Der Schluss-Mach-Pakt
Gurken, die sie gekauft hatte, ordentlich in einer Reihe hin.
»Nein, Dad hätte nur gern, dass ich bin wie er«, korrigierte Zac sie. »Und ich bin nun mal kein Schlüsselmacher, der den ganzen Tag Schlüssel ausschneidet und den Leuten ständig die verschlossenen Autotüren aufsperrt!«
Inzwischen war das Ganze echt richtig unangenehm geworden. Ich war mir nicht mal sicher, ob sich die Greeleys darüber im Klaren waren, dass ich auch noch da war.
Ich trat einen Schritt zurück auf die Tür zu. »Ich muss jetzt los. Zur Arbeit.«
Als ich bei der Haustür war, fiel mein Blick auf ein Familienfoto der Greeleys an der Wand. Mr und Mrs Greeley sahen darauf sehr gut gekleidet aus, perfekt gepflegt und in tadelloser Haltung. Selbst Delia wirkte so, als hätte sie alles gegeben, um wie die mustergültige Tochter im Teeniealter rüberzukommen. Und dann war da noch Zac, dem die Haare ins Gesicht hingen, dessen Krawatte total schief saß und der irgendeinen Fleck am Kinn hatte.
Sein Lächeln allerdings war ansteckend, genau wie im richtigen Leben. Ich konnte nicht anders, ich musste grinsen, als ich mir das Foto ansah.
Der Zac auf dem Bild war das genaue Gegenteil von dem jämmerlichen Typen neben mir, der die Schultern hängen ließ. Er wirkte so niedergeschlagen, als hätten die Hänseleien und Beschimpfungen seiner Familie ihn seiner sonstigen Unbeschwertheit beraubt. Ich verspürte den Drang, ihn wieder aufzumuntern, als wollte ich ihn unbedingt wieder lächeln sehen.
»Das mit der Website ist echt eine spitzenmäßige Idee«, sagte ich.
Zac grinste mich zaghaft an. »Findest du?«
Ich nickte. »Ich glaube, wenn irgendeiner es schafft, dass er alle an der Schule dazu bringt, sich bei der Partnervermittlung anzumelden, dann bist du das.«
Zac tippte sich mit dem Finger ans Kinn. »Ich bin wohl sehr überzeugend.«
»Ganz zu schweigen davon, wie bescheiden du bist«, fügte ich hinzu und verdrehte die Augen.
Ein prickelndes Gefühl breitete sich in mir aus, vom Haaransatz bis runter zu den Zehen, als er jetzt wieder ein breites Grinsen aufsetzte. »Danke, dass du nichts gegen meine wilden Einfälle hast«, meinte er und streckte die Hand aus, um die meine zu drücken.
Die Berührung fühlte sich an, als hätte ich einen Schlag abbekommen. Stromstöße fuhren an meinen Armen hoch, vermischten sich mit der Wärme, die sein Lächeln ausgelöst hatte und die sich jetzt in meinem ganzen Körper ausbreitete. Ich schnappte kurz nach Luft und zog rasch die Hand zurück.
Ich trat einen Schritt von ihm weg auf die Tür zu und tastete nach dem Türgriff. »Tja, ich hab mich schon so weit auf deine wilden Einfälle eingelassen«, sagte ich, wobei ich viel nervöser klang, als ich es beabsichtigt hatte, »da können wir das Projekt jetzt auch gleich ganz durchziehen, ob es nun ein Erfolg wird oder nicht.«
»Ziemlich entschlossen«, meinte Zac nickend. Ich hoffte nur, er merkte mir meine merkwürdige Reaktion auf seine Berührung nicht an. »Das mag ich so an dir, Avery. Du verstellst dich nicht und sagst einfach, was Sache ist.«
Ich fragte mich, ob das wohl gut war. Doch sein Lächeln stellte immer noch ganz komische Sachen mit meinem Körper an, und auf einmal überkam mich der überwältigende Drang, einfach wegzulaufen. Ich wollte nur noch zur Tür raus und laufen und laufen, so weit ich konnte.
Das Weglaufen lag mir wohl in den Genen. Es war das Einzige, was mir einfiel, wenn es mal ein wenig komplizierter wurde oder etwas Seltsames geschah. Und dass ich dauernd Schmetterlinge im Bauch hatte, sobald Zac mich nur anlächelte, war wirklich mehr als nur ein wenig seltsam.
Fünfzehn
Ich richtete mich im Bett auf und keuchte und blinzelte in der Dunkelheit, während ich krampfhaft überlegte, was das wohl für ein Geräusch war, das mich aufgeweckt hatte. Dann hörte ich es wieder. Es war mein Handy, das mir signalisierte, dass ich eine neue SMS bekommen hatte.
Nachdem ich mich erst mal in der Bettdecke verfangen hatte, stolperte ich aus dem Bett, stürzte mich auf das Telefon, das auf dem Schreibtisch lag, und versuchte, das Klingeln zu beenden, ehe es noch jemanden weckte. Ich kniff die Augen zusammen, um mit verschlafenem Blick die leuchtenden roten Ziffern auf meinem Wecker auszumachen. Es war null Uhr einundvierzig.
Wer um Himmels willen schickte mir denn nach Mitternacht noch eine SMS?
Da das Handy so grell leuchtete, musste ich ein paarmal blinzeln, ehe ich es schaffte, die Nachricht zu entziffern. Bist du
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