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Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Titel: Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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fort, damit sie die ohnehin bereits verblasste Tinte nicht verwischten.
»Er hat es nicht getan«, murmelte ich. »Er hat die Bitte seines einzigen Sohnes einfach ignoriert.« Meine Ergriffenheit über die Worte meines Vaters wandelten sich in grenzenlose Wut auf den sturen alten Mann. Am liebsten hätte ich mein Glas mitten in das Porträt von Fitzroy MacHardy geworfen.
»Er hat den Brief erst kurz vor seinem Tod gelesen«, sagte Mr. Grampson leise. »Als der Laird ihn erhielt, wollte er das Schreiben tatsächlich zuerst ungeöffnet fortwerfen. Aber dann legte er es in eine Schublade und vergaß es im Groll gegen seinen Sohn. Er fand es zwanzig Jahre später wieder. Das war der Grund, warum er mich erst dann beauftragte, nach Verity und ihrem Kind zu suchen.«
»Sie wissen, worum ihn mein Vater gebeten hat?«
Mr. Grampson nickte.
»Fitzroy gab mir den Brief zum Lesen. Es ist für Sie kein Trost, Mylady, aber Fitzroy MacHardy hat es zutiefst bereut, dass er dem Wunsch seines Sohnes nicht entsprochen hat. Er hatte sich im Laufe der Jahre verändert, war weicher, nachgiebiger geworden. Das Erbe ist ein Versuch, etwas von alledem wieder gutzumachen.«
»Ha! Die sentimentale Anwandlung eines alten, kranken Mannes!« Glenda MacGinny lachte höhnisch auf. »Wenn das wirklich stimmt, warum hat er darüber nie mit mir gesprochen? Warum hat Fitzroy mir und Harrison verschwiegen, dass das Haus und das ganze Land an eine Fremde gehen soll, von der es nicht einmal sicher ist, ob sie überhaupt eine echte MacHardy ist?«
»Mutter! Jetzt gehst du wirklich zu weit!« In Harrisons Stimme schwang Unwillen mit. »Ich denke, dass der Brief Beweis genug ist. Außerdem – hast du dir Lucille richtig angesehen? Sie ist ihrem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten.«
»Aber Harrison«, begehrte Glenda auf. »Du willst doch nicht einfach so mir nichts, dir nichts auf alles verzichten, was aus moralischer Sicht dir zusteht? Fitzroy hat dich stets wie einen eigenen Sohn behandelt. Es ist dein Verdienst, dass Cromdale nicht völlig bankrott ist. Tagtäglich sorgst du dafür, dass wir ein Dach über dem Kopf und genügend zu essen haben!«
Zutiefst angewidert von der entwürdigenden Situation stand ich auf. Enttäuscht sagte ich:
»Ich kam in der Hoffnung hierher, ein Heim und die Wurzeln meiner Familie zu finden. Einundzwanzig Jahre meines Lebens gab es niemanden, zu dem ich gehört habe. Es ist nicht meine Absicht, Sie beide aus dem Haus zu vertreiben. Im Gegenteil! Cromdale braucht einen tüchtigen Verwalter, und Sie, Mrs. MacGinny, sind eine hervorragende Haushälterin. Warum können wir nicht alles so lassen, wie es ist?« Erneut stiegen mir Tränen in die Augen, doch keinesfalls wollte ich Harrison meine Schwäche zeigen und weinen. Resignation überkam mich. Glenda drehte verächtlich den Kopf zur Seite und trommelte mit ihren Fingerspitzen nervös auf der Tischplatte.
»Im Moment sieht es wirklich so aus, als könnte ich nichts an der Situation ändern. Aber wir werden sehen ...«
Ich straffte die Schultern. »Es ist spät, ich werde mich zurückziehen. Mr. Grampson, ich danke Ihnen für Ihr Kommen! Wir sehen uns morgen? Ich denke, dass es noch viel zu besprechen gibt.«
Hoheitsvoll nickte ich dem Anwalt zu und verließ mit hocherhobenem Kopf die Halle. Konnte ich unter diesen Umständen wirklich in Cromdale House bleiben?
 
Nachdem mir Mr. Grampson die finanzielle Lage des Schlosses dargelegt und ich unzählige Bilanzen und Tabellen studiert hatte, wischte ich mir seufzend über die Stirn.
»Das heißt mit anderen Worten, dass es um Cromdale nicht sonderlich gut bestellt ist«, stellte ich fest.
»Nun, bankrott ist der Besitz nicht gerade, aber in einer sehr angespannten finanziellen Lage. Wie Sie selbst feststellen konnten, wurden bereits viele Gegenstände aus dem Schloss verkauft. Zudem fallen dringend notwendige Renovierungsarbeiten an. Fitzroy MacHardy weigerte sich, technische Neuerungen zu übernehmen, so werden die Felder noch heute mit der Sense gemäht statt mit Hilfe von Maschinen in einem Bruchteil der Zeit. So kommt eines zum anderen.«
»Was kann ich Ihrer Meinung nach tun?«
Ein hilfloses Schulterzucken war die ganze Antwort.
»Sie haben sich von den MacGinnys bestimmt schon ein Bild machen können. Einzig Harrison ist es zuzutrauen, aus Cromdale einen profitablen Wirtschaftsbetrieb zu machen. Man mag über seinen Charakter und Stolz geteilter Meinung sein, aber er ist ein hervorragender Verwalter. Ich glaube allerdings

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