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Der schlagende Beweis

Der schlagende Beweis

Titel: Der schlagende Beweis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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den Fall retten und damit vielleicht auch meinen Job.«
    »Und wenn die Studie nun echt ist?«
    Daniel seufzte und sch üttelte den Kopf. »Dann bin ich geliefert.«
    Kate traf eine Entscheidung. Sie streckte die Hand aus. »Geben Sie mir das Ding!«, sagte sie und schnippte mit den Fingern nach der Festplatte. »Das nehmen wir mit zu mir. Wollen doch mal sehen, was wir finden.“
NEUN
    Daniel folgte Kate Ross auf kurvenreichen Stra ßen in die West Hills. Anfänglich fuhren sie an Häuserzeilen vorbei, dann überwog allmählich der Wald, und die Häuser standen immer weiter auseinander. Kate wohnte am Ende einer Sackgasse, von ihren Nachbarn auf beiden Seiten durch tausend Quadratmeter Wald getrennt. Ihr modernes Landhaus aus Glas und Stahl stand auf einer Anhöhe mit Blick auf das Stadtzentrum von Portland.
    Daniel folgte Kate über einen Plattenweg durch einen kleinen Blumengarten zur Haustür. Eine Treppe neben dem Eingang führte in Kates Schlafzimmer hinauf. Sie ging an ihr vorbei durch ein Wohn- und Esszimmer. Die Außenwand bestand ganz aus Glas. Daniel warf einen kurzen Blick auf die augenscheinlich teure Einrichtung. Das abstrakte Bild an der Wohnzimmerwand schien ein echtes Ölgemälde zu sein, und dasselbe galt für eine kleinere französische Landschaftsdarstellung. Die Stühle und das Sofa waren lederbezogen, und der Esstisch war aus gewachster Eiche und sah antik aus.
    Kate stieg gegen über der Küche eine Treppe hinunter, die zu einem Arbeitsraum mit Neonlicht führte. Über den ganzen Kellerraum verteilt waren mehrere Werkbänke, auf denen Monitore, Kabel, Festplatten und andere Computerinnereien standen und lagen. Entlang einer Wand war über die volle Länge eine Schreibtischplatte eingelassen. Darüber befand sich ein Bücherregal mit Computerhandbüchern und Fachliteratur sowie naturwissenschaftlichen Lehrbüchern.
    »Betreiben Sie in Ihrer Freizeit einen Computerreparatur- dienst? «, scherzte Daniel.
    »So was in der Richtung«, antwortete Kate, während sie Kaidanovs Festplatte aus der Jackentasche zog. Sie warf die Jacke über einen Stuhl, strich sich das Haar zurück und setzte sich an den langen Tisch. Sie hatte einen Wechselrahmen, in den sie Kaidanovs Festplatte steckte, bevor sie den ganzen Rahmen in einen ihrer Computer einrasten ließ.
    »Wie wollen Sie das Passwort umgehen?«, fragte Daniel nervös.
    »Kein Problem. Ich hab eine Software geschrieben, die bisher noch jedes Passwort geknackt hat.«
    »Wo haben Sie das gelernt?«
    »Am Cal Tech.«
    Kate sah, dass Daniel gro ße Augen machte, und sie musste lachen.
    »Das Dezernat für Computerkriminalität der Polizeibehörde von Portland hat mich vom College weg engagiert. Es schien ungleich interessanter, als in irgend so einer Hightechfirma rumzuhocken. Jetzt mach ich so was selbstständig nebenher. Wird gut bezahlt.«
    Kate drehte sich wieder zum Monitor um und fing an, auf ihrer Tastatur Befehle einzugeben. Schon nach einer Minute l ächelte sie und schüttelte den Kopf.
    »Es ist erstaunlich. Immer dasselbe. Von einem Wissenschaftler hätte ich mehr erwartet. Sein Passwort besteht aus sechs Zahlen - vermutlich sein Geburtsdatum.«
    »Sind Sie drin?«
    Sie nickte. »Als Erstes werde ich eine Kopie von diesem Schätzchen machen, nur für den Fall, dass etwas schiefgeht.«
    Kates Finger rasten über die Tastatur, und auf dem Bildschirm erschienen die ersten Zeilen Text.
    »Das haben wir gleich.«
    »Wieso haben Sie bei der Polizei aufgehört und bei Reed, Briggs angeheuert?«, fragte Daniel, um ein bisschen Konversation zu treiben.
    »Das geht Sie nichts an, Arnes«, schnauzte Kate ihn an und drehte ihren Stuhl so herum, dass ihm die Rückenlehne zugewandt war. Von ihrem Ausbruch überrascht, verschlug es Daniel die Sprache.
    »Die Kopie ist fertig«, sagte sie nach kaum einer Minute, jetzt ganz und gar geschäftsmäßig. »Holen wir uns Kaidanovs Dateien!«
    Kate tippte ein paar Befehle ein. »Was hier noch drauf ist, hat nichts mit Insufort zu tun. Falls Kaidanov tatsächlich Dateien über seine Affen hier drauf hatte, dann sind sie vermutlich gelöscht worden.«
    »Schiet.«
    »Keine Angst! Falls er nicht eine spezielle Software benutzt hat, sind die Dateien nicht wirklich gelöscht. Sie sind immer noch auf der Festplatte. Es trifft sich gut, dass ich ein Voodooprogramm geschrieben habe, das die Toten wieder auferweckt«, sagte Kate und hämmerte auf die Tasten. Weiterer Text erschien auf dem Monitor. Sie stand auf und winkte

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