Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schluessel zum Glueck

Der Schluessel zum Glueck

Titel: Der Schluessel zum Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rimmer
Vom Netzwerk:
werde.“
    „Ich habe mir vorgenommen, umgänglich zu sein, solange wir beide hier festsitzen.“
    „Ein ehrenwerter Entschluss“, lobte sie. „Und wissen Sie, worauf ich im Moment am meisten Lust habe?“
    „Ihr Wunsch ist mir Befehl.“
    Jilly zeigte auf die Badezimmertür. „Ein ausgiebiges, gemütliches Bad in der altmodischen Wanne.“
    „Fühlen Sie sich wie zu Hause.“
    Jilly war jetzt seit einer Stunde im Bad. Will versuchte, in seinem Buch zu lesen, aber immer wieder malte er sich eine Katastrophe aus. Dass Jilly ohnmächtig wurde und in der Wanne ertrank. Dass ihr der Föhn ins Wasser fiel…
    Als die Tür endlich aufging, seufzte er erleichtert auf. Er hörte, wie sie nach oben ging. Großartig. Jetzt konnte er sich endlich auf den Roman konzentrieren.
    Gerade hatte er drei Bandwurmsätze gelesen, als ihm bewusst wurde, dass er den verführerischen Duft ihres Parfüms wahrnahm. Er legte das Buch zur Seite und folgte seiner Nase ins Bad. Es war warm, voller Dampf und von Jillys Duft erfüllt.
    Sekundenlang stand er einfach nur da und schnupperte. Dann kam er sich plötzlich albern vor und drehte den Hahn über den Betonbecken auf, um sich die Hände zu waschen. Er wusste, dass er es nur tat, damit er sich einreden konnte, dass er nicht nur wegen Jillys Parfüm hergekommen war.
    Während er sich die Hände abtrocknete, lauschte er. Ging sie oben hin und her?
    War bei ihr wirklich alles in Ordnung?
    Seit er mit den Makkaroni zu ihr gegangen war, schien es ihr besser zu gehen.
    Ab und zu hatte sie sogar gelächelt. Es ging ihr den Umständen entsprechend gut, da war er sich sicher. Also sollte er sie lieber allein lassen…
    Jilly sah von ihrem Laptop auf, als sie Will die Treppe heraufkommen hörte.
    Er blieb auf der anderen Seite des Vorhangs stehen. „Jilly?“
    „Kommen Sie doch herein.“ Sie trug ihren Fleece-Schlafanzug und dicke gelbe Wollsocken und saß auf dem Bett, den Computer auf dem Schoß.
    Er trat ein. „Wollte nur mal nach Ihnen schauen.“ Er sah unglaublich attraktiv aus… und wirkte dazu noch so, als sei er wirklich um sie besorgt.
    Ein herrliches, warmes Gefühl durchströmte Jilly. „Okay.“ Sie tastete nach der Beule an ihrer Stirn. „Ich glaube, die Gefahr eines Hirnschadens ist vorbei.“
    Will lächelte schief. „Freut mich, das zu hören. Aber ich dachte eigentlich eher an…“ Er schien nach einer taktvollen Formulierung zu suchen.
    „Meinen emotionalen Zustand?“
    „Ja.“
    „Sagen wir mal, er ist noch etwas wackelig, aber wenigstens liege ich nicht mehr zusammengerollt auf dem Bett, um mir die Augen auszuweinen.“
    „Ein Fortschritt.“
    „Oh, ganz bestimmt.“ Jilly zeigte neben sich auf die Matratze. „Wie Sie sehen, habe ich den Berg Taschentücher inzwischen entsorgt. Es wird auch keinen neuen geben.“
    „Äußerst ermutigend.“
    „Ja, das finde ich auch. Und danke, dass Sie nach mir gesehen haben.“
    „Falls ich sonst noch etwas für Sie tun kann, lassen Sie es mich wissen.“
    Sie wusste, was sie erwidern sollte: vielen Dank und gute Nacht. Aber Will schien es gar nicht eilig zu haben. Und obwohl sie wenig Lust auf eine Partie Dame hatte, hätte sie gegen Gesellschaft nichts einzuwenden. Also griff Jilly nach der offenen Tüte neben ihr. „Käsestange? Hey, wenn Sie noch eine Weile bleiben möchten, stelle ich sogar die Weihnachtsmusik aus.“
    „Nicht nötig. Sie ist so leise, dass ich sie kaum hören kann.“ Er ging zu ihr, und sie reichte ihm die Tüte. Kauend warf er einen Blick auf den Laptop. „Sie arbeiten?“
    „Nur ein paar Notizen für meine Kolumne. Sie erscheint jetzt fünf Mal pro Woche, also muss ich ständig für Nachschub sorgen.“
    „Guter Rat in Herzensfragen?“
    Jilly speicherte ihren Text ab. „Im Moment nicht.“ Sie schloss die Datei und verließ das Programm.
    „Aber darum geht es doch in Ihrer Kolumne, oder? Um Probleme im
    Liebesleben?“
    „Nicht nur. Ich berate die Leser auch, wenn sie einen Fleck aus ihrem Teppich entfernen oder sich eine neue Garderobe für den Beruf zulegen wollen. Aber natürlich auch jemanden, der an einer gescheiterten Beziehung leidet. Manche behaupten, es sei unverschämt von mir, den Leuten vorschreiben zu wollen, wie sie leben sollen. Aber ich sehe es so: Wenn mich jemand etwas fragt, bekommt er von mir auch eine Antwort.“ Sie klappte den Computer zu. „In letzter Zeit bin ich häufig gefragt worden, was man gegen Urlaubsstress tun kann. Daran arbeite ich gerade.“ Sie legte

Weitere Kostenlose Bücher