Der Schluessel zum Glueck
Hütte und stellten ihn vor dem Fenster im Wohnbereich auf.
Jilly trat zurück und atmete tief durch. „Oh, riechen Sie mal. Ich liebe den Geruch, Sie nicht auch? Und er sieht großartig aus. Die kahle Seite ist vollkommen verdeckt.“
In der Küche lief Wills Radio immer noch. Passenderweise spielte es gerade ein Weihnachtslied. Jilly summte die Melodie von „Stille Nacht“ mit.
Will musterte sie und schien nur mit Mühe ein Lächeln zu unterdrücken. Und war das, was sie in seinen tiefblauen Augen sah, etwa Bewunderung? Ihre Wangen wurden heiß, ihr Herz schlug schneller. Sie stand etwa vier Schritte von ihm entfernt. Viel zu weit. Plötzlich wollte sie ihm nahe sein.
Schon sah sie vor sich, was passieren würde.
Er würde die starken Arme ausbreiten, und sie würde sich hineinbegeben. Dann würde er sie an sich ziehen. Sie würde den Kopf in den Nacken legen, und er würde sie küssen. Ja. Ein langer, zärtlicher Weihnachtskuss. Vor dem Baum, den sie gerade eigenhändig geschlagen hatten.
„Ihre Begeisterung lässt wohl nie nach, was?“ flüsterte Will mit rauer Stimme und starrte auf ihren Mund.
Jilly gab sich einen Ruck. „Doch, hin und wieder schon. Aber verraten Sie es niemandem, okay?“
Er nickte. „Und jetzt schmücken wir ihn, ja?“
„Du meine Güte. Sie runzeln ja nicht einmal die Stirn.“
„Stimmt. Wenn wir damit fertig sind, werde ich wahrscheinlich sogar freiwillig ,Jingle Beils’ singen“, knurrte Will.
Seine Antwort ließ sie daran denken, wie er als junger Mann eine Schranktür geöffnet und Monty und Mitzi in flagranti erwischt hatte – während im Hintergrund genau dieses Lied spielte. Will hatte offenbar genau den gleichen Gedanken. Sein bittersüßes Lächeln verriet es.
„Na ja, es ist Weihnachten“, erwiderte Jilly schließlich. „Da ist alles möglich.“
„Ja, das ist es wohl.“
Da war es wieder. Dieses beunruhigende Gefühl, die Lage nicht mehr unter Kontrolle zu haben. Sag etwas, dachte Jilly. Irgendetwas. Sofort. „Ich habe übrigens genug Material zum Basteln und Schmücken mitgebracht.“
„Sie wollten sich doch wohl nicht etwa ganz allein einen Baum schlagen?“
„Glauben Sie etwa, das hätte ich nicht geschafft?“
„Ich wette, Sie können alles, was Sie sich vornehmen.“
Jilly lächelte. „Danke. Jedenfalls habe ich alles mit. Glanzpapier und eine Schere.
Kleber und Glitzer. Oben in meinem Koffer. Ich kann nach oben gehen und…“
„Ich habe eine bessere Idee.“
Die Art, wie er das sagte, löste ein warmes Gefühl in ihr aus.
„Dort, wo Sie die Fotos entdeckt haben“, fuhr Will fort, „finden Sie auch ein paar große Kartons mit Weihnachtsschmuck.“
Die Lichterkette war altmodisch, mit dickem Kabel und großen, bunten Glühbirnen. Es gab auch eine zerknitterte goldene Girlande und eine Menge billiger Glaskugeln.
„Das Zeug ist uralt“, sagte Will, als sie in die staubigen Kartons schauten.
„Es ist wunderschön. Alles. Ich liebe jedes einzelne Stück“, erwiderte Jilly begeistert.
Er warf ihr einen hoffnungsvollen Blick zu. „Das heißt, wir müssen nichts basteln, stimmt’s?“
„Nehmen wir doch erst mal alles mit nach unten.“
Gegen dreizehn Uhr war der Baum fertig geschmückt. Will und Jilly machten eine Pause und teilten sich nur eine Tomatensuppe aus der Dose, denn das abendliche Festmahl würde üppig ausfallen. Sie überredete ihn, das Radio lauter zu stellen, damit sie beim Kochen Weihnachtslieder hören konnten.
Aus dem Ofen kam der leckere Duft des mit Cidre bestrichenen Truthahns und vermischte sich mit dem Geruch des frisch geschlagenen Baums, während sie die Kürbissuppe zubereiteten. Zum Braten würde es Preiselbeersauce, gegrilltes Gemüse und Maiskolben mit Cheddar und Petersilie geben, dazu noch grüne Bohnen in Sherry-Essig und knusprige Brötchen. Jilly hatte zwei Desserts vorgesehen: Apfelkuchen und eine Pastete aus Schokolade und Pekannüssen.
Will war wunderbar. Ohne zu murren, zerkleinerte, würfelte und raspelte er. Im Schlafzimmerschrank fand er ein gelbes Tischtuch und breitete es auf dem Tisch aus. Er polierte das alte, nicht zueinander passende Porzellan, zauberte zwei Zinnleuchter hervor und steckte schlichte, weiße Haushaltskerzen hinein.
Um kurz vor fünf setzten sie sich an den gedeckten Tisch. Will tranchierte den Truthahn und schenkte den Wein ein. Sie mussten ihn aus Saftgläsern trinken.
Jilly entzündete die Kerzen, bevor sie und Will sich gegenseitig zuprosteten.
Dann
Weitere Kostenlose Bücher