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Der schlagende Beweis

Der schlagende Beweis

Titel: Der schlagende Beweis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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Beispiel sollten Sie tun?«
    »Wenn ich rot sah, sollte ich versuchen, Selbstmord zu verüben, aber ohne Erfolg.«
    »Einen Selbstmord vortäuschen?«
    »Ja.«
    »Haben Sie diesen Befehl jemals erhalten?«
    »Ja, mehrmals.«
    »Wie haben Sie versucht, sich umzubringen?«
    »Ich habe mir die Pulsadern aufgeschnitten.«
    »Wie oft?«
    »Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen.«
    »Wurden Sie deswegen ins Krankenhaus eingeliefert?«
    »Ja, zweimal. Ich kam in psychiatrische Behandlung.«
    Amanda Jaffe wollte gerade eine weitere Frage stellen, als Mike Greene aufstand und sein Jackett zukn öpfte.
    »Euer Ehren, ich glaube, das wäre ein guter Zeitpunkt für eine Pause.«
    »Ich stimme Ihnen zu, Mr. Greene. Wir legen eine fünfzehnminütige Pause ein. Dr. Fairweather, Sie können den Zeugenstand verlassen, aber Sie müssen wieder im Gerichtssaal sein, wenn wir mit der Verhandlung fortfahren. Ich möchte die Anwälte im Richterzimmer sehen.«
    Der Richter verlie ß den Saal durch eine Tür hinter dem Podium. Daniel drehte sich zu Amanda um und sah sie mit großen Augen an.
    »Die ist komplett verrückt«, sagte er,
    »Kann man wohl sagen«, antwortete Amanda mit einem aufmunternden Lächeln. »Und wir können uns die Hände reiben. Halten Sie durch, bis ich mit dem Richter geredet habe. Wenn alles gut geht, bringe ich nach der Pause gute Nachrichten mit.«
    »Wie haben Sie von diesem Satansquatsch erfahren?“
    »Später.«
    Amanda und Mike Greene verlie ßen den Gerichtssaal, und Joe Molinari kam zur Schranke. Einer der Aufseher sagte zu ihm, er dürfe über die Schranke hinweg reden, aber den Angeklagten nicht berühren und keine Gegenstände mit ihm austauschen.
    »Danke, dass du gekommen bist«, sagte Daniel.
    »Hey, Mann, das ist die beste Show in der ganzen Stadt, und deine Anwältin macht das famos. Wir beide werden heute Nachmittag zusammen Happy Hour feiern.« Daniel zog es vor, seine Hoffnungen nicht gar so hoch zu schrauben, und so begnügte er sich mit einem Lächeln als Antwort.
    »Was geht hier vor?«, fragte Richter Opton Mike Greene, kaum dass die beiden Anwälte in seinem Zimmer Platz genommen hatten.
    »Glauben Sie mir, ich hatte keine Ahnung, dass sie einen solchen Unsinn reden würde.«
    Opton sch üttelte den Kopf. »Und zwar, als Sie schon dachten, die Sache wäre für Sie gegessen. Nun, Mike, was machen wir jetzt?«
    Greene atmete tief durch. »Fairweather und Forbus sind meine einzigen Zeugen. Sie haben alles gehört, was ich in der Hand habe.«
    »Werden Sie plädieren, Sie hätten mit klaren und überzeugenden Beweisen dargelegt, dass Mr. Ames Arthur Briggs ermordet hat? Denn genau das werden Sie tun müssen, bevor ich die Kaution ablehnen kann.«
    »Sie hat trotzdem gesehen, was sie gesehen hat, Euer Ehren«, erwiderte Greene halbherzig.
    »Ihre Zeugin sieht aber eine ganze Menge, nicht wahr? Was meinen Sie, Amanda?“
    »Das Einzige, was Daniel mit dem Mord in Verbindung bringt, ist die Aussage von Dr. Fairweather, und ich halte sie für keine glaubhafte Zeugin.«
    »Warum so diplomatisch? Das hier kommt nicht ins Protokoll. Die Frau ist eine komplette Spinnerin. Scheißelektroden. Jesses, Maria und Josef, Mike, wo haben Sie die bloß aufgegabelt?«
    Greene antwortete nicht.
    »Okay, wir werden, wenn wir wieder rausgehen, Folgendes tun«, sagte Opton. »Sie beenden Ihr Kreuzverhör, Amanda, und Sie schließen Ihre Beweisführung ab, Mike. Sie können sich gegen eine Kaution aussprechen, aber ich werde sie gewähren, verstanden?«
    Greene nickte. Opton wandte sich an Amanda.
    »Was kann sich Ihr Klient leisten?«
    »Daniel ist auf sich gestellt und er ist so gut wie zahlungsunfähig, Herr Richter. Wie Sie gehört haben, wurde er bei Reed, Briggs gerade entlassen. Seine Mutter besitzt keinen Pfennig, und er weiß nicht, wo sein Vater ist. Er hat sich aus eigener Kraft durchs College und durchs Jurastudium gearbeitet und ist daher bis zur Halskrause verschuldet; außerdem verfügt er über keine nennenswerten Ersparnisse. Ich habe den Fall unentgeltlich übernommen.«
    Opton zog die Augenbrauen hoch. Amanda ignorierte sein erstauntes Gesicht und fuhr fort.
    »Ich glaube, Sie sollten ihn gegen ein Kautionsversprechen freilassen. Arnes schwört, dass er unschuldig ist, und es gibt keinen einzigen glaubhaften Beweis, der ihn mit dem Mord in Verbindung bringt. Selbst wenn Sie Dr. Fairweather glauben würden, hätten Sie nicht mehr gegen ihn in der Hand als die Aussage, er sei vom Tatort weggelaufen.

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