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Der schlagende Beweis

Der schlagende Beweis

Titel: Der schlagende Beweis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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später verließ er unauffällig die Stadt. Bis heute hatte ich keine Ahnung, wohin er gegangen ist.«
    »Ist noch jemand, der mit dem Fall zu tun hatte, weggezogen?«
    »Joan. Sie hat nach drei Monaten ihre Sachen gepackt. Sie hat mich noch mehrmals im Krankenhaus besucht. Beim letzten Mal sagte sie, dass sie es in Desert Grove nicht mehr aushalte.«
    »Gab es irgendwelche Anhaltspunkte, wer Paul McCann ermordet haben k önnte?«
    »Nein, ich bin sicher, dass McCann und Lester Dobbs Patty getötet haben und dass ein und dieselbe Person McCann und Dobbs getötet hat. Am Ende lautete die gängigste Theorie, dass jemand von draußen hinter dem Komplott steckte.«
    »Und sind Sie derselben Meinung?«
    »Auf keinen Fall«, sagte Alvarez, und seine Stimme war hart wie Granit.
    »Wie ging es mit Gene Arnold weiter?«
    »Ich hab für ihn den besten Strafverteidiger von ganz Arizona engagiert. Er hat Ramon davon überzeugt, dass es nicht genügend Beweise gebe, um ihn im Gefängnis zu behalten. Es war für jedermann offensichtlich, dass Melissas Kleider und der Wagen absichtlich als falsches Beweismaterial platziert worden waren. Das gerichtsmedizinische Labor hat die Hütte auf den Kopf gestellt, ohne den geringsten Beweis zu erbringen, dass Melissa oder Gene kurz zuvor dort gewesen wären. Melissas Leiche wurde nie gefunden, und so gab es auch keinen gerichtsmedizinischen Nachweis, der Gene mit dem Mord in Verbindung gebracht hätte. Das Einzige, was sie gegen ihn vorzubringen hatten, waren die Auseinandersetzungen, und Ramon hatte nicht die Absicht, Gene wegen ein paar häuslicher Streitigkeiten vor Gericht zu bringen.«
    »Hat es, nachdem Sie angeschossen wurden, irgendeine neue Entwicklung gegeben?«
    »Bis heute nicht.«
    »Fällt Ihnen sonst etwas ein, das uns weiterhelfen könnte, Mr. Alvarez?«
    Nach kurzer Überlegung schüttelte Martin den Kopf. »Ihnen ist sicher klar, dass Genes Tod mit dem, was hier passiert ist, nichts zu tun haben muss? Das ist alles lange her. «
    »Das ist richtig. Aber Aaron Flynn ... kann das Zufall sein?«
    »Das Leben ist voller Zufälle.«
    Kate erhob sich und streckte die Hand aus. »Vielen Dank, dass Sie Zeit für mich hatten.«
    Alvarez nahm ihre Hand und hielt sie einen Moment fest, bevor er sie loslie ß. Kate reichte ihm ihre Karte.
    »Falls Ihnen noch irgendetwas einfällt, rufen Sie mich bitte an.«
    Martin nickte, als seine Assistentin auf der Veranda erschien.
    »Anna wird Sie zu Ihrem Wagen begleiten. Viel Glück!«
    Martin Alvarez sah Kate Ross nach. Obwohl sie keinerlei Ähnlichkeit mit Party hatte, erinnerte die Detektivin ihn an sie. Sie hatten beide denselben zielstrebigen Gang, und Party hatte immer eine innere Stärke an den Tag gelegt, die er auch bei Kate Ross spürte. Alvarez schloss sein gesundes Auge und rieb sich die Schläfen. Es gab Zeiten, in denen er das Gefühl hatte, seine Frau wäre immer noch bei ihm und käme bald von ihrem morgendlichen Ausritt zurück. Solche Gedanken hatten etwas Beruhigendes, ebenso wie seine Überzeugung, dass sie in einem Leben nach dem Tode wieder vereint wären.
    Es gab auch Zeiten, in denen die Erinnerung an Patty eine ohnm ächtige Wut in ihm schürte, und es war diese Wut, die in ihm aufstieg, als er die Hazienda betrat und in sein Büro ging. Er schloss die Tür hinter sich und nahm den Hörer ab. Ein Mann meldete sich auf Spanisch.
    »Sie wissen, wer ich bin?«, fragte Alvarez.
    »Ja.«
    »Ich habe Arbeit für Sie. Kommen Sie zum Abendflugzeug!“
EINUNDDREISSIG
    Am Samstagmorgen schreckte Daniel aus dem Schlaf hoch und dachte, er sei immer noch in seiner Zelle. Als er merkte, dass er wohlbehalten in Kates G ästezimmer lag, fiel er aufs Bett zurück. Daniel war normalerweise Frühaufsteher, aber heute hatte er bis nach neun durchgeschlafen. Einfach nur an einem Ort zu sein, wo nicht vierundzwanzig Stunden am Tag das Licht brannte und ihn nicht das Schreien und Stöhnen anderer Gefangener aus dem Schlaf rissen, war ein größerer Luxus als seidene Bettwäsche.
    Kate hatte einen Zettel auf dem K üchentisch hinterlassen. Sie hatte ein frühes Flugzeug nach Arizona genommen und ihn nicht wecken wollen. Er wünschte sich, sie hätte es getan. Er erinnerte sich, wie glücklich er war, als sie vor dem Gefängnis auf ihn gewartet hatte, und er vermisste sie schon jetzt.
    Daniel las Kates Notiz noch einmal. Es war angenehm, etwas in der Hand zu halten, das sie ber ührt hatte, und etwas zu lesen, das sie eigens für ihn

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