Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schluessel zum Glueck

Der Schluessel zum Glueck

Titel: Der Schluessel zum Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rimmer
Vom Netzwerk:
Taschen vergraben, die Nase leuchtend rot im blassen Gesicht. „Ich will nur noch kurz zu den Wagen, bevor wir ins Haus gehen.“
    Sie stapfte hinüber, öffnete die Fahrertür ihres Toyota und kletterte hinein, um sich darin umzusehen. Dann schaute sie unter dem Wagen nach. Vergeblich.
    Wills Mercedes stand bis zu den Stoßstangen im Schnee, darunter konnte sich kein Tier verbergen.
    Während Jillys Suche war der Sturm wieder stärker geworden, und als sie zum Haus zurückgingen, schneite und wehte es fast wieder so heftig wie am Abend zuvor. Die Welt war eine einzige wirbelnde, eisige Masse.
    In der Hütte eilte Jilly sofort zur Treppe. Sie verschwand nach oben, kam dann wieder herunter und ging erst in die Küche, dann durch den Wohnbereich und ins Bad. „Hierher, Missy. Hierher, Mädchen“, rief sie die ganze Zeit mit ängstlicher, trauriger Stimme.
    Will zog Jacke und Stiefel aus und wärmte sich vor dem Heizlüfter auf, während er darauf wartete, dass Julian endlich stehen blieb – so lange, dass er ihr seine Schuld an Missys Verschwinden gestehen konnte.
    Nachdem sie die Hütte ein zweites Mal durchsucht hatte, zog Jilly den Mantel aus, nahm die Mütze ab und hängte beides neben die Tür. Dann schnürte sie die Stiefel auf und stellte sie neben seine. Will trat zur Seite und überließ ihr den Heizlüfter.
    Sie nahm seine Stelle ein. „Es tut mir Leid“, sagte sie ernst. „Ohne meine Katze werde ich nicht fahren.“
    Sie würde auch mit Katze nicht fahren – schließlich waren sie eingeschneit. Aber er verzichtete darauf, es ihr zu sagen. Offenbar hatte sie sich endlich damit abgefunden, dass sie hier festsaß, und allein darauf kam es an.
    Will zuckte mit den Schultern. „Jilly, ich…“
    Sie unterbrach ihn mit einem Aufstöhnen. „Ach, das ist doch lächerlich.“ Was sie nun sagte, verblüffte ihn völlig: „Als wäre ich gefahren, selbst wenn ich Missy gefunden hätte… Wir wissen beide, dass ich das nicht getan hätte. Ich musste einfach nur eine Szene machen.“ Fröstelnd starrte sie auf ihre dicken roten Socken. „Wenn Missy tot ist, werde ich es mir nie verzeihen.“
    „Jilly.“
    Sie hob den Kopf. „Ja?“
    „Wenn die Katze hinausgerannt ist, ist es nicht Ihre Schuld.“
    Jilly zog die Nase kraus. „Ich weiß gar nicht, was in der letzten halben Stunde passiert ist. Urplötzlich sind Sie ein ganz netter, ein einfach wunderbarer Mensch.“
    Will versuchte, ein finsteres Gesicht zu machen. „Verlassen Sie sich lieber nicht darauf, dass ich auch einer bleibe.“
    Sie lächelte – nur ihre Augen blickten ernst. „Das tue ich nicht, versprochen. Und wenn Missy entlaufen ist, bin ich daran schuld.“
    „Nein, das sind Sie nicht.“
    „Doch, das bin ich“, beharrte Jilly.
    „Nein.“
    „Will, ich war diejenige, die…“
    „Nein. Das waren Sie nicht. Als Sie die Tür offen gelassen haben, hätte ich sofort hingehen und sie schließen müssen. Aber ich war wütend und dachte mir, soll sie die verdammte Tür doch selbst zumachen.“
    „Das hätte ich an Ihrer Stelle bestimmt auch gedacht“, erwiderte sie. „Und wenn es Ihre Katze gewesen wäre…“
    „Wären Sie schuld gewesen.“
    „Bitte, Will. Sie sind doch Anwalt und kennen sich mit den Zuständigkeiten aus.
    Missy ist meine Katze, also bin ich auch allein für ihr Wohlergehen verantwortlich.“
    Das Gespräch lief nicht so, wie er es geplant hatte. Die Frau reagierte auf einmal völlig logisch, und das war etwas, womit er nie im Leben gerechnet hätte. „Da ist noch etwas. Die Katze ist nicht von allein hinausgerannt. Sie ist auf meinen Schoß gesprungen, und ich habe sie… hinabbefördert.“
    Julian zuckte zusammen. „Sie haben meine Katze geschlagen?“
    Hatte er das? Sie geschlagen? „Na ja, ich habe sie weggeschoben. Sie flog durch die Luft.“
    „Und rannte hinaus?“
    „Nein. Sie rannte in die Küche.“
    „Und?“
    „Verdammt, ich weiß es nicht. Ich bin dann aufgestanden, um aus dem Fenster zu sehen. Sie waren schon so lange draußen, dass es in der Hütte kalt wurde, also gab ich auf und machte die Tür doch selbst zu.“
    „Aber Sie haben nicht gesehen, dass Missy ins Freie rannte.“
    „Sie muss hinausgerannt sein, während ich aus dem Fenster geschaut habe. Das ist doch klar.“
    „Nein, das ist es überhaupt nicht“, widersprach Jilly. „Klar ist nur, dass ich die Tür offen gelassen habe.“
    „Ich hätte sie früher schließen können.“
    „Das hatten wir doch. Sie waren zornig und

Weitere Kostenlose Bücher