Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schluss-Mach-Pakt

Der Schluss-Mach-Pakt

Titel: Der Schluss-Mach-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Norris
Vom Netzwerk:
schnitt. »Ist das der Sender, der diese komischen Indiebands spielt?«
    »Die sind nicht komisch«, meinte ich. Ich hielt den Wagen vor einer roten Ampel an. »Die sind nur total unterschätzt.«
    »Das sind doch alles Heulsusen.« Er drehte die Lautstärke hoch und eine langsame Ballade erfüllte die Luft. »Hör dir das an. Da könnte ja selbst ich fast einschlafen.«
    Ich grinste. »Vielleicht sollten wir dann mal noch lauter aufdrehen.«
    »Wir brauchen Musik, zu der man tanzen kann. Etwas, das uns wach hält und uns auf die große Show vorbereitet. Etwas, das einen dazu bringt, ›woohoo‹ zu sagen.«
    Ich zuckte zusammen, weil er mir derart laut ins rechte Ohr kreischte. »Bitte ein bisschen weniger ›woohoo‹ und leiser.« Ich drückte auf den CD-Knopf am Armaturenbrett. »Hier, wie wäre es damit zum Tanzen?«
    Mein Lieblingssong von Hallow Flux drang durch den Wagen, die schnelle Musik tanzte um uns herum. Zac wippte mit dem Kopf und grinste breit.
    »Hallow Flux«, sagte er. » Das meinte ich.«
    Ich sah ihn erstaunt an. »Du kennst Hallow Flux?«
    »Du brauchst gar nicht so überrascht zu tun. Ich bin zufällig ein echter Kenner in Sachen Musik. Die kenne ich durch Delia. Wir waren letztes Jahr beim Konzert, als sie in Greenville waren.«
    Ich schlug mit der Hand aufs Lenkrad. »Ist nicht wahr. Ich war da auch, mit Molly. Warum haben wir uns dann nicht gesehen?«
    »Weil du nie ein einziges Wort mit mir geredet hast vor unserem gemeinsamen Wirtschaftsprojekt?«, meinte Zac, wobei er mich mit dem Finger in die Seite pikste. »Tja, und vielleicht auch wegen der Tatsache, dass da ungefähr fünfhundert andere Leute waren.«
    Einen Moment lang schwangen seine Worte in der Luft und hallten in meinem Kopf nach. Weil du nie ein einziges Wort mit mir geredet hast vor unserem gemeinsamen Wirtschaftsprojekt. Er hatte natürlich recht. Seit jenem Sommer nach der siebten hatte ich wie gesagt meist nur mit Leuten geredet, wenn es sich gar nicht vermeiden ließ. Zac und ich waren an der Schule in keinem einzigen Arbeitskreis zusammen, wir hingen nicht mit denselben Leuten rum, im Grunde hatten wir rein gar nichts gemeinsam. Und trotzdem saßen wir hier mitten in der Nacht zusammen in meinem Wagen und waren auf dem Weg zu seiner Comedyvorstellung.
    Das Rose Castle war hell erleuchtet in der dunklen Nacht. Ein paar Leute standen draußen rum, unterhielten sich und lachten, und durch die Fenster konnte ich sehen, dass drinnen noch mehr Leute waren.
    »Hey, Zac!«, begrüßte ein Typ ihn, als wir über den Parkplatz gingen.
    »Moody, Alter!«, erwiderte Zac und streckte die Hand aus, um ihn zu begrüßen. Er grinste in die Gesichter der umstehenden Leute und nickte ihnen zu. »Hey, Mark, Ally, Nate.« Sie waren alle älter als wir. Der Mann, den Zac Moody genannt hatte, und die Frau sahen mindestens aus wie fünfzig.
    »Das ganze Zac-Pack ist heute Abend hier«, meinte Ally, die ihn jetzt fest umarmte.
    Zac zog mich an seine Seite, um mich vorzustellen. »Das ist Avery, eine Freundin von mir. Avery, das hier sind Mark, Ally, Nate und Walter – aber jeder nennt ihn nur Moody.« Er beugte sich zu mir und flüsterte mir zu: »Manchmal ist er ein bisschen launisch.«
    Die Leute begrüßten mich herzlich und Ally umarmte mich ebenso fest wie Zac. Sie roch nach Pfefferminze. Ich war es nicht gewöhnt, dass Wildfremde mich umarmten, und erst wich ich ein wenig zurück, als sie sich auf mich stürzte. Doch dann umschlang sie mich mit ihren Armen u nd zog mich an ihren warmen Körper, woraufhin ein leic htes Prickeln durch mich hindurchrauschte. Einen Moment schloss ich die Augen und genoss die Umarmung.
    Nachdem wir ein paar Minuten ein wenig geplaudert hatten, in denen ein Alien von mir Besitz ergriff und Ally es mit nur ein paar gut gemeinten Fragen schaffte, mir meine ganze Lebensgeschichte zu entlocken, führte Zac mich nach drinnen in das winzige Diner. Nach der tiefen Dunkelheit draußen ließen mich die grellen Lichter ein paarmal blinzeln, ehe mein Blick sich auf irgendetwas fokussieren konnte. Überall im Raum verteilt saßen Leute an Tischen und hatten ihre Stühle einer Holzbühne zugewandt, die am anderen Ende des Raums aufgebaut war. Der Laden war zwar nicht unbedingt brechend voll, aber es waren doch einige Zuschauer da, die die Sitze füllten.
    Zac schien wirklich jeden zu kennen, oder zumindest kannten ihn alle. Jeder rief ihm etwas zu, als wir uns einen Weg zwischen den Tischen hindurch bahnten.
    Eine

Weitere Kostenlose Bücher