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Der Schlüssel zur Sternenmacht

Der Schlüssel zur Sternenmacht

Titel: Der Schlüssel zur Sternenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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keine Ahnung, ob er nicht in diesem Moment hilflos gefangen war.
    Es gab einen verhältnismäßig sicheren Platz – wenn ich ihn erreichen konnte: direkt unter den Heckflossen des Schiffes. Natürlich durfte Hory nicht im gleichen Moment auf die Idee kommen zu starten. Ich vergaß alle Vorsicht und lief auf das Schiff zu. Irgendwie erreichte ich das Versteck. Meine Seite schmerzte. Der Laser hatte mich nicht direkt erwischt – das hätte ich nicht überlebt – doch er war nahe an mir vorbeigezischt und hatte einen roten Striemen quer über die Rippen hinterlassen.
    Bis jetzt hatte ich es geschafft, am Leben zu bleiben. Aber was nun? Das Schiff war verschlossen, Eet darin eingesperrt und Hory Herr der Lage. Würde er starten? Oder hatte die Höhle seine Neugier so geweckt, daß er sie noch einmal aufsuchen würde? Der Ring! Wenn er ihn als Führer benutzte ...
    »Murdoc!«
    Eets Ruf kam scharf zu mir durch.
    »Hier!«
    »Ich habe ihn unter Kontrolle – aber wie lange?« Eet unterbrach sich. Ich wartete angespannt. Konnte ich ihm mitteilen, wo ich mich befand und wie hilflos ich war? Wenn seine Kontrolle nachgelassen hatte, war es vielleicht auch Hory möglich, die Worte aufzufangen. Ich wußte zu wenig von seinen Kräften.
    Dann sah ich die Schleifen an den Heckflossen. Sie waren sicher als Hand- und Fußstützen gedacht, und sie führten zum Schiff hinauf. Ob sie mich zu einer Luke bringen würden? Vielleicht waren sie nur da, um den Arbeitern das Ausbessern des Rumpfes zu erleichtern. Aber ich begann dennoch zu klettern. Eine winzige Chance war besser als gar keine.
    Die Brandstelle schmerzte so stark, daß mich nur der eiserne Wille aufrechterhielt. Ich erreichte das Ende der Flosse. Meine Leiter hörte nicht auf, wie ich befürchtet hatte. Die Schlaufen waren jetzt kleiner und schwerer zu fassen, aber darüber sah ich die Umrisse einer Luke.
    Ich ging das Risiko ein ...
    »Eet!« Ich bin sicher, daß mein Ruf lauter als jeder andere war, denn ich wußte, daß ich nur noch diese eine Chance hatte. »Eine Luke – öffnen – kannst du sie öffnen?«
    Ich wußte, daß ich etwas Unmögliches verlangte. Dennoch kletterte ich weiter. Die Schweißperlen standen mir auf der Stirn, als ich so am Rumpf hing.
    Aber der Schlitz an der Luke hatte sich verbreitert. Sie gab nach. Ich ließ eine Hand los und hämmerte mit der Faust gegen das Metall. Ich weiß nicht, ob das den Prozeß beschleunigte oder ob der Mechanismus plötzlich ausgelöst wurde – jedenfalls kippte das Metall zur Seite.
    Ich zog mich ins Innere. Die Kammer, in der ich mich befand, war weit größer als die Luftschleuse, die man von der Landerampe aus betrat. Und sie war nicht leer. Ein voll ausgerüsteter Einmann-Gleiter hatte hier seinen Platz.
    Ich hatte möglicherweise nicht nur einen Eingang, sondern sogar einen Fluchtweg gefunden. Bevor ich um die Maschine herum zur inneren Schleusentür kroch, holte ich aus dem Werkzeugkasten des Gleiters eine Stange und klemmte sie mit Gewalt in die äußere Luftschleusentür, damit sie sich nicht von selbst schließen konnte. Wollte Hory nun starten, dann mußte er persönlich herunterkommen und die Luke schließen. Denn die Raumschiffe waren so ausgerüstet, daß sie sich erst erhoben, wenn alle Luken dicht waren.
    Die innere Tür gab sofort nach. Ich befand mich in einem Korridor. Ich hatte meinen Laser, und ich besaß ein Erste-Hilfe-Paket aus dem Gleiter. Nun lehnte ich mich gegen die Wand, holte eine Tube Heilsalbe heraus und schmierte den Inhalt dick auf meine Brandwunde. Die Schmerzen ließen sofort nach, und ich fühlte mich wieder kräftiger.
    Ich glitt auf die Leiter zu. Mit Eet setzte ich mich nicht mehr in Verbindung. Wenn mein Ruf Horys Aufmerksamkeit erregt hatte, dann wußte der Patrouillenmann, daß ich mich im Schiff befand, und würde mir eine Falle bereiten.
    Einen kleinen Vorteil hatte ich. Meine Stiefeleinlagen waren ziemlich abgetreten und verursachten kein Geräusch, als ich zögernd den Mittelschacht erkletterte.
    Ich war bis zum Küchendeck vorgedrungen und hatte immer noch nichts gehört. Die Stille wirkte drohend. Hory konnte ruhig auf mich warten und mich erledigen, sobald ich aus dem Schacht auftauchte.
    Nun noch die letzten Schritte. Ich legte mich flach an die Leiter und horchte angespannt.
    »Ich weiß, daß Sie da unten sind ...« Das war Hory. Aber seine Stimme klang dünn und angestrengt, als befände er sich am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Weshalb?
    »Ich weiß, daß Sie

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