Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schlüssel zum Tode Kommissar Morry

Der Schlüssel zum Tode Kommissar Morry

Titel: Der Schlüssel zum Tode Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
Vom Netzwerk:
Schluß davon. Kein Wort mehr über unser Vorhaben.“
    Sie redeten wieder über gleichgültige Dinge. Auch ihre Stimmung kam allmählich wieder in Schwung. Mit lachenden Gesichtern verfolgten sie Ralph Con- dray bei seiner Arbeit.
    „Was ist das doch für ein Dummkopf“, brummte Bill Webster abfällig. „Schleppt sich hier mit Tellern und Gläsern ab und muß jedem Hansdampf um den Bart gehen. Er könnte es entschieden besser haben, wenn er wollte. Er brauchte keinen Finger zu rühren.“
    „Wie kann man nur arbeiten, wenn es nicht nötig ist“, seufzte Frederick Lawes mit wäßrigen Augen. „Ich habe mein Leben lang immer nur an der Ecke des Canal Grove gestanden. Und es ist mir verdammt gut dabei gegangen, Boys. Das kann ich euch sagen.“
    Kurz nach elf Uhr entfernte sich Alban Vock, um den Wagen zu beschaffen und an der Hoxton Brücke zu parken. Eine halbe Stunde später verließen auch die anderen das Lokal. Sie verabschiedeten sich höflich nach allen Seiten. Dabei gaben sie sich den Anschein, als wollten sie nun schnurstracks nach Hause gehen. Ihr ganzes Gehabe war das braver Bürger, die nicht imstande sind, auch nur ein Wässerchen zu trüben. Sie hatten aber kaum die Tür hinter sich zugedrückt, da verloren sie ihre vornehme Würde. Sie stürmten die Straße hinunter und keuchten schnaufend an die Hoxton Brücke heran. Der Wagen wartete schon auf sie. Alban Vock saß am Steuer und öffnete ihnen die Tür.
    „Es kann losgehen!“, brummte er wortkarg. „Ich habe Sprit für hundert Meilen aufgetankt. Damit kämen wir notfalls bis an die Küste. Na, steigt schon ein, Boys!“
    Die Fahrt konnte beginnen. Alban Vock löste die Bremsen und schaltete den Gang ein. Langsam schlich der Wagen vorwärts. Der Motor tuckerte in eintöniger Melodie.
    Hinten im Wagen drückten sie sich ahnungslos aneinander und wußten nicht, daß der Tod sich bereits wieder ein Opfer unter ihnen ausgesucht hatte. Sie dachten nur daran, daß sie Jagd auf fette Beute machten. Wenn alles gut ging, brauchten sie Kommissar Morry nicht mehr zu fürchten. Alban Vock hielt am Eingang des Canal Grove. Er wendete noch den Wagen, bevor er ausstieg und ließ den Motor laufen.
    Hope Bolton klirrte herausfordernd mit seinen Einbruchswerkzeugen. „Wollen es kurz machen, Freunde“, raunte er durch die Zähne. „Bill bleibt vor dem Fenster stehen, Frederick zeigt uns wieder den Weg. Alban und ich machen die Türen auf.“ Unauffällig drückten sie sich an den ärmlichen Häusern entlang. Sorgsam vermieden sie jedes Geräusch. Lautlos pirschten sie sich an den Laden Alfred Glashills heran.
    Je näher sie an das armselige Geschäft herankamen, desto nervöser wurden sie. Wahrscheinlich war es die Visitenkarte Kommissar Morrys, die ihnen noch immer so schwer im Magen lag. Sie hatten keine rechte Zuversicht in dieser Nacht. Vor allem Alban Vock hatte ständig das Gefühl, als würde wieder etwas schiefgehen. Er machte den letzten. Zögernd ging er hinter den anderen her. Schwer und keuchend kam der Atem von seinen Lippen. Unmittelbar vor dem Laden hielten sie an. Sie trennten sich. Bill Webster blieb vor dem rechten Schaufenster stehen, um die Straße abzusichern. Die anderen gingen in den Hinterhof hinein, um die Tür auf der Rückseite des Hauses aufzubrechen.
    „Dieser Esel“, brummte Frederick Lawes spöttisch. „Seinen Laden hat er mit schweren Gittern versehen lassen, aber die Tür, die geradewegs in den Hausgang führt, ließ er ungesichert. Vielleicht wird er das schon morgen früh schwer bereuen.“
    Sie machten sich über die Treppe her. Leise klirrten die Sperrhaken aneinander. Das rostige Schloß ächzte in einem fort .  
    „Aufpassen!“, zischte Hope Bolton mißtrauisch. „Wenn der Alte wach wird, können wir einpacken.“ Es wollte einfach nicht klappen. Die Spezialhaken sperrten nicht. Das altertümliche Schloß widerstand allen Bemühungen.
    „Was war das?“, fragte Alban Vock plötzlich. „Habt ihr nichts gehört? Mir ist, als hätte Bill Webster gepfiffen.“
    Sie traten augenblicklich von der Hintertür zurück. Sie horchten. Keiner bewegte sich. Sie standen da wie zu Salzsäulen erstarrt. In diesem Moment fiel ein Schuß. Dumpf rollte das Echo über den düsteren Hof. Ein matter Widerschein des Mündungsfeuers zuckte die Mauern entlang. Kurz nachher hörten sie einen erstickten Aufschrei. Dann wurde es wieder still. Hope Bolton und Alban Vock wechselten einen raschen, verstörten Blick.
    „Hier ist der Teufel im

Weitere Kostenlose Bücher