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Der Schluessel von Jirunga

Der Schluessel von Jirunga

Titel: Der Schluessel von Jirunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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als ein freier Fall. Das Licht der T a schenla m pe endete an einer Linkskurve. Diese Rutschpartie schien nicht nur ung e wiss, sondern auch noch extrem rasant zu werden, in jedem Fall mit unklarem Ziel.
    Würde Lil recht behalten, würden sie direkt in diesem kleinen Raum landen, der sie zum 13. Tor brachte, wenn sie rechts abb o gen, wenn nicht, würden sie in den Tod rutschen, doch we l chen Sinn hätte dann diese ganze abenteuerliche Suche ergeben, der sie bisher ausg e setzt waren. Einzig Lils Ausführungen über die Karte an der Wand schienen einen Sinn zu ergeben. Gerad trat zwei Schritte zurück.
    „Alter vor Schönheit“, sagte er unsicher.
    „Aha. Solche Sprüche sind selbst in Jirunga bekannt, was?“
    Gerad grinste.
    Lil trat vor, schaltete seine Taschenlampe aus und steckte sie z u rück in seinen Rucksack. Dann setzte er sich vor den Eingang des Loches und blickte zurück.
    „Also gut, mein Freund. Ich hoffe du lässt mir einen kleinen Vo r sprung, nicht , dass wir unten zusamm enstoßen. Ich sehe dich am Ziel“, sagte Lil und schob sich in sitzender Position in das Loch. Dann raste er die Neigung h in ab. In Sekunde n schnelle hatte er ein Höllentempo erreicht und schrie laut auf:
    Jiiihaaaa! Lass mich nicht hängen, mein Freund, ich warte auf dich... Jiiihaaa!!!“

    Nach einer geschlagenen Minute setzte sich auch Gerad vor das Loch, murmelte ein leises „Wer zum Teufel ist Elvis?“ , und nach ku r zem Zögern schob er sich vor und rutschte ebenfalls in die ungewisse Tiefe...

41

    Es war ein mühsames Unterfangen, die Füße des Altars auszuh e beln und selbst ein so kräftiger Berg von einem Mann wie York hatte leidliche Qual und mehr als eine Stunde benötigt, das Ziel zu erre i chen, doch letzten Endes hatte er es geschafft. Er hatte einen Stan d fuß des Altars herausgehebelt und ein großes Loch im Boden g e schaffen, nicht groß genug um hindurchzuschlüpfen, aber groß g e nug, um weiteren Schaden anzurichten. Mit dem Standfuß in der Hand, hatte er ein bedeu t sames Werkzeug und damit schaffte er es, weitere Bodendielen herauszubrechen, so dass er endlich hindurc h schlüpfen konnte.
    Einen Augenblick zögerte er, denn seine Gedanken sagten ihm, dass selbst sein Vater es in vielen Jahren nicht geschafft hatte, dieses Rätsel zu lösen und den Zugang zu finden. Hatten ihn se i ne Recherchen tatsächlich zum Ziel geführt? Irgen d wie erschien es ihm beinahe zu leicht. Die Tatsache, dass sein Vater über Jah r zehnte hinweg in di e ser Welt gelebt hatte und das Ziel dennoch nicht gefunden hatte, machte ihn nervös. Vielleicht war er längst hier gewesen und hatte entdeckt, dass es sich nicht um den g e suchten Weg handelte. Wie konnte er, York, den Weg auf Anhieb finden? Anmaßend? Oder schlicht ein Glücksfall? Oder hatte sein Vater den Weg gefunden und wollte ihn nicht beschreiten? Und wenn es so war, wieso wollte er ihn nicht beschreiten? Fragen über Fragen und die Antworten blieben aus. Es gab wohl nur e i nen Weg, es herauszufinden. Er musste hi n einschlüpfen, so oder so! Also krabbelte er unter das Podest und leuchtete mit seiner Taschenlampe he r um. Drei Himmelsrichtungen schlossen bündig ab, wie eine Sackgasse, die vierte jedoch bog um eine Kurve he r um und so kroch York auf allen Vieren weiter. Als er die Bi e gung erreicht hatte, leuchtete er um die Ecke und sah eine Stei n platte, die auch diesen Weg als Sackgasse kennzeichnete. Dumm nur, dass York ein sturer Esel war und nicht daran glaubte, dass der Weg hier endete, ein inneres Gefühl sagte ihm, dass dies ke i ne Sackgasse sein konnte, zumal die Beschaffenheit der Wand eigenartig anders aussah, also kroch er weiter, bis er vor der Stei n platte kniete. Es musste einen Weg geben. Er war so fest davon übe r zeugt, dass er nicht einmal zweifelte, als er vor dieser geschlossenen Steinplatte kniete. Es musste einfach weitergehen. Er fuhr mit der Hand über die Steinplatte und fühlte den weichen Sandstein. Wä h rend er darüber strich, rieselte feiner, staubiger Sand herunter, bein a he wie Diamantstaub.
    Er wusste es. Sandstein, so dünn und fein, dass er nur äußerlich massiv aussah. Er holte mit seinem Ellbogen aus und schlug ei n mal krä f tig dagegen. Massiver Schmerz quälte ihn und ließ ihn zusammenzucken, da er noch immer von seiner Aktion in der K a pelle angeschlagen war, doch York konnte mit Schmerzen umgehen, er wusste, sie wegzustecken und so konnte er, trotz schmerzender Schulter, die Wand mit mehreren,

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