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Der Schlüssel zum Tode Kommissar Morry

Der Schlüssel zum Tode Kommissar Morry

Titel: Der Schlüssel zum Tode Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Spiel“, jammerte Frederick Lawes händeringend. „Wir müssen sofort nach vorn. Sonst könnte es für immer zu spät sein.“
    Mit hastigen Schritten stürmten sie auf die Vorderseite des Hauses zu. Der schlauchförmige Hinterhof blieb in ihrem Rücken liegen. Vor ihnen dehnte sich der Canal Grove aus. Zur Rechten war der Laden Alfred Glashills.
    „Hier liegt er!“, rief Alban Vock verstört. „Es ist genau die gleiche Stelle, wo es auch mich damals erwischte. Kommt! Helft ihm auf die Beine!“
    Sie hatten sich kaum über Bill Webster gebeugt, da prallten sie auch schon erschreckt zurück., Sie hatten einen Toten vor sich liegen. Einen Mann, dessen Brust zerrissen war von einem Querschläger und dessen Gesicht wächsern und stumm zum Nachthimmel blickte.
    „Was jetzt?“, fragte Alban Vock tonlos. „Was machen wir mit ihm? Wenn wir ihn liegenlassen, haben wir noch heute nacht die Cops auf dem Hals.“
    Bis sie zu einer Entscheidung kamen, war es längst zu spät. In der Nachbarschaft hatte man den Schuß gehört. Auch der Todesschrei Bill Websters war nicht ungehört verhallt. In den gegenüberliegenden Häusern wurden zahlreiche Fenster hell. Zwei, drei Haustüren öffneten sich. Irgendwo schrie jemand nach der Polizei. Das Geschrei wurde immer lauter.
    „Diesmal haben wir uns in die Nesseln gesetzt“, flüsterte Alban Vock mit kreideweißem Gesicht. „Hier kommen wir nicht mehr durch. Wir müssen auf geben.“
    „No, noch lange nicht“, zischte Hope Bolton energisch. „Eh, Frederick! Du wirfst die Sperrhaken und Werkzeuge über die nächste Mauer. Nachher kümmerst du dich um Alfred Glashill. Wenn der Bursche Lärm schlagen will, gibst du ihm eins auf die Klappe. Er wird sofort schweigen, wenn er fürchten muß, daß man sein Geheimnis lüften könnte.“
    Er hatte kaum ausgesprochen, da kreischten unmittelbar vor ihnen die Bremsen eines Streifenwagens. Drei uniformierte Konstabler stürmten auf die Straße heraus. Sie sahen auf den ersten Blick, was vorgefallen war. Zögernd näherten sie sich dem Tatort.
    „Wer ist das?“, wollten sie wissen.
    „Bill Webster“, murmelte Hope Bolton.
    „Hm. Und was ist mit ihm?“
    „Das sehen Sie doch“, keuchte Hope Bolton in verzweifeltem Grimm. „Er wurde ermordet. Wenn Sie die Wunde untersuchen, werden Sie auf eine Patrone mit abgefeilter Spitze stoßen. Ist Ihnen das etwas Neues? Oder haben Sie schon einmal von dieser Mordart gehört?“
    Die Konstabler schwiegen betreten. Einer ging zum Wagen zurück und verständigte über Sprechfunk die Mordkommission Scotland Yards. Schon zehn Minuten später erschien Wachtmeister Swan mit dem Polizeiarzt und zwei Spurensicherern auf der Bildfläche. Die Herren traten rasch an den Toten heran. Während sich der Doktor an die Untersuchung machte, nahm Wachtmeister Swan Frederick Lawes, Alban Vock und Hope Bolton aufs Korn.  
    „Was hatten Sie hier zu suchen?“, fragte er schroff.
    „Nichts Besonderes, Sir“, sagte Hope Bolton unterwürfig. „Wir hielten Ausschau nach einer Kneipe, die um diese späte Stunde noch offen hatte. Hier am Canal Grove, sagte man uns, sei eine tolle Nachtbar. Wir waren gerade auf dem Weg dorthin, da fiel dieser tückische Schuß . . .“
    „Gestern Inspektor Hester, heute der Zuhälter Bill Webster“, murmelte Wachtmeister Swan kopfschüttelnd. „Der Mörder sucht sich seine Opfer aus den verschiedensten Kreisen. Er mordet Polizisten, Halunken und Freudenmädchen in wahllosem Durcheinander. Man könnte fast zu der Überzeugung kommen, daß es sich um einen Wahnsinnigen handelt. Nur ein Verrückter kann so grundlos und ohne jeden Plan morden.“
    „Sprechen Sie mit Kommissar Morry“, raunte der Polizeiarzt. „Er hat seit gestern nacht den schwierigen Fall in Händen. Teilen Sie ihm mit, daß wir wieder ein Dumdum-Geschoß vom Kaliber 9 mm fanden. Sagen Sie ihm auch, wie und wo wir die Freunde Mack Ruppers antrafen. Vielleicht kann er sich einen Reim darauf machen.“
    Ihr Gespräch verstummte, als ein spindeldürres Männchen mit wehenden Haaren und ängstlich verzerrtem Gesicht auf der Straße auftauchte.
    „Das ist schon die zweite Scheibe, die ich in dieser Woche reparieren lassen muß“, jammerte er mit spitzer Stimme. „Möchte wissen, warum sich dieser verdammte Mörder gerade meinen Laden für seine Schießübungen aussucht . . .“
    „Wer sind Sie denn überhaupt?“, fragte Wachtmeister Swan stirnrunzelnd.
    „Ich bin Alfred Glashill, Sir“, keifte der Alte. „Mir

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