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Der schlagende Beweis

Der schlagende Beweis

Titel: Der schlagende Beweis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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Schreibtisch, als Joe Molinari herein marschierte und die Dinge unaufhaltsam den Bach runtergingen.
    »Was hast du für Scheiße gebaut?«, fragte Molinari mit gedämpfter Stimme, kaum dass er die Tür hinter sich geschlossen hatte.
    »Was meinst du damit?«, fragte Daniel nervös.
    »Es geht das Gerücht, Briggs hätte eine Kröte von der Größe eines Tyrannosaurus Rex geschluckt, und du hättest sie ihm auf dem Silbertablett serviert.«
    »Mist.«
    »Dann stimmt es also.«
    Daniel f ühlte sich völlig am Boden.
    »Was ist passiert?«
    »Ich möchte nicht darüber reden.«
    »Hör mal, Compadre, ich will dir helfen.«
    »Das weiß ich zu schätzen, aber ich möchte im Moment lieber allein sein.“
    »Wie du willst«, sagte Molinari unwillig. Er stand auf. »Aber vergiss nicht, was ich gesagt habe. Wenn ich irgendwas für dich tun kann, sags mir!«
    Molinari ging. Daniel war ersch öpft, obwohl der Tag kaum begonnen hatte. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er irgendwie nicht dazu gekommen war, mit Susan über ihre Rolle in dem Offenlegungsfiasko zu reden. Wenn Susan zu Briggs ginge und ihm sagte, dass es zum Teil ihre Schuld war, könnte das hilfreich sein, und nach dem, was Molinari gesagt hatte, war er auf jede Hilfe dringend angewiesen.
    Daniel ging zu Susans B üro. Sie trug eine cremefarbene Bluse und einen grauen Hosenanzug und wirkte so frisch und unbeschwert wie jemand, der vierundzwanzig Stunden geschlafen hatte.
    »Susan?«
    »Oh, hi«, antwortete sie mit einem Lächeln.
    »Haben Sie einen Moment Zeit?«
    Daniel steuerte auf einen Stuhl zu.
    »Ehrlich gesagt, nein.« Daniel blieb auf halbem Weg stehen. »Arthur braucht das hier bis gestern.«
    »Ich muss wirklich mit Ihnen reden.«
    »Das ist nicht der richtige Moment«, sagte sie entschieden. Ihr Lächeln wirkte jetzt ein wenig angespannt.
    »Ich hatte gehofft, Sie würden Arthur sagen, dass die Durchsicht der Offenlegungsunterlagen eigentlich Ihre Aufgabe war und dass ich Ihnen nur ausgeholfen habe.«
    Susan sah ihn überrascht an, so als ob ihr der Gedanke völlig abwegig erschien.
    »Wieso sollte ich?«
    »Damit er weiß, wie viel Arbeit das war und dass ich erst im letzten Moment damit anfangen konnte «, erwiderte Daniel, sehr darum bemüht, seinen Ärger im Zaum zu halten. »Selbst wenn die Durchsicht eigentlich meine Aufgabe war, sind Sie es nun mal gewesen, der sie erledigt hat«, antwortete Susan abwehrend. »Wenn ich es Arthur sage, erreichen wir damit nur, dass ich auch noch in Schwierigkeiten komme.«
    »Wenn Briggs wüsste, dass wir beide schuld sind, würde es mich etwas entlasten.«
    Susan sah nerv ös aus. »Ich hab die Unterlagen nicht durchgesehen. Ihnen ist der Brief durchgegangen.«
    »Das wäre Ihnen genauso passiert. Das wäre selbst Briggs passiert.«
    »Sie haben Recht«, gab Susan hastig zu. »Sehen Sie, ich glaub, es wird nicht so schlimm für Sie. Arthur ist schnell auf achtzig, aber dieser ganze Schlamassel wird ihn ablenken, und er wird vergessen, wer den Brief übersehen hat.«
    »Das glauben Sie doch wohl selber nicht.«
    »Oder er sieht ein, dass Sie Recht haben. Dass der Brief die Nadel im Heuhaufen war, die niemand hätte finden können, wenn er nicht unglaubliches Glück gehabt hätte. Sie müssen sich keine Sorgen machen.«
    »Sie sind diejenige, die sich keine Sorgen zu machen braucht«, sagte Daniel mit einer Spur Bitterkeit. »Sie würde er nie feuern.«
    Susan wirkte sehr verlegen. »Ich muss jetzt wirklich diese Arbeit hier fertig machen. Es geht um die Gerichtsverwertbarkeit von Kaidanovs Brief. Können wir später darüber reden?«
    »Wann? Wenn ich meinen Job verloren habe?«
    »Ich meine es ernst, Daniel. Ich ruf Sie an, sobald ich ein bisschen Luft habe. «
    Daniel war au ßerstande, sich auf den Schriftsatz zu konzentrieren, den er verfassen sollte, da seine Gedanken immer wieder um den Insufort-Fall kreisten. Er konnte einfach nicht glauben, dass Geller absichtlich ein Produkt verkaufte, das die entsetzlichen Folgen mit sich brachte, von denen er sich in Aaron Flynns Büro mit eigenen Augen hatte überzeugen können. Er hatte schon einige der leitenden Angestellten von Geller kennen gelernt. Das waren keine Monster. Die Forschungsergebnisse, von denen Kaidanov berichtete, mussten eine Ausnahme sein.
    Daniel klickte den Schriftsatz weg und öffnete eine Datei, die sämtliche Insufort-Studien enthielt. Er fing mit den frühesten an und arbeitete sich durch in der Hoffnung, irgendetwas zu finden, das ihm

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