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Der Schluessel zum Glueck

Der Schluessel zum Glueck

Titel: Der Schluessel zum Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rimmer
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Baby… Komm her, bitte…“, drang ihre Stimme zu ihm.
    Dann war Jilly wieder unten. „Missy? Wo bist du? Missy, Mädchen…“ Sie verschwand erst im Bad, dann in der Küche. Sie schaute in sämtliche Schränke.
    Sekunden später stand sie vor Will und zog eine Augenbraue hoch.
    „Hab sie nicht gesehen“, beantwortete er ihre unausgesprochene Frage.
    Sie ging wieder nach oben, und ihre Stimme klang immer ängstlicher. Langsam wurde ihre Besorgnis ansteckend. Jetzt fragte auch Will sich, wo das unglückselige Vieh steckte. Jilly hatte die Haustür offen gelassen, und er hatte mehrere Minuten lang nicht hingesehen. Außerdem war Weihnachten. Und wenn man Weihnachten in Will Bravos Nähe verbrachte, passierte einem nichts Gutes…
    Jilly kam nach unten und ging hinaus. Er trat ans Fenster und beobachtete, wie sie sich durch den Schnee zu ihrem Wagen kämpfte, die Fahrertür öffnete und sich hineinbeugte. Die Scheibenwischer hörten auf, sich zu bewegen.
    Julian tauchte wieder auf.
    Kaum war sie wieder in der Hütte, stellte sie sich vor den Heizlüfter, um sich aufzuwärmen. Will stand noch immer am Fenster. Sie nahm die Mütze ab. „Ich weiß nicht, was ich tun soll“, gestand sie. „Wo kann sie nur sein?“
    Will gefiel nicht, was in ihm aufstieg. Ein Schuldgefühl. Es legte sich um sein Herz und ließ seine Brust enger werden. Er hätte die Katze nicht so unsanft von seinem Schoß befördern dürfen – jedenfalls nicht, während die Haustür weit offen stand.
    „Julian…“
    Sie schaute ihn fragend an und zog die dunklen Brauen zusammen.
    „Ich… hätte es Ihnen wahrscheinlich längst sagen sollen.“
    „Was?“
    „Na ja, bevor sie zurückkamen, um die Katze zu holen, haben Sie die Tür offen gelassen.“
    Sie legte eine von der Kälte gerötete Hand an den Hals. „Wie… lange?“
    Es gefiel ihm ganz und gar nicht, sie so panisch zu sehen. Und ihre ausdrucksstarken grauen Augen verrieten es: Sie machte sich Vorwürfe. Das ertrug er nicht. Dann war es ihm schon lieber, dass sie ihn angiftete oder einfach nur unaufhörlich redete. Vielleicht sollte er ihr die Wahrheit sagen, damit sie ihn anschreien und mit wenig schmeichelhaften Bezeichnungen belegen konnte. Das konnte er aushalten. Hauptsache, ihr Blick füllte sich wieder mit Leben.
    „Mindestens fünf Minuten“, sagte er. „Wahrscheinlich länger.“
    „O nein.“
    „Leider ja. Und ich…“ Sie wollte sein Geständnis nicht hören, sondern eilte schon zur Tür. „Julian, warten Sie.“
    „Das kann ich nicht. Ich muss sie suchen. Sie war eine Streunerin, als ich sie gefunden habe. Aber seitdem ist sie eine Hauskatze.“ Sie riss die Tür auf, und eine Wolke aus wirbelnden Schneeflocken drang zusammen mit eisigem Wind herein. „Sie findet sich draußen nicht zurecht“, rief Julian, bevor sie hinausging und die Tür hinter sich schloss.
    Einige Sekunden lang stand Will reglos da und dachte, dass eine Suche im Freien sinnlos war. Wenn die Katze tatsächlich die Hütte verlassen hatte, war sie bestimmt längst erfroren. Und wenn nicht, hatte sie sonst wo Zuflucht gefunden.
    Gut möglich, dass Julian sich bei der Suche im Wald verirrte.
    Will streifte die Mokassins ab und stieg in seine Stiefel. Dann riss er die Jacke vom Haken und eilte Jilly nach. Glücklicherweise war sie noch nicht weit gekommen. Er fand sie im Holzschuppen, etwa zehn Meter von der Hütte entfernt.
    Sie fuhr herum, als er eintrat. „Was tun Sie hier?“ Ihr Atem war eine weiße Wolke in der eisigen Luft.
    „Ich will Ihnen nur helfen.“
    Jilly zog den Mantel fester um sich. „Ich hätte eine Taschenlampe mitnehmen sollen.“
    Der Schuppen war aus rauen Brettern gezimmert, und seit Will sich erinnern konnte, hing an einem rostigen Nagel links neben der Tür eine Taschenlampe.
    Erst vorgestern hatte er sie mit frischen Batterien bestückt.
    „Hier.“ Er nahm sie in die Hand und schaltete sie ein.
    Gemeinsam durchsuchten Jilly und er jeden Winkel – und davon gab es viele.
    Keine Missy.
    Will folgte Julian ins Freie, zog die Tür zu und begleitete sie auf einem Rundgang um den Schuppen. Danach umkreisten sie die Hütte, leuchteten die Veranden und den fast unter Schnee begrabenen Gastank ab. Selbst als Julian sich dem Unterholz am Rand der Lichtung zuwandte, brachte Will es nicht übers Herz, sie allein zu lassen. Immer wieder rief sie den Namen ihrer Katze, aber nur der heulende Wind antwortete ihr.
    Schließlich drehte sie sich zu ihm um, die Hände tief in den

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