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Der schlafende Gott

Der schlafende Gott

Titel: Der schlafende Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesco von Puttkamer
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mehreren verschiedenen Wellenlängen hinübergesandt. Keine Antwort. Wir sind eben dabei, mit kohärentem Licht zu signalisieren, aber bisher hat sich auf die Lasersignale noch nichts gerührt.«
    »Hmm«, brummte Tchekhov und wandte sich wieder den großen Sichtplatten zu. »Höchst eigenartig. Was halten Sie davon, Rufus?«
    Der Direktor runzelte die Stirn. »Offensichtlich wollen sie sich keinerlei Blöße geben. Vielleicht sind sie dabei, uns zu analysieren. Es scheint, daß sie uns beobachten, ohne jedoch selbst gesehen oder gehört werden zu wollen. Ummm … ich möchte wissen, worauf sie aus sind.« Nachdenklich zog er an der Unterlippe. Dann schien er plötzlich zu einem Entschluß zu kommen.
    Er wandte sich dem Schiffskommunikator zu. »Kenneth Pendrake, hören Sie mich?«
    Matchett blickte rasch auf die Liste, die er sich übersichtlich an die Wand geheftet hatte. Pendrake, Dr. Kenneth … Chef der soziologischen Abteilung.
    »Zur Stelle«, meldete sich fast augenblicklich die Stimme Pendrakes. »Was gibt es, Dr. Carlson?«
    »Haben Sie sich schon darüber Gedanken gemacht, was die Fremden da drüben bezwecken mögen? Auf unsere Signale haben sie sich nicht gemeldet, und doch scheint es, daß sie uns aufmerksam beobachten.«
    »Nun … ich habe mich bereits mit mehreren Kollegen beraten, Dr. Carlson. Wir dürfen mit Fug und Recht annehmen, daß uns die Fremden nicht nur aus reiner Neugier beobachten, sonst hätten sie sich bestimmt bereits gemeldet. Statistisch gesehen, scheint es wenig wahrscheinlich, daß dieses Zusammentreffen zwischen unseren beiden Schiffen, so relativ kurz nach Beginn unserer Reise, auf Zufall beruht. Es ist vielmehr zu vermuten, daß die Leute dort drüben Langstrecken-Ortungsgeräte haben, mit denen sie diesen ganzen Raumsektor unter ständiger Beobachtung halten können. Dies legt eine Möglichkeit nahe, die etwas beunruhigend ist. Ich habe mir sagen lassen, daß das fremde Schiff von unserem Wahrnehmungsfeld schon auf drei Lichtjahre ausgemacht worden war. Haben die Kursberechner Zeit gehabt, seine Herkunft zu bestimmen, bevor es zum Halten kam?«
    Carlson nickte. »Gewiß, Computer meldet, daß es aus dem Andromedanebel M-31 stammt, 121 Grad galaktische Länge, bei minus 21 Grad galaktischer Breite. Ich bin sicher, daß wir sogar den ungefähren Raumsektor in diesem Milchstraßensystem bestimmen können, wenn die entsprechenden Bahnintegrationen durchgeführt worden sind – natürlich immer vorausgesetzt, daß die Flugbahngeschichte der Fremden keine Diskontinuitäten aufweist.«
    »Okay. Nun, das ist sehr bitter für uns, denn kann nicht ebenso der Fremde anhand seiner Beobachtungen unseres Fluges, unseren Kurs bis in die Nähe des irdischen Sonnensystems zurückverfolgen?«
    Carlson wandte sich an Tchekhov. »Wie steht es damit, Drag?«
    Der Kapitän nickte. Entgegen seiner üblichen knappen, abgehackten Sprechweise fand er sich zu einer längeren Antwort bereit. »Es dürfte ihnen nicht schwergefallen sein. Wir sind noch nicht weit von unserer Milchstraße entfernt, und unser Kurs bildete nahezu eine Gerade in bezug auf diese. Hätten wir eine hyperbolische Bahn beschrieben, wäre es für die Fremden unmöglich, unseren Herkunftsort zu bestimmen, aber so, wie die Dinge stehen …«
    »Genau darauf will ich hinaus!« sagte Pendrake erregt. »Sehen Sie, es besteht die Möglichkeit, daß der Fremde einzig darauf aus ist, unseren Herkunftsort zu bestimmen. Sie können sich selbst denken, wie kostbar ein besiedelbares Sonnensystem für eine raumfahrende Rasse ist. Immerhin ist dies ja auch einer von unseren Flugaufträgen. Es auf diese Weise aufzuspüren, kann ihr Jahrhunderte ja Jahrtausende des Suchens ersparen. Ich nehme an, daß er zur Zeit damit beschäftigt ist, die Ergebnisse seiner Beobachtungen auszuwerten. Sein nächster Schritt würde dann darin bestehen, zu verhindern, daß wir den Spieß umkehren.«
    »Das entscheidet natürlich die Lage«, nickte der Direktor. »Zwar glaube ich kaum, daß ein einzelnes Raumschiff unserem Sonnensystem gefährlich werden kann, aber wir dürfen das Risiko nicht eingehen. Es könnte ja eine ganze Armada von Kriegsschiffen herbeirufen. Herr Kapitän, wie lauten Ihre Befehle?«
    Tchekhov erwachte abrupt aus seinen Gedanken. Entschlossen stellte er den Schiffskommunikator auf die Archivabteilung der TELLUS ein.
    »Ja, Sir?«
    »Watanabe, haben Sie das Archiv in Gefechtszustand versetzt?«
    »Jawohl, Sir.« Wie Matchett seit seiner

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