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Der schlagende Beweis

Der schlagende Beweis

Titel: Der schlagende Beweis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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ärgerlich. »Ihre Klienten sind ihnen völlig egal, und es interessiert sie herzlich wenig, ob sie einen echten Grund zur Klage haben. Die Anwälte im Bendictin-Fall setzten darauf, dass die Geschworenen vom Anblick der Fehlbildungen schockiert genug sind, um zu vergessen, dass der ursächliche Zusammenhang mit dem Arzneimittel nicht erwiesen ist. Die F älle um die Brustimplantate bedienten sich des Mitgefühls gegenüber Frauen, obwohl bis heute nicht nachgewiesen ist, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Silikongel und Erkrankungen des Bindegewebes gibt.«
    Kate schien sauer zu sein. »Ich habe eine gute Freundin, die keine Kinder kriegen kann, weil sie das Dalkon-Diaphragma benutzt hat. Ich habe an ihrem Verfahren mitgearbeitet, und ich hab eine Menge darüber gelernt, wie Unternehmen in Amerika funktionieren. Bis die Öffentlichkeit merkt, es könne sich um ein bedenkliches Produkt handeln, hat der Konzern schon so viel Geld damit verdient, dass er es sich leisten kann, die Opfer zu kaufen. Die Tabakindustrie ist so gut bei Kasse, dass sie Vergleiche in mehrfacher Millionenhöhe locker wegstecken kann. »Und urteilen Sie im Übrigen bitte nicht gar so hart über Klägeranwälte! Wenn sie einen Fall gewinnen, können sie Millionen verdienen, aber sie kriegen keinen Cent, wenn sie ihn verlieren.«
    »Halten Sie Aaron Flynn für einen Menschenfreund?«, fragte Daniel, obwohl er nicht voll hinter seinen Worten stand. Noch während er sie aussprach, erinnerte er sich daran, wie Aaron Flynn Patrick Cummings das Haar gestreichelt hatte.
    »Wer sonst macht sich für die Armen stark?«, fragte Kate. »Reed, Briggs ganz bestimmt nicht. Wenn nicht Anwälte wie Flynn einen Fall auf Erfolgsbasis übernehmen würden, könnten es sich nur die Reichen leisten, vor Gericht zu gehen. Und diese Anwälte setzen ihr eigenes Geld aufs Spiel, indem sie Kosten tragen, die sie nicht wieder hereinholen, wenn sie verlieren. Ein guter, anständiger Anwalt kann alles verlieren, wenn er nicht gewinnt. Der Anwalt, der meine Freundin vertrat, als sie unfruchtbar wurde, hat den Fall übernommen, um die Firma zu zwingen, ein gef ährliches Produkt vom Markt zu nehmen. Ihm war Jill nicht gleich-gültig. Falls Insufort Kinder entstellt, muss man Geller zwingen, es zurückzuziehen, indem man das Problem beim Namen nennt, und das kann man am besten vor Gericht.« Daniel atmete die Luft aus, die er lange angehalten hatte. »Sie haben Recht. Tut mir Leid. Ich habe nur einfach Angst, meinen Job zu verlieren, weil ich diesen verdammten Brief übersehen habe. Und ich bin sicher, dass mit der Kaidanov-Studie etwas nicht stimmt. Es ergibt einfach keinen Sinn, dass er mit Insufort zu diesen Ergebnissen kommt. Deshalb habe ich versucht, ihn zu finden. Wissen Sie, dass er seit einer ganzen Weile nicht mehr zur Arbeit gekommen ist?«
    Kate nickte.
    »Als ich zu Kaidanov fuhr, hatte ich nicht vor reinzugehen, aber ich sah, jemand hatte das Haus durchsucht, und ich dachte, er könne vielleicht verletzt sein oder Schlimmeres. Und ich habe etwas gefunden, das uns möglicherweise weiterhilft.«
    Daniel zog die in sein Taschentuch gewickelte Festplatte heraus und legte sie auf den Tisch. Kate starrte sie ungl äubig an.
    »Falls die Studie existiert und Kaidanov seine Ergebnisse aufgezeichnet hat, sind sie vielleicht hier drauf.« Kate lachte. »Sie haben Kaidanovs Festplatte gestohlen?«
    »Ich hab sie nicht gestohlen. Ich hab versucht, Geller zu schützen. Waren Sie nicht aus demselben Grund da - um Gellers Eigentum zu schützen?«
    Kate z ögerte, und Daniel erinnerte sich an etwas, das er einmal über sie gehört hatte.
    »Warten Sie, waren Sie nicht die Ermittlerin, die in diesem Fall von widerrechtlicher Kündigung die Festplatte geknackt hat, als wir E-Mails wiederherstellen mussten, die ein Mitarbeiter gel öscht hatte?«
    Ein zartes L ächeln huschte über Kates Gesicht.
    »Könnten Sie sich das hier mal ansehen? Ich hab es in Kaidanovs Haus probiert, aber man braucht ein Passwort, um sich einzuloggen.«
    »Wieso sollte ich?«
    »Ich hab Ihnen schon mal gesagt, dass ich nicht wie Joe Molinari mit einem Silberlöffel im Mund zur Welt gekommen bin. Genauer gesagt, bin ich mit keinerlei Löffel geboren. Dieser Job ist alles, was ich habe. Briggs wird einen Prügelknaben brauchen, falls Kaidanovs Brief den Insufort-Fall zum Scheitern bringt, und der bin ich. Ich weiß einfach, dass an Kaidanovs Studie was faul ist. Wenn ich das beweisen kann, dann kann ich

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