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Der Schlüssel zur Sternenmacht

Der Schlüssel zur Sternenmacht

Titel: Der Schlüssel zur Sternenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Kapsel mit zitternden Fingern unter Eets Nase. Das Gas entwich, und der Pilot ließ sich wieder zurücksinken, als habe ihn die Bewegung vollkommen erschöpft.
    Eet nieste und keuchte. Er öffnete die Augen und drehte den Kopf schwach herum, damit er sehen konnte, wer ihn hielt. Er blieb ohne weiteres auf meinem Arm. Sein Kopf ruhte an meiner Schulter, dicht unter meinem Kinn.
    »Er lebt«, flüsterte Hory. »Aber – er – hat das getan ...«
    »Ja.«
    »Weil wir wissen mußten ...« Er zögerte und sprach nicht weiter.
    Ich nickte. »Sie müssen Ihre Pflicht erfüllen, das ist nicht zu ändern. Aber Sie wissen jetzt, daß meine Ziele anders waren, als Sie glaubten.«
    »Ja – aber meine Pflicht ...«
    Er starrte durch mich hindurch. »Wir sind nicht dafür bestimmt, unsere Rasse auf diese Weise kennenzulernen. Ich will Sie jetzt nicht sehen – es macht mich krank ...« Er schluckte, als müsse er sich noch einmal übergeben.
    In meinem Magen wühlte es. Er hatte recht. Wenn ich ihn ansah und mich erinnerte ...
    »Wir mußten es tun, um einander zu verstehen. Worte schirmen oft ab – und wir brauchten freie Gedanken«, sagte ich. Wenn er jetzt leugnete, wenn er jetzt versuchte, so wie vorher zu sein, dann würde er alles verneinen, was Eet für uns getan hatte.
    »Ja – Sie sind anders, als wir dachten.« Er schien dieses Zugeständnis gegen seinen Willen zu machen. »Aber ich habe meine Befehle ...«
    »Wir können handeln.« Ich wiederholte Eets früheren Vorschlag. »Ich habe etwas anzubieten – ein Versteck mit diesen Steinen. Haben Sie das auch gelesen?« Das war meine große Furcht. Wenn alle meine Gedanken klar vor ihm gelegen hatten, dann hatte er vielleicht auch die Dinge entdeckt, die ich verbergen wollte.
    »Das nicht.« Er wandte den Kopf ab. Offenbar konnte er mich immer noch nicht ansehen. »Aber die Gilde ...«
    »Weiß nichts davon. Und wird es auch nicht finden.« Das konnte ich nicht wissen, nur hoffen. Aber ich war der Ansicht, daß ich es mit gutem Recht behaupten durfte.
    »Was wollen Sie dafür?«
    Ich fand, daß ich gleich mit dem höchsten Angebot beginnen mußte. Das hatte mir Vondar beigebracht. »Als erstes – Freiheit. Und dann ein Schiff.«
    »Schiff?« Hory wiederholte das Wort, als hätte er es noch nie gehört. »Sie – ein Schiff ...?«
    »Nur weil ich kein Pilot bin?« Ich legte seine Überraschung dahingehend aus. »Sicher, aber Piloten können angeheuert werden. Ich will Bezahlung – unsere Freiheit und so viele Credits, daß ich ein Schiff davon kaufen kann. Dafür verrate ich Ihnen die Lage des Verstecks. Ich bin der Meinung, daß der Preis niedrig ist.«
    »Ich habe nicht das Recht, so einen Handel abzuschließen.«
    »Nein?« Und dann wiederholte ich zwei Worte, die ich aus der Zeit kannte, als wir eins gewesen waren.
    Sein Blick wurde kalt und beherrscht. Er schloß die Augen. »Das wissen Sie also – gut.« Er fügte nichts mehr hinzu.
    Ich spürte einen sanften Stups an meinem Kinn, fast, als wolle Eet seine Zustimmung ausdrücken. Eet hatte Hory nicht getraut. Er hatte von einer Gedankenabschirmung erzählt – hatte er geahnt, was dahinter lag? Hatte er gewußt, daß es sich um einen Zweistern-Kommandeur handelte, der eine Spezialmission erfüllen sollte? Oder war es nur ein Verdacht gewesen?
    Ein Zweistern-Kommandeur, ein Mann, dessen Wort in jeder Verhandlung als bindend galt. Wenn Hory jetzt mitmachte, waren wir gerettet.
    »Wir bekommen alle Steine«, sagte er. »Und den Ring.«
    Meine Finger schlossen sich fest um den Ring, der immer noch an Eets Pfote steckte. Das nicht! Aber Eet stupste mich wieder aufmunternd am Kinn. Ohne den Ring konnte ich nicht ...
    Horys Augen glitzerten triumphierend. Er glaubte, meine schwache Stelle gefunden zu haben. In diesem Moment fand ich die Kraft, unseren letzten Kampf auszutragen.
    »Auch den Ring – nachdem die Erklärung auf Band aufgenommen ist.«
    Hory richtete sich auf und holte aus einem Geheimfach am Instrumentenbord ein Tonband, wie es zu Vertragstexten benutzt wurde. Aber er zögerte lange, bevor er zu diktieren begann:
    »Im Namen des Rates, der Vier Konföderationen, der Zwölf Systeme und der Inneren und Äußeren Planeten soll diese Vereinbarung Planeten- und Sternengesetz sein.« Er fügte ein paar Zahlen hinzu, die keine Bedeutung für mich hatten und wohl eine Art Erkennungskode darstellten. Dann fuhr er fort:
    »Murdoc Jern, Juwelenhändler-Assistent, früher Lehrling von Vondar Ustle, verstorben, wird

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