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Der Schimmer des Ledger Kale

Der Schimmer des Ledger Kale

Titel: Der Schimmer des Ledger Kale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingrid Law
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Indiana dazu überreden, sie in einem Kampfjet hierherzufliegen.«
    Fedora und ich nickten, während Onkel Autry in seinen Wagen stieg. Autry hatte mich nicht noch mal ermahnt, mich von Mr Cabot fernzuhalten. Und er hatte kein Wort über Sheriff Brown verloren. Am Ende war es Mom, die meinem Onkel am meisten Kopfzerbrechen bereitete. Ich musste fast lachen, als mir das klar wurde.
    »Oh, und, Ledger?« Autry war schon angefahren, bremste jedoch plötzlich noch mal ab und rief mich an sein geöffnetes Fenster. Ich trabte zu dem stehenden Auto, schaute auf und fragte mich, ob er mir jetzt die Liste mit Strafen für den Einbruch in Cabots Firma aushändigen würde. Aber mein Onkel hatte etwas anderes im Sinn.
    »Sei kein Spielverderber und erzähl den anderen nicht, was ich dir über die Geschichte mit Eva Mae gesagt habe, okay? Dafür haben die Mädchen in den letzten Wochen zu hart daran gearbeitet, ihren Schatz zu finden.«
    »Schatz?«, wiederholte ich. Mir stand der Mund offen. Das war es also, was Marisol und Mesquite die ganze Zeit mit Fedora gemacht hatten? Sie hatten nach einem verbuddelten Schatz gegraben? Das erklärte alles: den Dreck, die Schaufeln, den Bedarf an einer Extradosis gutem Karma.
    Autry schnitt eine Grimasse. »Die Mädchen haben keine Ahnung, dass ich über ihre Pläne Bescheid weiß. Und wir wollen ihnen doch nicht den Spaß verderben, oder? Manchmal ist die Suche der beste Teil von so einem Vorhaben. Oh, und fast hätte ich’s vergessen«, rief Autry über den Motorlärm hinweg. »Ich hab noch was für dich.« Er wühlte in einer neben ihm liegenden Tüte. Sie war von Willies Schnäppchenmarkt .
    »Für mich?«, fragte ich überrascht. Ich hatte Strafen erwartet, keine Geschenke.
    Autry reichte mir ein großes Stück Seife, einen Scherzartikel, der im Preis reduziert war, damit er sich schneller verkaufte. Auf der Verpackung war Sundance Kid hinter Gittern abgebildet, und direkt unter dem Bild stand: Du bist jetzt in Sundance – bleib sauber!
    »Du hast mir Seife gekauft?«
    »Tu uns allen einen Gefallen, Ledge, und gönn dir zur Abwechslung mal eine richtige Dusche, ja? Eva Mae Zaster mag ja eine ziemlich lange Zeit im schlammigen Fluss herumgetrieben und -getrudelt sein, aber sie kannte wahrscheinlich auch nicht die magische Wirkung von fließendem heißen Wasser wie wir.« Autry zwinkerte mir zu, trat aufs Gas und verschwand – blitzschnelle flatternde Flugobjekte im Gefolge – über den Hügelkamm.
    Ich fuhr mir mit der Hand durch die fettigen Haare, und erst in dem Moment wurde mir bewusst, dass sie zum ersten Mal in meinem Leben so lang waren, dass sie über meine Ohren wuchsen. Dann betrachtete ich die Seife in meiner Hand und schnupperte an meinem T-Shirt – so schlimm roch ich doch gar nicht, oder? Ich dachte darüber nach, die Seife an Samson weiterzugeben, damit er mit ihr seinen Schatten beschweren konnte, aber schließlich entschied ich mich doch dafür, zu Rockets Häuschen zurückzugehen und zu duschen.

33
    An diesem Nachmittag legten Winona, Rocket und ich letzte Hand an die Knucklehead und polierten sie auf Hochglanz, während Gypsy auf die Schmetterlinge aufpasste, Samson wieder Opa Gesellschaft leistete und Fedora und die Zwillinge ihre aussichtslose Schatzsuche fortsetzten. Das Motorrad war fertig – vom Scheinwerfer bis zur Schlussleuchte.
    Wir lehnten uns zurück, um unser Werk zu bewundern und glücklich das großartige Motorrad sowie Winonas Wolpertinger aus Altmetall zu betrachten, als Winona plötzlich in lautes Jubelgeheul ausbrach.
    »Vielleicht ist es doch noch nicht zu spät, Jungs!« In Sekundenschnelle war sie aufgesprungen, kramte einen Kalender hervor und wühlte durch einen Zettelstapel auf Gus’ Schreibtisch. »Ich fasse es nicht! Tatsächlich!« Winona sah auf die Uhr an der Wand. Rocket und ich schauten uns ratlos an.
    Winona erklärte wie aus der Pistole geschossen: »Die Motorradausstellung in Spearfish! Die, bei der man den riesenfetten Preis gewinnen kann und an der Gus und ich teilnehmen wollten. Sie ist dieses Wochenende! Heute läuft die Anmeldefrist aus. Und es ist der letzte Tag, an dem wir dieses Baby für die Ausstellung dort abliefern dürfen.« Sie beugte sich vor, küsste den Lenker des Motorrads und polierte gleich anschließend wieder mit ihrem Tuch nach.
    »Worauf warten wir dann noch?«, fragte Rocket. »Auf den Truck mit der Knuck!« Er klatschte in die Hände, worauf es harmlose Funken regnete.
    Rocket wurde blass. Aber

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