Der schlagende Beweis
Daniel heran, damit er sich die Sache genauer ansehen konnte.
»Da scheint es einen großen Dateiblock zu geben, der am vierten März gelöscht wurde. Setzen Sie sich an die Tastatur und drücken Sie Nächste Seite , bis Sie finden, was Sie brauchen, und wir drucken es aus.«
Daniel nahm Kates Stuhl und sah sich an, was auf dem Monitor zum Vorschein kam.
»Eine Menge Zeug drauf.«
»Geben Sie mir ein paar Stichworte. Ich hab ein Suchprogramm.«
Daniel dachte einen Augenblick nach. »Probieren Sie es mit Insufort , Rhesusaffen , Primaten .«
Kate lehnte über seine Schulter und tippte ein paar Befehle ein. Ihr Haar strich gegen seine Wange. Sie roch gut.
Pl ötzlich erschien der Brief von Kaidanov an George Fournet auf dem Bildschirm.
»Das ist es«, sagte Daniel hoffnungsvoll, doch seine freudige Erregung schwand mit jedem Dokument, das dem Brief folgte. Als er die Lektüre beendet hatte, blickte er mit düsterer Miene auf.
»Was ist?«, fragte Kate.
»Sie wissen, dass ich nicht geglaubt habe, was in Kaidanovs Brief stand?«
Kate nickte.
»Nun, die gelöschten Dateien enthalten die Studien, die Kaidanovs Forschungsergebnisse belegen. Ich hab sie nur überflogen, aber wie es aussieht, erhärten sie seine Schlussfolgerungen über die Häufigkeit von Fehlbildungen bei Affen, die Insufort bekommen haben.«
»Dann treffen die Versuchsergebnisse wirklich zu?«
Daniel nickte. »Und damit habe ich mich noch tiefer reingeritten.«
»Aber Sie haben vielleicht dabei geholfen, Insufort vom Markt zu holen.«
»Auf Kosten meines Jobs.«
»Möchten Sie wirklich Geller helfen, wenn die ein Produkt verkaufen, das Kindern das Leben kaputtmacht?“
Daniel antwortete nicht.
»Über noch was sollten wir uns Gedanken machen«, sagte Kate. »Wer hat Kaidanovs Dateien gelöscht und sein Haus verwüstet? Wem ist daran gelegen, dass Kaidanovs Forschungsergebnisse nicht veröffentlicht werden?«
Daniel antwortete noch immer nicht.
»Da kommt eigentlich nur Geller Pharmaceuticals infrage.«
»Ich weiß nicht.«
»Fällt Ihnen sonst irgendjemand ein, der ein Motiv haben könnte, Dan?«
»Nein, Sie haben Recht. Es muss jemand von Geller sein.« Wieder sah er Patrick Cummings vor sich.
»Das ist schlimm.«
»Und es kommt vielleicht noch schlimmer. Was glauben Sie, wo Kaidanov ist?«
»Jetzt gehen Sie zu weit, Kate. Geller wird von Geschäftsleuten geführt, nicht von Killern.« Daniels Protest blieb ohne rechte Überzeugungskraft.
»Wachen Sie auf! Hier geht es um Milliardenverluste, wenn Geller Insufort vom Markt nehmen muss, mal ganz abgesehen von den Gerichtskosten. Was glauben Sie, wie viel Schadensersatz die Kläger herausholen werden, falls Aaron Flynn beweisen kann, dass Geller bewusst ein bedenkliches Produkt verkauft hat? Nach dem ersten erfolgreichen Prozess wird jede Frau, die mal ein Problem mit Insufort gehabt hat, bei Flynn auf der Matte stehen, und über Geller bricht eine Prozessflut herein.«
Kate wandte sich wieder ihrem Computer zu und setzte erneut das Suchprogramm in Gang, w ährend Daniel darüber nachdachte, was er als Nächstes tun sollte.
»Ja!«, rief Kate im nächsten Moment und wies mit dem Finger auf den Bildschirm.
»Affen müssen fressen. Das ist eine Bestellung über eine Kiste Affenfutter, und da steht eine Adresse. Da muss das Labor sein.«
Kate ging zu einem anderen Computer. »Ich kann die Wegbeschreibung und eine Karte aus dem Internet holen.« Während sie damit beschäftigt war, warf Daniel einen genaueren Blick auf Kaidanovs Studie. Je genauer er hinsah, desto deprimierter fühlte er sich. Fünf Minuten später zeigte Kate ihm eine Karte mit einer Wegbeschreibung zum Labor von ihrer Stadtwohnung aus.
»Ich hab noch was anderes ausgegraben«, sagte Kate. »Nachdem ich die Karte hatte, fand ich den Grundbucheintrag und die Steuerveranlagung für das Laborgrundstück. Es gehört Geller Pharmaceuticals.“
ZEHN
Zwanzig Minuten sp äter fuhr Daniel mit Kate an seiner Seite auf einer schmalen Landstraße. Die Sonne ging gerade unter, und sie hatten geschwiegen, seit sie den Highway verlassen hatten. Kate starrte geradeaus, und Daniel warf gelegentlich einen Blick auf die Detektivin. Daniel hatte Kate bei der Arbeit ein paarmal um Rat gefragt, und sie hatte ihn mit ihrer Intelligenz beeindruckt, doch er hatte sich nicht von ihr angezogen gefühlt. Jetzt stellte er fest, dass sie auf eine markante Art gut aussah. Nicht wie Susan Webster, aber interessant. Und sie war zweifellos
Weitere Kostenlose Bücher