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Der Schlüssel zur Sternenmacht

Der Schlüssel zur Sternenmacht

Titel: Der Schlüssel zur Sternenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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wenn es auch nicht die beste Luft war. Offenbar hatte mein Eintritt in das Rettungsboot den alten Mechanismus in Gang gesetzt.
    Wenn wir uns auf dem Weg zum nächsten Planeten befanden, wie lange würde die Reise dauern? Und welche Art von Landung mußten wir auf uns nehmen? Ich konnte atmen, aber ich brauchte etwas zu essen und Wasser. Vielleicht waren Notrationen an Bord. Aber konnte man sie nach so vielen Jahren noch benutzen? Und waren sie überhaupt für den menschlichen Organismus geeignet?
    Mit den Zähnen befreite ich meine linke Hand aus den Maschen. Dann tastete ich meinen Anzug ab. Man trug die Dinger im allgemeinen zu Reparaturarbeiten an der Außenseite des Rumpfes oder auf fremden Planeten. Wahrscheinlich hatten sie irgendeine Tasche mit Notrationen. Meine Finger tasteten über verschiedene Werkzeuge, bis sie an eine versiegelte Tasche kamen. Es dauerte eine Zeitlang, bis ich sie geöffnet hatte.
    Vorher hatte ich den Hunger nicht so gespürt. Aber jetzt kam er mir schmerzhaft zu Bewußtsein. Ich sah die Tube an, die ich entdeckt hatte. Mit einem Biß hatte ich das obere Ende geöffnet, und dann strömte der halbflüssige Inhalt zwischen meine Lippen. Ich schluckte gierig. Ich war mit meiner Mahlzeit fast am Ende, als ich eine Bewegung an meinem Hals spürte und mich erinnerte, daß ich nicht allein war.
    Es kostete eine Menge Überwindung, die Tube abzusetzen und an die Schnauze meines kleinen Pelzkameraden zu halten. Die spitzen Zähne packten den Behälter mit der gleichen Gier, die auch ich gezeigt haben mußte. Ich drückte die Tube langsam aus, und das Tierchen sog mit ganzer Kraft daran.
    Ich entdeckte noch drei Tuben in der Tasche. Ich wußte, daß jede eine Tagesration darstellte, vielleicht sogar zwei, wenn man sparen mußte. Vier Tage – oder acht, wenn wir uns beherrschen konnten.
    Ich lag ruhig da, bis ich merkte, daß meine Kräfte zurückkehrten. In meinem rechten Arm spürte ich ein Prickeln, als käme die Blutzirkulation wieder in Gang. Gleichzeitig entstand ein scheußlicher Krampf. Ich zwang mich mit zusammengebissenen Zähnen, die Finger zu bewegen und den Arm zu schlenkern.
    Nach einiger Zeit gehorchte mir mein Arm wieder. Ich setzte mich auf und sah mich im Inneren des Rettungsbootes um. Sechs Hängematten waren da, drei auf jeder Seite, und ich lag in der letzten rechts. Wie die Kojen, die ich im Schiff gesehen hatte, waren die Hängematten nicht für Menschen bestimmt. Und ganz gewiß war die Luft, die meine Nase und Lungen füllte, nicht normal. Ich dachte kurz darüber nach, ob sie giftige Elemente enthielt, die mich mit der Zeit umbringen würden. Aber selbst wenn es so war, konnte ich nichts dagegen tun.
    An der Wand bemerkte ich Türen, die Ähnlichkeit mit Wandschränken hatten. Ob sie auch Notrationen enthielten? Ich befand mich immer noch in einem traumartigen Zustand. Obwohl meine Körperkraft zurückkehrte, war es, als beobachtete ich die Dinge aus der Ferne. Nichts war wichtig. Einmal hob ich meine Hand und sah sie genau an. Der dunkle Schorf war abgefallen, und darunter kam neue rosige Haut zum Vorschein.
    Wieder bewegte sich der pelzige Körper neben mir, und ich spürte, wie mir das drahtige Fell über den Hals wischte. Dann kletterte mein Gefährte an mir entlang und war mit einem Sprung an der nächsten Hängematte. Ich bewunderte seine Geschmeidigkeit.
    Die Hängematte diente ihm als Leiter, und er kletterte flink zu einem der Wandschränke. Während er die Hinterpfoten fest einstemmte, öffnete er mit den kleinen grauen Fingern der rechten Vorderpfote den Verschluß. Ein Deckel schnappte so schnell zurück, daß das kleine Geschöpf sich ducken mußte.
    Im Innern sah ich einen Ständer mit zwei rohrförmigen Gegenständen. Sie hatten laserähnliche Griffe, und ich konnte mir vorstellen, daß es Waffen waren. Der Kleine ließ die Tür offen und machte sich an den nächsten Wandschrank heran. Sein Verhalten beunruhigte mich ein wenig.
    Selbst nach unserer telepathischen Verbindung hatte ich meinen Gefährten immer noch als Tier betrachtet. Er war eindeutig ein Junges von Valcyr, so merkwürdig sein Entstehen auch gewesen war. Ich hatte schon von mutierten Tieren gehört, die sich mit Menschen verständigen konnten. Aber nun erkannte ich, daß die Intelligenz dieses Wesens größer war, als ich mir eingestehen wollte.
    »Wer bist du?« fragte ich, und meine Stimme dröhnte erschreckend laut durch die kleine Kabine.
    Vielleicht wäre es besser gewesen, zu fragen:

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