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Der schlafende Gott

Der schlafende Gott

Titel: Der schlafende Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesco von Puttkamer
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erörtert und auf den Computer durchspielen lassen«, entgegnete er ruhig. »Selbstverständlich werden wir King bitten, uns ein entsprechendes Anti-Kraftfeld auszuarbeiten, aber Sie vergessen, Dr. Gray, daß das eigentliche Problem damit nicht gelöst wäre. Sehen Sie, auch wenn es uns gelingen sollte, das Hemmungsfeld zu neutralisieren und unseren Flug fortzusetzen, hätten wir uns die Robotrasse endgültig zu Feinden gemacht. Sie werden sagen, daß uns dies nicht weiter zu interessieren braucht, da sie uns mit ihren Waffen kaum etwas anhaben können. In Wirklichkeit jedoch könnten sie unsere Expedition entscheidend stören. Vor allem scheint mir, daß wir hier auch an spätere Zeiten denken müssen, wenn der Mensch einmal in größeren Massen in diese Galaxis vorgestoßen ist. Am allerwichtigsten jedoch ist die Tatsache, daß wir noch an unsere eigentlichen Gegner zu denken haben, an die schwarzen Kugelschiffe. Wir wissen nicht, ob wir ihnen überlegen sind. Wir haben erfahren, daß die Robots bis heute noch nicht mit dieser fremden Rasse zusammengestoßen sind, aber es ist offensichtlich, daß eine Begegnung der beiden raumfahrenden Völker nicht mehr fern ist. Sie können sich wohl vorstellen, Dr. Gray, in welcher Lage sich die TELLUS und später die Menschheit befinden wird, wenn sich die -zig Millionen Robots mit den tödlichen Kugelraumschiffen verbünden. Schon allein aus diesem Grund dürfen wir keine gewaltsame Lösung erzwingen. Ebenfalls hierfür spricht die Tatsache, daß wir einen starken Verbündeten auf unsere Seite gewinnen, wenn es uns gelingt, diese Zwickmühle auf friedlichem Weg zu öffnen.«
    Raoul Ingram, der Chef-Kybernetiker, meldete sich zum Wort. »Wie Sie sagten, Carlson, sind die Robots aufgrund ihrer psychologischen Einstellung gezwungen, denjenigen Gegner als Meister zu akzeptieren, der sich als der Stärkere erweist. Es will mir scheinen, daß wir genau dies tun würden, wenn wir den Plan von Frau Gray ausführen und uns daran machen, das Hemmungsfeld zu neutralisieren.« Er setzte sich wieder.
    Carlson zuckte die Achseln. »Ich fürchte, das wird nicht gehen. Die Droniden bestehen darauf, daß nur der Zweikampf die Entscheidung bringen könnte. Etwas anderes werden sie nicht akzeptieren.«
    Kenneth Pendrake erhob sich. »Demnach bleibt uns nur übrig, den Vorschlag der Robots anzunehmen und uns mit einem Duell einverstanden zu erklären. Und das stellt uns vor das Problem, wie einer aus unseren Reihen einen Robot physisch besiegen kann. Ich jedenfalls bin schon etwas zu alt dazu.«
    Vereinzeltes Gelächter klang auf, dann hob Douglas Matchett die Hand.
    »Herr Direktor«, sagte er mit lauter Stimme, »ich schlage vor, daß wir dieses Problem, von dem Dr. Pendrake sprach, dem schlafenden Mutanten vorlegen.«
    Zustimmende Zurufe erklangen im Auditorium. Der Direktor nickte.
    »Einverstanden, Dr. Matchett. Ich glaube, wir brauchen hierüber nicht abzustimmen. Ich beauftrage Sie hiermit, die nötigen Schritte zu unternehmen. Sobald Sie eine Antwort haben, teilen Sie sie mir bitte unverzüglich mit. Das ist alles, meine Herrschaften. Wir vertagen die Sitzung, bis Dr. Matchett zurück ist.«
    Douglas Matchett hastete aus dem Raum und sprang in einen Aufzug. Vier Minuten später stand er vor dem leise summenden Tank.
    »Carlson hat natürlich recht«, sagte King. »Es wäre unverzeihlich, diese Möglichkeit nicht zu ergreifen, die sich der Menschheit hier bietet. Ein ganzes Volk von Robots, die nur darauf warten, die Helfer einer intelligenten Rasse zu werden!«
    »Weiß Gott«, bestätigte Matchett unruhig. »Das sehe ich völlig ein. Es könnte einer Katastrophe gleichkommen, wenn sich die Droniden mit unserem Gegner verbünden. Übrigens … weißt du bereits, daß man an Bord jenes notgelandeten Sternenschiffs einen Super-Analogcomputer gefunden hat?«
    »Natürlich«, entgegnete der Mutant. »Aber du weichst vom Thema ab, mein Freund. Du wolltest mich wegen dieser Zweikampf-Sache fragen, nicht wahr?«
    »Ah … ganz recht«, nickte Matchett, ein wenig verblüfft. »Es scheint, daß wir niemanden haben, der uns in diesem Duell vertreten könnte.«
    »Irrtum«, sagte die Synvox-Stimme, und dann lachte sie. »Nichts leichter, als das! Ich sehe bereits eine Lösung vor Augen, aber ich brauche etwas Zeit.«
    »Zeit?« echote Matchett verwundert.
    »Ganz recht. Ich könnte euch natürlich die Formel dieses Kraftfelds ausarbeiten, aber dafür ist es jetzt noch etwas zu früh. Versucht doch

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