Der Schlüssel zur Sternenmacht
da unten sind! Ich warte ...«
Um mich abzuschießen, schloß ich. Und dann spürte ich Eets Gedanken, aber sie waren nicht an mich gerichtet.
»Es hat keinen Zweck, Sie können ihn nicht töten!«
»Du – du ...« Horys Stimme klang unheimlich schrill. »Ich bringe dich um.«
Ich hörte das Knistern des Lasers und duckte mich. Dann kletterte ich, ohne nachzudenken. Es roch nach Oron, und ich sah Lichtzungen über der Schachtöffnung.
Wieder Eet: »Durch die Angst vernichten Sie sich selbst, das habe ich Ihnen schon einmal gezeigt.« Er schien sehr ruhig. »Weshalb sind Sie nicht vernünftig? Sie besitzen Intelligenz. Sehen Sie nicht, daß eine augenblickliche Allianz die einzige Lösung ist? Sehen Sie doch den Schirm an – sehen Sie ihn an!«
Ich hörte einen erstickten Ausruf von Hory. Und dann wandte sich Eet an mich: »Hinauf!«
Ich stürzte die letzten Stufen nach oben, den Laser schußbereit. Aber ich brauchte ihn nicht. Hory starrte den Bildschirm an, und als ich ihm über die Schulter sah, wußte ich, was ihn so fesselte.
Jenseits der Bucht tauchte ein viereckiger Metallkasten aus den Sträuchern auf und kroch über den Sand. Ich hatte keine Ahnung, worum es sich handelte, aber die kleinen offenen Luken verhießen nichts Gutes.
Unser Schiff war zwar gut, aber es gab sicher Waffen, denen es nicht widerstehen konnte. Unsere einzige Hoffnung lag in einer schnellen Flucht. Aber – die Stange in der Lukentür ...
»Eet!« Ich beachtete Hory gar nicht. »Ich muß die Luke schließen, sonst können wir nicht starten!«
Ich rutschte die Leiter nach unten, raste durch den Korridor, zwängte mich an dem Gleiter vorbei und rüttelte an der Stange. Schließlich benutzte ich den Lasergriff, um schneller fertigzuwerden. Mit einem metallischen Klirren schloß sich die Tür.
Mit der gleichen Hast trat ich den Rückweg an. Hory beachtete mich nicht. Er drehte an einem kleinen Instrumentenpaneel neben dem Pilotensitz. Ein Strahl jagte aus dem Schiff. Der viereckige Kasten rührte sich nicht. Fast schien es, als habe er die Energie des Strahls einfach geschluckt.
Ich warf Eet einen Blick zu. Er turnte am Pilotensitz hin und her und starrte den Schirm ebenso aufmerksam wie Hory an.
Ein paar Sekunden später schaukelte das Schiff, als habe eine Gigantenfaust dagegen geschlagen. Der Schlag kam von hinten. Wir hatten unsere ganze Aufmerksamkeit auf den viereckigen Kasten gerichtet und dabei den anderen Angreifer übersehen. Ich klammerte mich an der Sitzlehne fest. Hory fiel gegen das Instrumentenpaneel und wurde zu Boden gefegt. Lichter flackerten auf.
Eet war mit einem Sprung am Rand des Pilotensitzes. Das Schiff stand ein wenig schräg.
»Die Kojen!« drang Eets Warnung durch mein Gehirn. »Wir starten ...«
Ich packte Hory und legte ihn halb über den Pilotensitz, so daß wir beide von der Polsterung profitierten. Und dann wußte ich nichts mehr.
18.
Ich hatte einen Geschmack nach Blut im Mund, und meine Gedanken waren verschwommen ...
»Murdoc!«
Ich versuchte den Kopf zu heben. Ich spürte die Vibration unter mir. Ich rollte herum und kam schließlich auf die Beine.
Verwirrt starrte ich um mich. Eet hing immer noch am Instrumentenbord. Und in diesem Moment versuchte sich Hory mit fahrigen Bewegungen zu erheben. Aus seinem Mundwinkel kam ein dünner Blutfaden.
Ich wandte mich Eet zu. »Wir sind gestartet?«
»So ungefähr.« Offensichtlich hatte ihm die Gewalt des Startes nichts anhaben können.
»Wieder auf dem gleichen Kurs?« Ich konnte mich jetzt besser erinnern.
Hory schüttelte den Kopf, als versuche er irgendeinen Nebel zu verscheuchen. Er sah mich an, aber er schien mich nicht zu erkennen.
Er zog sich mühsam in den Pilotensitz und blieb dann schweratmend sitzen. »Auf Kurs«, sagte er mit schwacher Stimme. »Die nächste Landung erfolgt auf einem Patrouillenstützpunkt. Oder wollen Sie wieder umkehren?«
Er hob nicht einmal den Kopf, als er sprach. Er war zwar schwach, aber ein Rest von Kampfgeist trieb ihn immer noch an.
»Die Gilde hat den Planeten unter Kontrolle.« Ich wußte nicht, was ich wollte – außer meiner Ruhe. Ich hatte es satt, immer um Haaresbreite dem Tod zu entkommen. Vielleicht gibt es Menschen, die so etwas in ihrem Leben brauchen, aber ich gehöre nicht zu ihnen. Ich war müde. Und ich wollte frei sein – die Gilde und die Patrouille sollten mich in Ruhe lassen. Aber keine der beiden Gruppen war gewillt, das wieder herzugeben, was sie einmal in ihren Klauen
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