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Der schlafende Gott

Der schlafende Gott

Titel: Der schlafende Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesco von Puttkamer
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mal inzwischen, ob ihr nicht selber daraufkommt!« Wieder lachte die Stimme.
    Dann fuhr der Mutant fort: »Ich brauche mindestens zwölf Stunden, Doug. Ferner bitte ich dich, für Raoul Ingram, Olf Ralston und Ursula Borowskaja eine Sondergenehmigung zu beschaffen; ich brauche sie ebenfalls. Ja, du hast richtig gehört: Dr. Borowskaja! Ihr fachliches Können ist nahezu einmalig an Bord. Und die Tatsache, daß du bisher noch nicht den Mut aufgebracht hast, ihr eine Partnerschaft auf Zeit vorzuschlagen, interessiert mich in diesem Zusammenhang überhaupt nicht.« Die Stimme zögerte. »Unsere fünf Techniker sollen sich bereithalten … Aber paß auf, ich werde dir erklären, was wir tun werden.«
    Während der nächsten Minuten fuhr er fort, Matchett seinen Plan darzulegen. Je länger er sprach, desto verblüffter wurde der junge Mann. Schließlich brach er in lautes Lachen aus und rief:
    »Chet, damit hast du genau ins Schwarze getroffen! Mein Gott, was für eine Überraschung wird das geben!« Er versuchte, sich die verblüfften Gesichter der Wissenschaftler vorzustellen, und lachte Tränen.
    Dann sagte er: »Ich werde sofort alles Nötige veranlassen:«
    Während der nächsten halben Stunde wich er nicht mehr vom Schiffskommunikator. Endlich war es soweit, daß King an die Ausführung seines Planes gehen konnte. Er hatte sich ausbedungen, daß außer der obersten Schiffsleitung und seinen Helfern niemand an Bord der TELLUS etwas von den Vorgängen in der abgeriegelten Sektion im Kielraum erfuhr. Nicht ganz vierzehn Stunden später traten die Abteilungschefs des Expeditionsschiffs zur Aufnahme der unterbrochenen Sitzung wieder auf der Kommandobrücke zusammen. Douglas Matchett, der sich bis zur letzten Minute in der großen Werkstatt der Mutanten-Abteilung aufgehalten hatte, war einer der letzten, die ihre Plätze einnahmen. Mit ihm kamen Dr. Ingram, Dr. Ralston und Dr. Borowskaja. Dann erschien der Direktor vor dem Auditorium, und die Sitzung konnte beginnen.
    Gespannte Stille lag über dem Raum, als Carlson sagte:
    »Meine Damen und Herren, seit unserer letzten Zusammenkunft ist mehr Zeit verstrichen, als wir ursprünglich veranschlagt hatten. Diese Zeit ist nicht ungenützt geblieben. Doug Matchett hat mit dem schlafenden Gott gesprochen, der sich daraufhin unseres Problems angenommen hat. Ich möchte jetzt Herrn Wilson Asher Kane bitten, zu mir heraufzukommen.«
    Durch eines der großen Portale kam Kapitän Tchekhov, und auf seinem Gesicht lag ein vergnügtes Grinsen. An seiner Seite schritt ein hochgewachsener, breitschultriger junger Mann mit einem blonden Haarschopf und seltsam damit kontrastierender dunkler Gesichtsfarbe. Er trug die blaue Montur eines Bordtechnikers mit dem Schulterabzeichen der TELLUS-Expedition, und seine Miene blieb gelassen und unlesbar, als er auf das Auditorium der versammelten Wissenschaftler blickte.
    Zusammen mit Tchekhov stieg er die Stufen zu Carlson empor und blieb neben ihm stehen. Der Direktor reichte ihm die Hand und fragte dann:
    »Ihr Name, junger Mann?«
    »Wilson A. Kane, Sir«, entgegnete der Techniker mit ruhiger Stimme. Matchett sah mit stillem Vergnügen, daß mehrere Wissenschaftler verwundert den Kopf schüttelten. Mehrere der weiblichen Anwesenden betrachteten den Jüngling mit sichtlichem Wohlgefallen.
    »Ihre Funktion an Bord der TELLUS, Herr Kane?« fuhr der backenbärtige Direktor fort.
    »Ich gehöre zur Abteilung von Dr. Matchett und bin einer der Spezialtechniker des schlafenden Mutanten.«
    Carlson nickte.
    »Meine Damen und Herren, dies ist der junge Mann, den der schlafende Gott für die große Aufgabe ausersehen hat. Er wird die Menschheit im bevorstehenden Zweikampf mit dem Robot vertreten.«
    Verdutztes Schweigen senkte sich über die Zuhörer. Matchett erkannte vergnügt, daß ihre Verblüffung vollkommen war.
     

 
11.
     
    Das Expeditionsschiff TELLUS schwebte – noch immer im gegnerischen Hemmungsfeld gefesselt – mehrere hundert Kilometer über der Oberfläche des leblosen Planeten. Ringsum im schwarzen Sternenhimmel glitzerten die blitzenden Reflexe der Modulschiffe der Droniden. Nirgendwo zeigte sich eine Bewegung. Eine atemlose Spannung schien Freund und Feind im Bann zu halten.
    Die Wissenschaftler der irdischen Expedition und ein großer Teil des Bordschutzkorps waren im Auditorium der Kommandobrücke versammelt, um die Geschehnisse, die von einem vollautomatischen Kameraflugkörper aufgenommen wurden, auf den großen Bildschirmen zu

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