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Der Schlaf und der Tod: Thriller (German Edition)

Der Schlaf und der Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schlaf und der Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. J. Kazinski
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nicht, ob der verdächtig war.«
    »Ich rufe zurück«, sagte Niels zu dem Wachhabenden.

3.
    Kopenhagen, 22.07 Uhr
    Ruhig jetzt . Atme tief durch . Es ist alles in Ordnung .
    Adam Bergmann holte tief Luft, schloss die Augen für einen Moment und konzentrierte sich. Er musste ruhig bleiben. Was, wenn sie Lärm zu machen versuchte? Schnell schaltete er das Radio ein. P1. Ein bisschen Musik, um die Geräusche zu übertönen. Beide Hände ans Lenkrad. Nein, das wirkte verkrampft. Auf den Schoß. Entspannt. Er lehnte sich ein bisschen zur Seite. Eine dünne Schicht Staub lag auf dem Seitenspiegel, aber er sah, dass einer der Polizisten hinter ihm ausstieg und mit schnellen, entschlossenen Schritten auf ihn zukam. Er war groß und um die vierzig. Jetzt war er noch zehn Meter weg, dann acht. Noch einmal änderte er seine Haltung und legte eine Hand auf das Lenkrad. Zu entspannt durfte er auch nicht wirken. Von allem etwas war sicher das Beste.
    Ruhig, warum sollten sie den Wagen untersuchen?
    Er ließ die Scheibe runter und lächelte den Polizisten an.
    Warum sollten sie den Karton finden?
    »Guten Abend. Sind Sie sich eigentlich darüber im Klaren, wie schnell Sie gefahren sind?«, fragte der Polizist.
    »War ich zu schnell?«
    Der Schweiß strömte förmlich aus seinen Achselhöhlen. Er sah dem Polizisten in die Augen, wusste, wie wichtig Augenkontakt und Glaubwürdigkeit waren.
    »Wir haben 121 km gemessen. Sie dürfen hier aber nur 80 fahren.«
    »Oh, da war ich wohl in Gedanken.«
    »Haben Sie getrunken?«
    »Nein«
    »Sicher?«
    »Ja.«
    Der Beamte steckte seinen Kopf durch das offene Fenster, bis er dicht vor seinem Gesicht war, und schnupperte. »Kann ich Ihren Führerschein mal sehen?«, fragte er und richtete sich wieder auf.
    »Selbstverständlich.«
    Er streckte den Arm aus und nahm seine Brieftasche aus dem Handschuhfach.
    »Hier.«
    »Danke.«
    Der Polizist warf einen Blick auf die Papiere und gab sie ihm wieder zurück.
    »Adam Bergmann. Sind Sie das?«
    »Ja.«
    »Ich muss Sie bitten auszusteigen.«
    Der Polizist drehte sich um und nickte dem anderen Beamten zu, der mit dem Alkoholmessgerät aus dem Wagen stieg.
    »Ich habe nicht getrunken.«
    »Bitte steigen Sie aus.«
    »Ja, natürlich«, sagte er und öffnete die Tür. Im Radio redeten sie über den Arabischen Frühling. Eine schreiende Menschenmenge auf einem sandigen Platz Tausende Kilometer entfernt.
    »Sie müssen hier reinpusten«, sagte der Beamte mit dem Gerät.
    »Okay.«
    Er stand auf der Straße und pustete. Die Polizisten warteten.
    »Ist das Ihr Auto?«
    »Nein, das ist ein Mietwagen.«
    »Von wem?«
    »Hertz.«
    »Haben Sie eine Quittung?«
    »Entschuldigen Sie, stimmt etwas nicht? Ich war in Gedanken. Ich helfe meiner Tochter beim Umzug, sie will nach den Sommer ferien an der DTU anfangen.«
    Der Polizist warf einen Blick auf seine Uhr. Dann sah er zu seinem Kollegen, der das Messgerät überprüfte und den Kopf schüt telte. Er hörte das dumpfe Klopfen aus dem Laderaum und aus dem Radio die arabischen Studenten, die gegen die Behörden kämpften.

4.
    Islands Brygge, 22.08 Uhr
    Denk nach, Niels, denk nach!
    Seine Gedanken gingen zu Hannah, zu seinen Kindern. Er hatte nie damit gerechnet, Kinder zu bekommen. Vielleicht würde er das auch nicht. Vielleicht war das einfach nicht geplant – weshalb jetzt höhere Mächte eingriffen und alles wieder zurechtrückten.
    »Kriminalwache.«
    »Hier ist noch mal Bentzon. Wir suchen außerdem nach einem weißen Lieferwagen.«
    »Kennzeichen?«
    »Fehlanzeige, wir wissen nur, dass Adam Bergmann den Tatort in einem weißen Lieferwagen verlassen hat«, sagte Niels und versuchte, professionell zu klingen. So, als wäre es ein ganz normaler Fall.
    Ein ganz normaler Fall .
    Der Wachhabende bedankte sich für die Information, und sie beendeten das Gespräch. Niels musste klar denken. Er musste so denken, als wäre es ein ganz normaler Fall . Vergessen, dass es um seine Frau und seine beiden ungeborenen Kinder ging. Okay. Aber was würde er tun, wenn es ein ganz normaler Fall wäre? Er hielt den Wagen an und atmete tief durch.
    Jetzt nimm dir die Zeit und denk nach, Niels! Eine Zigarette, ja. Die half den Gedanken auf die Sprünge. Dabei hielt er das Handy schon in der Hand und hatte längst eine Nummer ge wählt.
    »Casper.«
    »Hier ist Bentzon.«
    »Ich hab heute frei.«
    »Ich brauche alles, was du über einen gewissen Adam Bergmann finden kannst.«
    »Ich habe frei.«
    »Er ist Schlafforscher. Seine

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