Der schlagende Beweis
Gerade als Martin glaubte, er w ürde ohnmächtig, hörten die Schläge und Fußtritte auf.
McCann hob Martins Automatik vom Boden auf, die nach dem ersten Überraschungsschlag heruntergefallen war. Martin war sich sicher, dass er im Gesicht gebrochene Knochen hatte. An den Rippen fühlte er einen stechenden Schmerz. Er kämpfte sich in eine sitzende Position hoch.
»Hat Joan dir verraten, dass ich hierher komme?«, fragte McCann mit hasserfüllter Stimme.
Martin hielt den Mund. McCann starrte ihn w ütend an. »Ist auch egal. Du bist nicht wegen dem Miststück hier. Du bist wegen dem Geld hier. Meinetwegen, du sollst das Geld zu sehen kriegen. Du wirst es ausgraben. Danach werden wir beide verschwinden. Steh jetzt auf!«
Er gestikulierte mit der Pistole, und Martin rappelte sich, fast ohne zu stolpern, auf die Beine hoch. McCann leuchtete mit der Taschenlampe in die H öhle hinein, und Martin musste vorausgehen. Drinnen war es kalt, doch Martin hatte zu große Schmerzen, um es zu merken. Die Höhle war tief, und die Höhlendecke, die am Eingang etwa zwei Meter hoch war, fiel rasch ab, sodass sie schon bald in gebückter Haltung weitergehen mussten. Nachdem sie eine Viertelstunde lang gelaufen waren, hob sich die Decke schlag-artig wieder, und sie waren in einer geräumigen Kammer. McCann befahl Alvarez, vor einem großen Gesteinshaufen stehen zu bleiben, der so aussah, als sei er seit Jahrhunderten unberührt gewesen.
»Fang an zu graben! Die Tasche ist unter diesem Haufen. Ich hab fast zwei Stunden gebraucht, um sie da zu verstecken.“
McCann legte die Taschenlampe auf einen Felsvorsprung an der gegen überliegenden Wand und richtete den Lichtstrahl auf den Gesteinshaufen. Martin fing an, von der Spitze des Haufens einzelne Steine herunterzuwerfen. Jede Bewegung schmerzte, doch solange er in dem Steinhaufen wühlte, blieb er am Leben und konnte denken.
Nach einer Weile machte es sich McCann bequem, indem er sich, an die gegen überliegende Wand gelehnt, hinsetzte. Seine Pistole war auf Martin gerichtet, der sicher war, dass sie ihm bald bleischwer in der Hand liegen würde. Während Martin buddelte, hielt er Ausschau nach ein paar schweren Brocken. Jedes Mal, wenn er einen fand, legte er ihn so beiseite, dass er schnell danach greifen konnte. Der Schaft der Handfeuerwaffe schwankte auf und ab und sank schließlich nieder. Dann lehnte sich McCann mit dem Kopf zurück und schloss sekundenlang die Augen. Martin war schneller, als McCann sie wieder öffnen konnte. Der erste Stein traf McCann an der Stirn. Er schrie und feuerte einen Schuss ab, doch ohne zu zielen. Martin warf sich auf ihn, bevor der Überraschte einen klaren Gedanken fassen konnte, und schlug mit einem zweiten Stein zu. Pauls Kopf prallte von der Wand ab. Im nächsten Moment hatte Martin die Waffe.
»Sieh dich um, Paul!«, sagte Martin, als er sicher sein konnte, dass McCann sich seiner Lage voll bewusst war. »Das ist die Höhle, in der deine Leiche verfaulen wird.«
McCann wurde blass.
»Du solltest darüber glücklich sein. Ich werde dich bei deinem Blutgeld vergraben. Du hast eine Ewigkeit Zeit, um es in der Hölle auszugeben.«
Eine Woge des Zorns spiegelte sich auf Martins Gesicht, als er die Pistole auf sein Gegen über richtete.
»Gott verdamme dich dafür, dass du Patty getötet hast«, sagte er, aber er kam nicht mehr dazu abzudrücken. Eine andere Waffe wurde hinter Martin abgefeuert. Die Detonation hallte von den Höhlenwänden wider, und Martin kippte bewusstlos vornüber.
Teil V
Tiefe Deckung
DREISSIG
Ich wei ß nicht, wie viel Zeit verging, bis ich wieder zu mir kam«, sagte Alvarez. »Als ich erwachte, wünschte ich mir, noch ohnmächtig zu sein.«
Er schwieg, w ährend er die Qual jenes Moments noch einmal durchlebte.
»Wie sind Sie aus der Höhle gekommen?«, fragte Kate. »Joan McCann hat die Polizei geholt. Sie wurde überwältigt, während sie auf mich wartete.«
»Wer...?«
»Das wusste sie nicht. Der Angreifer trug eine Maske. Er hat ihr eine Pistole an den Kopf gehalten und sie gezwungen zu sagen, wohin ich gegangen war, und dann wurde sie ohnmächtig geschlagen. Als sie wieder zu sich kam, war ich noch nicht zurück, und so rief sie die Polizei. Ich war kaum noch am Leben, als der Suchtrupp mich und Paul fand.«
»McCann war noch da?«
»Er war tot - ein tödlicher Schuss zwischen die Augen. Das Lösegeld war verschwunden.«
»Hatte Aaron Flynn ein Alibi?«
»Er stand nie unter Verdacht. Sechs Monate
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