Der Schichtleiter
dritten Stock. Hier unten kommen die anderen beiden immer mal vorbei, oben allerdings läuft einem niemand über den Weg.
„Heute fang ich mal an.“ Benny greift sich die Schaufel, während ich noch den Container wiege. Natürlich zieht er für die Arbeit das Shirt wieder aus und zeigt mir seine Muskeln, die schon nach kurzer Zeit seidig glänzen.
„Wenn du magst, kannst du auch allein schaufeln, vielleicht baut sich mit der Anstrengung ja was ab bei dir.“
„Du willst also zugucken, wie ich schufte?“
Er grinst mich aufreizend an und ich sehe, dass er sich wie gehabt an der Ecke vom Container reibt. Wie kann man nur so ungeniert sein? Keine Frage, das Ego hat sicherlich weitaus größere Ausmaße als seine Hosenbeule.
Ich lasse ihn über die Hälfte schaufeln, bis ihm der Schweiß von der Stirn tropft. Tatsächlich zeigt er noch keine Schwäche, auch wenn ich zufrieden feststelle, dass es ihm anstrengend ist. Dennoch taucht er die Schaufel immer wieder mit Elan in das Produkt, um die nächste Schippe schwungvoll in den Trichter zu befördern. Und das Zeug ist heute relativ feucht und damit schwer.
„Soll ich übernehmen?“, frage ich nach einer Weile, weil ich mich nun doch unwohl dabei fühle, ihn alles allein machen zu lassen.
Benny schnauft. „Okay, wenn du willst.“
Er hat noch immer einen Steifen und reibt jetzt sogar mit der Hand darüber.
Ich tue so, als ob ich es nicht sehe, und greife schnell die Schaufel, um die Arbeit zu beenden. Was Benny macht, interessiert mich nicht. Ich konzentriere mich ganz aufs Schaufeln. Aber den Anblick, wie Benny seinen Kolben durch die Hose drückt und zurechtschiebt, werde ich nicht los.
Nach gut fünfzehn Minuten bin ich verschwitzt und erschöpft. Drei Mal musste ich wiegen, damit jetzt endlich der richtige Wareneinsatz im Kessel ist.
Benny macht sich über mich lustig. „So kann man das natürlich auch machen, wenn man nicht mehr kann: einfach noch mal den Karren auf die Waage stellen.“
Ich denke daran, wie ich ihn nachher austricksen werde, und nehme seinen Kommentar wortlos hin.
Dann kommen die leichten Aufgaben. Bei der Aktivkohle tragen wir Mundschutz, weil das Zeug so schön durch die Luft staubt, wenn man nicht vorsichtig ist. Komischerweise hat man am Ende der Schicht trotzdem immer eine schwarze Nase. Danach ziehen wir die Salzsäure auf und auch schon mal die Lauge. Während dieser Arbeiten bleibt Bennys Oberkörper frei, wohl, damit ich länger Zeit habe, seinen Body zu bewundern. Er hat viel zu schnell gecheckt, dass in der Nachtschicht noch mal ganz andere Bedingungen herrschen. Da kontrolliert nämlich wirklich niemand, ob wir Schutzkleidung tragen. Selbst Hayo ist es egal, solange wir vorsichtig sind. Aber halbnackt, im Grunde ein Unding. Benny scheint Sexpower aber wichtiger zu sein als Sicherheit.
„Du bist schmutzig.“ Ich deute auf einen schwarzen Kohlestreifen quer über Bennys Brust. Dann gehe ich zum Waschbecken und wasche mir die Hände.
„Du kannst mich ja sauber machen, wenn es dich stört“, antwortet Benny und stellt sich lasziv neben mich.
Für einen ganz kurzen Moment sehe ich mich wirklich, wie ich die Kohle von seiner glänzenden Brust wische. Ja, in mir flackert tatsächlich ein Verlangen auf, diesen Körper zu berühren. Mir fällt auf, dass Bennys Schwanz von innen gegen die Hose klopft. Sein Blick folgt mir erwartungsvoll. Aber im gleichen Moment sehe ich noch etwas anderes: Benny steht geradewegs neben dem Waschbecken unter der Notdusche. Da wir hier ja auch mit ätzenden Stoffen umgehen, befinden sich überall diese Duschen. Ich hebe meinen Arm und Bennys Augen schließen sich, wohl, weil er denkt, dass ich ihn jetzt tatsächlich berühren werde. Ich greife jedoch blitzschnell an ihm vorbei und ziehe an der Kette.
Sofort schießt ein harter Strahl Wasser von oben herab und trifft Benny mitten auf dem Kopf. Es spritzt und ich springe ein Stück zurück, während Benny laut aufschreit und ebenfalls flüchtet.
Ich lache und kann mich kaum noch halten, weil Benny mich vollkommen erschrocken und dann wütend ansieht.
„Hast du sie noch alle?“, schimpft er los. Aber dann lässt wohl der Schreck nach und sein Gesicht hellt sich auf. „Ich hab …“
„Was da los?“, ruft Vitto, der in die Werkshalle stürmt. Er sieht alarmiert aus. „Hier hat Geschrei?“
Vitto schaut uns beide ernst an und ich kann nicht aufhören zu lachen.
„Ihr Scheiße in Kopf?“ Jetzt schiebt Vitto böse seine Augenbrauen
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