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Der Schlaf und der Tod: Thriller (German Edition)

Der Schlaf und der Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schlaf und der Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. J. Kazinski
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loszulassen.«
    Sie machte eine Pause und sah an die Decke, dann drehte sie wieder den Kopf und fuhr fort: »Ich glaube an den Genuss. Dass das Leben verbunden ist mit dem Wohlgefühl des Körpers. Die Seele hingegen genießt ihr körperliches Leben nicht. Niemandem gefällt es, eingesperrt zu sein. Was dem Körper gehört, soll der Körper auch bekommen – das Gleiche gilt aber auch für die Seele. Ich weiß, dass das, was jetzt passieren wird, schrecklich aussieht. Es ist auch nicht beabsichtigt, dass jemand diese Aufnahme sieht. Sie soll zerstört werden, sobald ich wiederbelebt worden bin und mein Herz regelmäßig schlägt. Die Aufnahme ist lediglich eine Versicherung. Um einen Beweis zu haben, dass ich aus freien Stücken hier liege. Ziel der Aktion ist es, dass ich mit etwas mehr Wissen über das, was uns auf der anderen Seite erwartet, in meine irdische Hülle zurückkehre. Sokrates meinte, dass wir zurück in den Hades reisen, um von dort wiederaufzuerstehen und den Zyklus des Lebens neu zu beginnen. Er meinte, dass wir den Fluss Acheron überqueren müssten und dass unsere Reise von dort aus weiterging. Und Sokrates hatte mit all seinen Argumenten recht. Er war aber nie tot, wie ich es war. Ich weiß, dass uns auf der anderen Seite des Acheron gewisse Aufgaben erwarten. Manchmal haben wir Kontakt mit allen lebenden Wesen aller Zeiten …«
    Sie machte eine Pause. Ihre Stimme klang belegt.
    »Willst du was trinken?«
    »Ja.«
    Joachim erschien mit einer Flasche Pellegrino in der Hand vor der Kamera. Sie waren wirklich Ballettsternchen, dachte Niels, als er sah, wie würdevoll und elegant er Dictes Kopf anhob, damit sie aus der grünen Flasche trinken konnte.
    »Ich bin dann wieder bereit.«
    »Okay.«
    Sie räusperte sich: »Unsere Vorstellung vom Tod ist jämmerlich und unzureichend. Wie damals, als die Menschen glaubten, die Erde sei eine Scheibe und das Zentrum des Universums. Ich wäre froh, wenn ich sagen könnte, dass wir gerade erst am Anfang eines Verständnisses vom Tod sind. Weit gefehlt. Wir haben noch nicht einmal angefangen. Das alles liegt an unserer Angst davor, dass da nichts ist. Dabei kann ich Ihnen sagen, dass da etwas ist. Und zwar unendlich viel. Es ist schön, aber auch voller Gefahren. Das habe ich selbst erlebt. Ich hatte auf der anderen Seite sowohl gute als auch schreckliche Erfahrungen, und ich versuche herauszufinden, durch welche Türen man gehen kann und muss und ob unser Leben auf Erden Einfluss darauf hat, wie es auf der anderen Seite weitergeht. Denn natürlich hängt das alles zusammen und folgt einem Plan. Ich sehe mich selbst als eine Entdeckungsreisende. Jeder weiß, dass es lebensgefährlich sein kann, neues Territorium zu erforschen. Das ist in meinem Fall nicht anders. Aber auch nicht schlimmer. Und nur ich trage die Verantwortung dafür. Wenn es schiefgeht und ich nicht wieder zurückkehre, möchte ich Sie bitten, sich nicht dumm aufzuführen. Niemand darf dafür verurteilt werden. Wenn Astro nauten ihr Leben im All opfern, stecken wir dafür auch nicht die NASA ins Gefängnis. Wir akzeptieren es, wie wir es immer akzeptiert haben, wenn Entdecker ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben.«
    Pause.
    »Noch einen Schluck?«
    »Nein danke. Ich bin bereit. Ich will nur noch eins sagen. Ich habe mich dafür entschieden, durch eine Tüte über dem Kopf erstickt zu werden. Das hinterlässt keine Stoffe im Körper und keine Wunden. Ich will die letzten Zuckungen des Körpers genießen. Ich weiß, dass das schlimm aussieht. Aber das ist es nicht. Nicht, wenn man es freiwillig tut. Ich bin bereit«, schloss sie.
    Ihr Gesicht wurde wieder weggezoomt. Kurz darauf kam Joachim zurück, dieses Mal ebenso nackt wie Dicte. In der Hand hielt er etwas, das wie eine Plastiktüte aussah. Er legte die Tüte auf den Tisch und stellte sich vor sie. Streichelte ihr Geschlecht, während er sich mit der anderen Hand selbst zu erregen versuchte. Niels warf einen Blick über die Schulter, aber niemand sonst schaute auf den kleinen Bildschirm.
    »Geht es?«, kam Dictes Stimme aus dem Lautsprecher der Kamera.
    »Nicht so gut.«
    »Komm her zu mir.«
    Jochim verließ das Tischende und ging mit behutsamen Schrit ten zu ihr. Mit dem Rücken zur Kamera legte er ein Knie auf den Rand des Tisches und schwang das andere Bein über Dictes Kopf, sodass sie in Augenhöhe mit seinem Glied war. Seine Hände stemmten sich neben dem Defi auf die Tischplatte. Sie öffnete ihren Mund und nahm ihn entgegen. Joachim

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