Der schlagende Beweis
ßer mit schütterem braunem Haar, erkannte Kate im selben Moment wie sie ihn.
»Was hat Annie Oakley hier zu suchen?«, fragte er Brewster.
»Halt dein blödes Maul«, fuhr die Frau ihren Kollegen an. Dann ging sie zu Kate und umarmte sie.
»Wie gehts, Kate?«, fragte sie teilnahmsvoll.
»Mir gehts gut, Billie«, erwiderte Kate wenig überzeugend. »Und dir?«
Die Inspektorin zeigte mit dem Daumen über die Schulter zu ihrem Kollegen.
»Mir gings großartig, bis sie mir dieses schwammige Weißbrot als Partner zugeteilt haben.«
»Zeke«, sagte Kate und nickte.
»Lange her, Kate«, antwortete Forbus unterkühlt. Dann drehte er ihr den Rücken zu und wandte sich an den Beamten in Uniform.
»Na, was haben wir denn hier, Ron?«
»Schmorbraten«, entgegnete der Beamte mit einem Grinsen. »Falls du noch nicht gegessen hast, hol ich dir einen Eimer voll BÄ.«
»BÄ?“
»Bratäffchen«, antwortete der Polizist und kicherte über seinen eigenen Witz. »Da drinnen haben wir eine Unmenge davon.«
»Wieso soll ich einen Mord an Affen aufklären?«, fragte Forbus. »Ist dafür nicht das Veterinäramt zuständig?«
»Einer der knusprigen Braten ist kein Affe, darum«, entgegnete der Uniformierte.
»Soviel ich weiß, hast du das hier gemeldet«, sagte Billie zu Kate. »Was hast du mitten in der Nacht hier draußen zu suchen?«
»Das ist Daniel Arnes, ein Anwalt bei Reed, Briggs, der Firma, für die ich arbeite. Einer unserer Klienten, Geller Pharmaceuticals, befindet sich wegen eines seiner Produkte mitten in einem Verfahren. Bis letzte Woche waren alle Versuchsreihen zu Gunsten von Geller ausgefallen, aber ein Wissenschaftler namens Sergey Kaidanov legte als Einziger negative Ergebnisse zu einer Versuchsreihe an Rhesusaffen vor.«
»Die Sorte, die wir da drinnen haben?«, fragte Billie mit einem Kopfnicken Richtung Labor.
»Genau. Alle sind hinter Kaidanov her, weil seine Versuche von größter Tragweite für den Prozess sein könnten, doch er ist vor einer Woche verschwunden.«
»Hat schon jemand rausgefunden, wann der Brand war?«, fragte Billie den Uniformierten.
»Noch nicht, aber er muss schon ein Weilchen her sein.«
»Erzähl weiter!«, forderte Billie Kate auf.
»Dan und ich sind zu Kaidanovs Haus gefahren, um mit ihm zu reden. Er war nicht da, aber jemand hatte seine Wohnung auseinander genommen.«
»Was genau heißt das?«, fragte Forbes.
»Jemand hat sie durchsucht und ein Chaos hinterlassen. Wir haben ein paar Nachforschungen betrieben und die Adresse des Labors gefunden. Wir sind rausgefahren, weil wir hofften, Kaidanov zu finden. Wie es aussieht, hatten wir Erfolg.«
»Du glaubst, der Tote da drinnen ist euer Wissenschaftler?«
»Wäre zumindest nahe liegend.«
»Sehen wir uns mal um!«, sagte Billie, die Klinke in der Hand, zu Forbes.
Kate machte einen Schritt Richtung T ür, doch Forbes streckte einen Arm aus und verstellte ihr den Weg. »Für Zivilisten ist der Zutritt zum Tatort verboten.«
»Herrgott noch mal!«, entfuhr es Billie, während sie ihren Kollegen wütend ansah.
»Ist schon in Ordnung, er hat ja Recht. Ich bin nicht mehr bei der Polizei«, sagte Kate sichtlich bemüht, unbeteiligt zu wirken. Doch Daniel sah, wie ihre Schultern einsackten. »Was sollte das alles?«, fragte Daniel, sobald die beiden außer Hörweite waren.
»Ach, alte Geschichten.«
»Danke, dass Sie mich gedeckt haben.«
Kate sah ihn verst ändnislos an.
»Sie wissen schon, meinen Einbruch in Kaidanovs Haus.« Kate zuckte die Achseln. »Haben Sie geglaubt, ich würde Sie ans Messer liefern?«
Ein Beamter von der Gerichtsmedizin nahm das B üro mit einer Videokamera auf, während ein Spezialist vom Kriminallabor 35-mm-Fotos und anschließend Bilder mit einer Digitalkamera machte, die gegebenenfalls in den Computer eingegeben oder per E-Mail verschickt werden konnten. Billie betrachtete den Raum von der Tür aus. Ein paar Meter vor ihr lag eine Leiche auf dem Bauch. An der Seite und am R ücken war alles Fleisch vollständig verbrannt, und die Knochen waren von der Hitze des Feuers graublau verfärbt.
»Irgendwas zu erkennen?«, fragte Billie den Gerichtsmediziner.
»Kann nicht mal das Geschlecht bestimmen«, erwiderte er. »Ist es Mord?«
»Höchstwahrscheinlich ja. Deutsch sagt, es war mit Sicherheit Brandstiftung.« Der Gerichtsmediziner zeigte auf den Brandexperten. »Und sehen Sie sich mal den Schädel an!«
Die Inspektorin machte ein paar Schritte in den Raum, um die Leiche genauer zu
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