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Der Schlüssel zum Tode Kommissar Morry

Der Schlüssel zum Tode Kommissar Morry

Titel: Der Schlüssel zum Tode Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Seitenblick. „Du hast doch einen mächtigen Tresor in deinem Laden stehen. Wäre doch viel einfacher, die Steine dorthin..."
    „Was geht das dich an?“, kreischte Alfred Glashill in schäumendem Zorn. „Mein Gott, wie konnte ich dich zu dieser Arbeit holen. Es war die größte Dummheit meines Lebens.“
    Frederick Lawes verzog sein dämliches Gesicht zu einem breiten Grinsen.
    „Ist ziemlich heiße Ware, wie?“, fragte er raunend. „Stammt sicher aus einem Einbruch, he? Du hast Angst, die Cops könnten deinen Tresor kontrollieren.“
    Alfred Glashill rang verzweifelt die Hände. Er wußte nicht, wie er den störrischen Burschen beschwichtigen konnte. Er versuchte es mit Drohungen, mit Flüchen und albernen Ausreden. Es nützte ihm alles nichts. Er redete seine Worte in den Wind.
    „Na gut“, sagte er endlich mit keuchendem Atem. „Wenn du schon davon weißt, dann muß ich mir wohl oder übel dein Schweigen erkaufen. Hier, nimm das! Ich glaube, das reicht.“
    Frederick Lawes bekam fünf, sechs glitzernde Steine in die Hand gedrückt, die er grinsend in seiner Tasche verschwinden ließ. Überdies konnte er noch drei blaue Lappen kassieren. Er hatte in knapp zehn Minuten mehr verdient, als mancher biedere Arbeiter in einem ganzen Jahr.  
    „So!“, schnaufte Alfred Glashill erschöpft. „Nun Schluß darnit! Mach das Loch zu. Ich werde hier stehen bleiben. Leute wie dich kann man keinen Augenblick allein lassen.“
    Der braune Lederbeutel wanderte in das schutzige Versteck zurück. Steinbrocken, verstaubte Spinnweben und grauer Verputz fielen auf ihn nieder und deckten ihn zu.
    Frederick Lawes machte sich seufzend an die Arbeit. Er war nicht ungeschickt. Fachmännisch mörtelte er die Steine ein. Ab und zu drehte er sich nach Alfred Glashill um.
    „Du machst mich nervös“, knurrte er. „Ich kann das nicht haben, wenn mir dauernd jemand über die Schulter schaut.“
    „Die Steine stammen nicht aus einem Einbruch“, murmelte Alfred Glashill nervös. „Hoffentlich erzählst du niemand diesen Unsinn. Du wirst die Klappe halten, verstanden?“
    Frederick Lawes zuckte spöttisch mit den Ach- . sein. „Du kannst erzählen, was du willst. Ich weiß es besser. Du hast die Sore von ein paar Geldschrankknackern eingeschachert. Stimmt doch, wie? Hehlerei nennt man das. Ich werde . . .“
    Wieder rang Alfred Glashill beschwörend die Hände. Er mußte wohl oder übel Farbe bekennen, um diesen Dummkopf zur Vernunft zu bringen.
    „Diese Steine“, ächzte er, „sind mein rechtmäßiger Besitz. Ich holte sie bei Mack Rupper ab, weil er mir ein paar Tausender schuldete. Hätte ich nicht so rasch gehandelt, so wäre ich zu spät gekommen. Kein Mensch weiß zur Zeit, wohin Mack Rupper verschwunden ist.“
    „Lügen“, brummte Frederick Lawes verächtlich. „Lauter Lügen. Du willst mir doch nicht weismachen, daß du allein zu Mack Rupper gegangen bist.“ „Ich war ja auch nicht allein“, jammerte Alfred Glashill verzweifelt. „Ich kaufte mir ein paar stramme Burschen aus Kentish Town, die mich begleiten sollten. Wir gingen zum Lofting Oval in Islington. Dort wohnt die Braut Mack Ruppers. Sie heißt Maud Ruby . . .“
    Frederick Lawes ließ aufgeregt seine Mörtelkelle sinken. Er stand da und sperrte Mund und Ohren auf. „Weiter!“, raunte er. „Erzähl' doch weiter!“ „Ich wollte mir mein Geld holen“, murmelte Alfred Glashill halblaut. „Ich wollte meine Schulden eintreiben, verstehst du? Wir drangen in die Wohnung dieses Mörderliebchens ein und statteten Mack Rupper einen Besuch ab. Er lag im Wohnzimmer auf dem Sofa. Er hatte schon alles zu seiner Flucht vorbereitet. Ein gepackter Koffer stand neben der Tür . . .“
    „War es wirklich Mack Rupper?“, fragte Frederick Lawes mit hervorquellenden Augen. „Was tat er, als er euch bemerkte? Man sagt doch, daß er auch nachts seine Pistole griffbereit unter dem Kopfkissen hielt . . .“
    „Er hatte keine Zeit, seine Waffe hervorzuholen“, raunte Alfred Glashill mit bleichem Gesicht. „Die Boys machten ihn fertig. Während sie ihn mit ein paar guten Hieben massierten, machte ich mich über den Koffer her. Ich fand diesen Beutel und nahm ihn mit. Die Boys haben nichts davon gemerkt.“
    „Wer waren deine Helfer?“, wollte Frederick Lawes wissen.
    „Das geht dich nichts an. Ich habe sie bezahlt, und sie werden schweigen. Das gleiche erwarte ich auch von dir. Solltest du die Klappe aufmachen, so schneidest du dich ins eigene Fleisch. Los, mach

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