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Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Titel: Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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ich trocken fest.
»Wir dachten, sie sei irgendwo im Wald oder im Moor ums Leben gekommen, aber niemand traute sich, die Hütte einzureißen. Als ich heute Morgen im Dorf war, erzählte mir die Krämerin, dass der Schornstein von Maggie Baldwins Kate wieder raucht, und ein junger Bursche hat die Hexe gesund und munter im Kräutergarten gesehen.«
Wilmas Beunruhigung konnte ich mich beim besten Willen nicht anschließen. Natürlich hatte ich von so genannten Hexen und von dem, was Fanatiker ihnen angetan hatten, gehört und gelesen. Das war allerdings vor Hunderten von Jahren gewesen und gehörte längst der Vergangenheit an. Wir lebten doch nicht mehr im Mittelalter! Schmunzelnd erinnerte ich mich an die Geschichte der Lady Mabel, deren Geist angeblich in Cromdale umgehen sollte. Ich hatte bereits unzählige Male zuvor festgestellt, dass die Zeit im schottischen Hochland mit anderen Maßstäben als in London gemessen wurde. Man lebte hier wie in einer Enklave im großen britischen Empire und bewahrte alte Sitten und Gebräuche. Obwohl wir an der Schwelle zum zwanzigsten Jahrhundert standen, hatte sich ein grundsätzliches Verhalten nicht geändert: Wenn die Menschen mit ihrem persönlichen Schicksal hadern, scheint es ihren Zorn und Kummer zu lindern, die Schuld auf irgendein unschuldiges Opfer abwälzen zu können.
Ich entließ Wilma mit den Worten:
»Ich glaube nicht, dass von dieser alten Frau eine Gefahr ausgeht. Aber du solltest Glendas Ratschlag beherzigen und dich nicht in ihre Nähe begeben, dann kann sie dir auch nichts anhaben.«
Wilma knickste.
»Danke, Mylady. Glauben Sie mir, ich werde ganz sicher nicht in den Wald gehen!«
»Womöglich verwandelt sie dich noch in ein Kaninchen«, lag es mir auf der Zunge, aber ich schwieg. Wilmas einfaches Gemüt sah in der Rückkehr dieser Frau eine ernsthafte Bedrohung, während ich über solche Gerüchte nur lächelte. Ich war gespannt, was Harrison mir über diese Maggie Baldwin erzählen würde. Er war ihr bestimmt schon begegnet.
Da ich an Hexen genauso wenig glaubte wie an Gespenster und weiße Frauen, die des Nachts seufzend und klagend durch Burgen wandelten, schlief ich in dieser Nacht tief und traumlos.
     
    Bevor ich mit Harrison über die Frau sprechen konnte, erhielt meine Unbekümmertheit allerdings einen Dämpfer. Beiläufig, beinahe als sei es von geringer Wichtigkeit, teilte mir Harrison beim Frühstück mit, er werde für einige Tage nach Edinburgh reisen.
»Durch die Reformierung der Steuergesetze wurde die amtliche Stelle in Aberdeen geschlossen. Jetzt müssen die ganzen Unterlagen in der Hauptstadt abgegeben werden.«
Ich schmunzelte bei der Bezeichnung Hauptstadt. Obwohl Schottland seit über zweihundert Jahren ein fester Bestandteil des britischen Königreichs und London selbstverständlich die Hauptstadt war, konnte man die Schotten nicht davon abbringen, die alte Stadt auf dem Vulkanfelsen immer noch als Mittelpunkt ihres Reiches anzusehen. Ich erinnerte mich an meinen kurzen Aufenthalt in Edinburgh.
»Ich werde dich begleiten, Harrison«, sagte ich. »Wann möchtest du fahren?«
Beinahe schien es mir, als hätte meine Ankündigung Harrison für einen Moment aus der Fassung gebracht.
»Das ist nicht nötig, Lucille«, antwortete er mit ruhiger, aber bestimmter Stimme. »Ich habe vor, die Angelegenheit so schnell wie möglich abzuwickeln, und werde mich demzufolge nicht lange in der Stadt aufhalten.«
»Ich möchte trotzdem mir dir reisen!«
Seufzend legte Harrison die Serviette zur Seite.
»Der Herbst ist keine gute Jahreszeit, um längere Reisen zu unternehmen. Es würde für dich nicht komfortabel sein. Außerdem werde ich bei einem alten Freund wohnen, der nur über eine kleine Wohnung verfügt. Ein Aufenthalt in einem Hotel ist völlig unnötig.«
Es war offensichtlich, dass Harrison nicht wollte, dass ich ihn begleitete. Ich versuchte es ein letztes Mal:
»Aber wir können doch mit der Eisenbahn fahren! Dem Zug ist es egal, ob draußen die Sonne scheint oder ob es regnet. Ich werde mich auch mit einem billigen Zimmer in einer Pension zufrieden geben.«
»Zum letzten Mal, Lucille: Ich unternehme keine Vergnügungsreise nach Edinburgh, sondern habe geschäftliche Dinge zu erledigen. Dinge, bei denen eine Frau nur stört!«
Seine harten Worte trieben mir die Tränen in die Augen. Violet hatte unseren Wortwechsel schweigend und mit lauerndem Interesse verfolgt. Sie legte ihre manikürte Hand auf Harrisons Unterarm und sagte

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