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Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Titel: Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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MacHardys auf der Welt gibt. Was also lag näher, als mich nach Fitzroys Tod um das Haus und den Besitz zu kümmern? Und plötzlich änderte sich alles. Und der Erbe ist zu allem Übel nicht nur eine Frau, sondern auch noch eine Engländerin. Du bist immerhin in London geboren und aufgewachsen. Das hat meiner Mutter ganz schön zu schaffen gemacht.«
»Ach, und dir etwa nicht?«, fragte ich spöttisch.
»Nicht so sehr, denn ich wusste ja, dass wir heiraten werden!«
In der Dunkelheit versuchte ich, nach ihm zu schlagen, traf aber nur den Bettpfosten.
»Autsch!«
Zärtlich nahm Harrison meine Hand und streichelte sie. Sofort ließ der Schmerz nach.
»Und jetzt sag, dass du mich auch heiraten willst!«
»Ich bin mir nicht sicher.«
Mit einem Ruck setzte sich Harrison auf.
»Nicht sicher? Was meinst du damit, dass du dir nicht sicher bist?«
Ich wusste nicht genau, wie ich ihm meine Bedenken erklären sollte. Eigentlich wusste ich nur, dass ich immer an seiner Seite sein, alle schönen Momente, aber auch Kümmernisse mit ihm teilen und niemals wieder ohne ihn erwachen wollte. Trotzdem sagte ich:
»Es gibt unendlich viel zu bedenken, bevor man das Wagnis einer Ehe eingeht.«
»Mein liebe Lucille, bei einer Heirat gibt es nur eines zu bedenken, nämlich, ob sich zwei Menschen lieben. Ich liebe dich. Zweifelst du daran?«
Ich zögerte.
»Ja, Harrison. Ja, ich zweifle daran. Seit Wochen hast du mich mal freundlich, aber meistens abweisend und barsch behandelt. Hast mir mehr als einmal zu verstehen gegeben, dass du für Cromdale kämpfen würdest. Ich war für dich nicht mehr als ein lästiges Insekt, das man so schnell wie möglich loswerden will.«
»Leider muss ich zugeben, dass du mit einigen Punkten Recht hast. Ich war wirklich nicht sehr freundlich. Aber du musst mir glauben, dass vieles, was ich sagte und tat, zu meinem eigenen Schutz geschah.«
»Zu deinem Schutz?« Ich stützte mich auf die Ellbogen und versuchte, sein Gesicht zu sehen. Aber es war immer noch zu dunkel. »Das kann ich nun wirklich nicht verstehen.«
»Bereits nach wenigen Tagen merkte ich, dass ich mich zu dir hingezogen fühlte, Lucille, aber ich wehrte mich gegen dieses Gefühl, verleugnete die natürlichste Sache der Welt. Darum dachte ich, mein verwirrtes Herz würde sich wieder beruhigen, wenn du nicht mehr in Nähe wärst. Doch spätestens heute Nachmittag, als wir zusammen tanzten, erkannte ich, dass ich dich liebe. Von ganzem Herzen liebe! Ohne diesen schrecklichen Vorfall hätte ich gleich morgen meine Sachen gepackt und Cromdale für immer verlassen. Bisher musste ich aus deinem Verhalten mir gegenüber schließen, dass du mich hasst. Nun, die letzten Stunden haben mir etwas anderes gezeigt, oder etwa nicht?«
Seine Worte machten mich zwar unendlich glücklich, konnten aber meine Zweifel nicht restlos zerstreuen. Allerdings hatte Harrison meine Gefühle richtig erkannt. Ich konnte weder ihm noch mir selbst länger vormachen, dass er mir gleichgültig war. Er war es vom ersten Tag an nicht gewesen. Trotzdem sagte ich:
»Harrison, es könnte sein, dass wir unter Liebe nicht dasselbe verstehen. Ich wünsche mir, dass du bei mir bist, ich wünsche, mit dir vereint zu sein. Aber ich bin mir nicht sicher, ob man das Liebe nennen darf.«
Harrison lachte laut auf.
»Wie denn sonst?«
»Miteinander leben, sich respektieren und verstehen, das ist wichtig. Nicht allein die Erregung des Augenblicks, denn Begehren ist von Natur aus vergänglich. Bevor ich heirate, möchte ich Gewissheit haben, dass mein Ehemann meinen Kindern ein guter Vater sein wird, dass er meine sittliche Einstellung teilt, dass er ein Mann ist, zu dem ich aufschauen und dem ich vertrauen kann, dass er ...«
Weiter konnte ich nichts sagen, denn Harrison küsste mich so heftig, dass es beinahe schmerzte. Aber ich erwiderte seine Umarmung, versuchte nicht, mich von ihm zu befreien. Er spürte meine Hingabe, denn plötzlich ließ er mich los und sagte:
»Also, wann soll die Hochzeit sein? Wäre dir kommender Dienstag recht?«
»Harrison, lass deine Witze! Heute ist Sonntag. Nein, halt, inzwischen ist es bereits Montag Morgen!«
»Gut, wenn es dir zu früh erscheint – wie wäre es dann mit Mittwoch? Donnerstag kann ich leider nicht, da bin ich bereits mit einem Pächter verabredet.«
Ich merkte, wie er sich über mich lustig machte, aber ich konnte ihm nicht böse sein. Plötzlich erschien alles so einfach! Natürlich würden Harrison und ich heiraten! Meine Zweifel waren durch seine

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