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Der Schlüssel zu Rebecca

Der Schlüssel zu Rebecca

Titel: Der Schlüssel zu Rebecca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Panzerzahl, im Feld und in Reserve, technischer Zustand. Munitions-, Lebensmittel- und Treibstoffversorgung. Charakter und Einstellung der Kommandeure. Strategische und taktische Pläne. Sie sollen gut sein, Wolff. Ich hoffe, es stimmt.«
    Es war leichter gesagt als getan.
    Wolff konnte gewisse Informationen einholen, indem er einfach in der Stadt spazierenging. Er konnte die Uniformen der beurlaubten Soldaten beobachten und ihre Gespräche belauschen; so erfuhr er, welche Männer wo gewesen waren und wann sie zurückkehren würden.Manchmal erwähnte ein Sergeant Toten- und Verletztenzahlen oder die verheerende Wirkung der 88-Millimeter-Kanonen, welche die Deutschen an ihren Panzern angebracht hatten. Er hatte einen Mechaniker klagen hören, daß neununddreißig der fünfzig neuen Panzer, die gestern eingetroffen waren, vor der Verwendung gründlich repariert werden müßten. Es waren nützliche Informationen, die er nach Berlin weitergeben konnte; dort würden Geheimdienstanalytiker sie mit anderen Bruchstücken zusammensetzen, um ein umfassendes Bild zu erhalten. Aber es war nicht das, was Rommel wollte.
    Irgendwo im Großen Hauptquartier befanden sich Schriftstücke, in denen Detailinformationen wie diese standen: »Ausgeruht und neu ausgerüstet wird Division A, mit hundert Panzern und vollen Beständen, morgen Kairo verlassen, um sich mit Division B in Oase C zusammenzuschließen und einen Gegenangriff westlich von D für Samstagmorgen einzuleiten.«
    Auf solche Schriftstücke hatte Wolff es abgesehen.
    Für ihr Hauptquartier hatten die Briten eine Anzahl großer Häuser in dem Vorort Garden City requiriert (Wolff war dankbar, daß die Villa les Oliviers nicht erfaßt worden war). Die belegten Häuser waren von einem Stacheldrahtzaun umgeben. Uniformierte ließ man rasch durch das Tor, doch Zivilisten wurden angehalten und eingehend befragt, während die Posten Telefonate führten und sich die Angaben bestätigen ließen.
    Es gab andere Hauptquartiere in anderen Gebäuden der Stadt; im Semiramis Hotel, zum Beispiel, war die Zentrale von »British Troops in Egypt« untergebracht, aber dies war das Große Hauptquartier Naher Osten, die entscheidende Stelle. Wolff hatte in der Spionageschule der Abwehr viel Zeit darauf verwandt, sich Uniformen, Regimentskennzeichen und die Gesichter von einigen hundert höheren britischen Offizieren einzuprägen. Nunhatte er an mehreren Morgen hintereinander beobachtet, wie große Stabsfahrzeuge ankamen; er hatte durch die Fenster gespäht und Oberste, Generäle, Admirale, Fliegermajore und sogar den Oberbefehlshaber selbst, Sir Claude Auchinleck, erkannt.
    Die Angehörigen des Generalstabs fuhren mit dem Auto, doch ihre Adjutanten gingen zu Fuß. Jeden Morgen trafen die Captains und Majore mit ihren kleinen Aktentaschen ein. Gegen Mittag, nach der regelmäßig stattfindenden Morgenkonferenz, wie Wolff annahm, kamen einige von ihnen heraus; sie hatten immer noch ihre Aktentaschen bei sich.
    Jeden Morgen folgte Wolff einem der Adjutanten.
    Die meisten arbeiteten im Großen Hauptquartier, und ihre Geheimpapiere wurden am Abend im Büro eingeschlossen. Aber einige nahmen im Großen Hauptquartier zwar an der Morgenkonferenz teil, hatten jedoch ihre eigenen Büros in anderen Teilen der Stadt; sie mußten ihre Instruktionspapiere also unterwegs bei sich haben. Einer von ihnen ging zum Semiramis, zwei suchten die Kaserne in der Kasr-el-Nil auf, und ein vierter steuerte auf ein nicht gekennzeichnetes Gebäude in der Sharia Suleiman Pascha zu.
    Wolff mußte sich mit dem Inhalt dieser Aktentaschen vertraut machen.
    Heute würde eine Generalprobe stattfinden.
    Während er in der glühenden Sonne darauf wartete, daß die Adjutanten herauskamen, dachte er an die letzte Nacht zurück, und ein Lächeln spielte um seine Mundwinkel unter dem neugewachsenen Schnurrbart. Er hatte Sonja versprochen, eine neue Fawzi für sie zu finden. Gestern abend war er in die Birka gegangen und hatte sich in Madame Fahmys Etablissement ein Mädchen ausgesucht. Sie war nicht wie Fawzi mit echter Begeisterung bei der Sache gewesen, aber sie taugte als zeitweiliger Ersatz. Sie hatten sich nacheinander, dannzusammen mit ihr vergnügt; dann hatten sie Sonjas seltsame, aufregende Spiele gespielt ... Es war eine lange Nacht gewesen.
    Als die Adjutanten herauskamen, folgte Wolff den beiden, während sie zur Kaserne gingen.
    Eine Minute später tauchte Abdullah aus einem Café auf und paßte sich seinem Schritt an.
    »Diese

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