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Der schlagende Beweis

Der schlagende Beweis

Titel: Der schlagende Beweis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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abzuluchsen?«
    »Schön wärs«, sagte Billie und lächelte freundlich zurück.
    »Und wer ist deine Bekannte?«, fragte Sedgwick.
    »Kate Ross. Sie ist Detektivin bei der Kanzlei Reed, Briggs.« Billie wandte sich zu Kate um und wies auf den Sicherheitschef. »Du hast meine Erlaubnis, diesen Mann zu erschießen, wenn er dich anbaggert. Er ist ein notorischer Weiberheld. «
    Sedgwick lachte.
    »Ich meins verdammt ernst«, sagte Billie mit einem unterdrückten Grinsen. »Totschießen.«
    »Was bringt dich noch ins Benson außer der Absicht, mein Liebesleben zu ruinieren?«
    »Einer eurer Gäste ist am neunundzwanzigsten Februar angekommen und am siebten März vermisst gemeldet worden. Jetzt ist er als Toter wieder aufgetaucht, und ich würde gerne einen Blick auf seine Sachen werfen.«
    Sedgwick schnippte mit den Fingern. »Der Typ aus Arizona.«
    Billie nickte. »Er hieß Gene Arnold. Was kannst du mir noch über ihn erzählen?«
    »Ich bin ihm nie persönlich begegnet. Er ist nicht fristgerecht abgereist, und so haben wir einen Pagen zu seinem Zimmer geschickt. Er hatte ein Bitte nicht stören -Schild rausgehängt. Normalerweise warten wir, wenn wir das sehen. Am Abend bin ich selber rein. Wie es aussah, hatte er die Absicht wiederzukommen. Seine Sachen lagen noch offen herum - seine Toilettenartikel auf dem Waschbecken, die Kleider im Schrank auf Bügel gehängt und ordentlich in die Schubladen gelegt. Wenn ich mich recht entsinne, lag sogar ein aufgeschlagenes Buch auf dem Beistelltisch, amerikanische Geschichte oder so was.
    Wir haben seine Firmennummer angerufen, um zu h ören, ob er noch einen Tag bleiben wolle. Aber dort hatten sie keine Ahnung. Wir brauchten das Zimmer nicht sofort, und so hab ich seine Sachen einen Tag länger drin gelassen. Dann hab ich veranlasst, dass alles zusammengepackt und in die Gepäckaufbewahrung gebracht wird. Wenn du es mitnehmen willst, brauch ich eine gerichtliche Verf ügung, aber ich kann dir jetzt schon mal alles zeigen.«
    »Das reicht fürs Erste.«
    Die Gep äckaufbewahrung befand sich rechts von der Empfangstheke. Es war ein kleiner Raum mit einer hohen Decke und Stuckfriesen, wo sich der ursprüngliche Eingang zum Hotel befunden hatte. Seine Pracht war über die Jahre verblasst. Die eine Fußbodenhälfte bestand aus Marmor, die andere aus Sperrholz, und rechts von der Tür verliefen unverputzte Rohre. Zwei lose Sechzigwattbirnen sorgten für das Licht, das früher einmal Kristalllüster gespendet hatten. Arnolds kleiner Handkoffer stand auf einem Regal links von der Tür. Sedgwick trug ihn in eine der vorderen Ecken, in der ein wenig Platz war, und machte ihn auf. Billie nahm jedes Teil heraus, inspizierte es und legte es säuberlich auf einen Stapel, während Kate zusah. Als sie fertig war, packte sie die Sachen ordentlich zurück.
    »Die Anzüge sind hier drüben«, sagte Sedgwick und wies auf eine Stange, die quer durch den Raum reichte. Im ersten Anzug fand Billie nichts, doch beim zweiten entdeckte sie in der Jackeninnentasche eine Notiz auf einem Zettel mit dem Briefkopf einer Kunstgalerie in Soho. Darauf standen ein Name, Claude Bernier, eine Straße und eine Manhattaner Telefonnummer. Billie und Kate schrieben sie sich ins Notizbuch, und Billie steckte das Papier wieder in die Jacke zurück.
    »Mr. Bernier?«
    »Ja.«
    »Billie Brewster«, sagte die Inspektorin und ließ Kate das Gespräch in Sedgwicks Büro mithören. »Ich arbeite bei der Polizei von Portland.“
    »In Maine?«
    »Oregon.«
    »Bin länger nicht mehr dagewesen. Worum geht es?«
    »Ich ermittle in einer Mordsache, und dabei bin ich auf Ihren Namen gestoßen.«
    »Das ist nicht Ihr Ernst!«
    »Kennen Sie Gene Arnold, einen Anwalt aus Arizona? Er ist Ende Februar in New York gewesen.«
    »Ende Februar?« Bernier klang ratlos. »Warten Sie. Leichte Glatze, vielleicht fünfundvierzig, Brille?«
    »Genau der«, antwortete Billie nach einem prüfenden Blick auf das Foto, das ihr Benjamin Kellogg geschickt hatte. »Okay, jetzt fällt es mir wieder ein. Arnold, klar. Er war bei mir in der Wohnung. Sie sagen, er ist ermordet worden?«
    »Ja. Was können Sie mir über Ihre Begegnung erzählen?«
    »Arnold hat eins meiner Fotos in der Pitzer-Kraft-Galerie gekauft. Fran arbeitet da. Sie rief mich an und erzählte mir, Arnold sei beinahe in Ohnmacht gefallen, als er sich das Bild anguckte. Sie dachte, er hätte einen Herzinfarkt. Dann wollte er offenbar unbedingt mit mir sprechen.«
    »Und was wollte er von

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