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Der Schleier der Angst - Der Schleier der Angst - Voile de la Peur

Titel: Der Schleier der Angst - Der Schleier der Angst - Voile de la Peur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samia Shariff
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wette, du bist nicht nur frigide, sondern auch noch unfruchtbar!«
    »Ich war nie Papas Tochter!«
    »Los, sehen wir uns unseren Palast an! Ist er gut genug für das Fräulein Prinzessin?«
    Der blanke Neid lag in seiner Stimme.
    Wir machten uns daran, die Koffer hineinzutragen. Das Haus war ganz nach dem Geschmack meines Vaters gestaltet und eingerichtet. In der ersten Etage lagen Wohn- und Esszimmer, während sich unten eine moderne Küche und ein Familienzimmer befand, das auf eine große, von roten Rosensträuchern umrankte Terrasse hinausführte. Mitten im Garten standen Kinderschaukeln, die im Wind hin und her trudelten. In diesem Haus hatte also bereits eine Familie mit kleinen Kindern gelebt, und erstaunlicherweise tat mir dieser Gedanke gut.
    Im ersten Stock lag auch der wichtigste Raum, nämlich unser Schlafzimmer mit einem angrenzenden Bad. Außerdem gab es dort zwei weitere Räume und noch ein Bad. Im Dachgeschoss befanden sich ebenfalls zwei riesige Zimmer und ein drittes Bad. Was sollte ich bloß mit all den Räumen anfangen?
    Meine freudige Erregung verflog, als mein Blick wieder auf meinen Ehemann fiel, der nicht von meiner Seite wich. Mit einem Mal fühlte ich mich verloren in diesem riesigen Haus! Diesen Moment der Schwäche nutzte er, um mich zu packen und aufs Bett zu stoßen. Dann befahl er, dass ich mich auszog.
    Er spürte es, wenn ich mich besonders schwach und verletzlich fühlte. Diese Momente nutzte er aus, um mich zu erniedrigen und seine Macht über mich auszukosten. Es war ein Spiel, das ihm Lust bereitete, denn er war ein Sadist und freute sich am Leiden des anderen.
    »Können wir nicht ein wenig warten? Bitte! Ich fühle mich nicht wohl.«
    »Oho! Fräulein Prinzessin fühlt sich unpässlich und möchte ihren Ehemann nicht befriedigen! Aber wir müssen diesenOrt doch einweihen, meine Hübsche! Zieh mich aus, und zwar schnell!«, befahl er barsch. »Glaubst du, dass ich dein Theater im Taxi nicht durchschaut habe, du kleine Hure?«
    »Mein Theater? Wovon redest du? Ich schwöre dir, dass ich nichts getan habe.«
    »Du schwörst mir gar nichts, sondern hörst mir jetzt gut zu, meine Hübsche! Wenn du so weitermachst, rufe ich deinen Vater an und erzähle ihm, dass du anderen Männern in meiner Gegenwart den Kopf verdrehst! Und ich dachte, ich hätte eine Tochter aus guter Familie geheiratet! Erst jetzt wird mir klar, dass ich ein Flittchen gekriegt habe!«
    Er warf mich aufs Bett, zerriss mein Kleid und vergewaltigte mich. Dann ging er seelenruhig in die Küche. Gleich darauf rief er:
    »Dein idiotischer Vater hat den Kühlschrank vollgepackt. Komm und iss, wenn du Hunger hast.«
    Ich antwortete, dass ich nicht hungrig sei. Darauf zerrte er mich am Arm in die Küche und schimpfte, auch wenn ich selbst keinen Hunger hätte, müsse ich ihn bekochen und bedienen.
    »Mach mir sofort etwas zu essen. Im Schrank sind Konserven, und der Kühlschrank ist voll. Ich habe Hunger!«
    Ich bot ihm an, Nudeln zu kochen.
    »Heute soll es damit gut sein. Ich hoffe, du kennst noch andere Rezepte. Wenn du als Köchin genauso eine Niete bist wie im Bett, dann wäre das ein Grund, dich auf der Stelle zu deiner Familie zurückzuschicken. Der Herr Chef nimmt dich sicher mit Freuden wieder auf!«
    Er begann hysterisch zu lachen.
    »Koch jetzt endlich, aber vergiss nicht, mich zwischendurch zu küssen!«, verlangte er.
    Mit Tränen in den Augen bereitete ich eine Sauce zu, wie meine Mutter es mir gezeigt hatte, und setzte Nudeln auf. Immer wieder zog er mich an den Haaren zu sich und zwangmich, ihn zu küssen. Nach dem ersten Bissen schleuderte er den Teller in meine Richtung. Ich wurde vollgespritzt, der Teller zerbrach, und sein Inhalt ergoss sich auf den Küchenboden. Angsterfüllt kauerte ich mich in eine Ecke und barg meinen Kopf schützend zwischen den Knien. Er zerrte mich an den Haaren ins Schlafzimmer und vergewaltigte mich ein weiteres Mal, bevor er einschlief.
    Ich ging ins Erdgeschoss, denn ich wollte allein sein. Dann rief ich meine Mutter an, um ihr von den Schlägen und Vergewaltigungen zu erzählen, die ich seit meiner Ankunft in Frankreich hatte erdulden müssen.
    Sie wollte nichts von alledem hören. Ihrer Ansicht nach konnte eine Frau von ihrem Ehemann gar nicht vergewaltigt werden, denn er besaß das absolute und unbestreitbare Recht, über seine Frau zu verfügen. Sie verbat sich sogar weitere Anrufe, falls ich mich nur wie ein verwöhntes kleines Mädchen bei ihr ausweinen wolle. Vor allem

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