Der Schluss-Mach-Pakt
jetzt einen großen Slushie gebrauchen.«
»Klar, gehen wir.« Ich versuchte, mich aus dem Sitzsack hochzustemmen, doch ich schaffte es nicht. Nach zwei erfolglosen Versuchen streckte ich Zac die Hände entgegen und meinte: »Hilfe.«
»Wie, Avery James bittet mich um Hilfe?« Zac tat so, als wirke er schockiert. »Ich dachte ja, Avery James kommt ganz gut allein klar und braucht nie bei irgendetwas Hilfe.«
Ich schlug nach seinen Beinen, dann packte ich seine Hände und zog mich hoch. »Ich hab nur eine kleine Stütze gebraucht, sonst wär ich nicht hochgekommen aus diesem dämlichen Sitzsack. Ich weiß echt nicht, wer sich dieses Folterinstrument von einem Sitzmöbel ausgedacht hat.«
Als ich endlich wieder stand, waren wir uns so nahe, dass meine Nase nur noch wenige Zentimeter von Zacs Kinn entfernt war. Auf seinen Wangen erkannte ich dunkle Stoppeln und er hatte eine winzige Narbe unterhalb des Kinns. Der Moschusduft seines Deos hing mir in der Nase. Er hielt mich immer noch fest, und wir hatten die Finger verschränkt, während wir so dastanden, unsere Blicke klebten aneinander, als würde keiner von uns es schaffen, wegzusehen.
Der Applaus, mit dem der nächste Auftritt begrüßt wurde, riss mich schließlich aus der Trance, in die Zacs Augen mich versetzt hatten. Ich trat einen Schritt zurück und entwand ihm meine Hände. Meine Mission war, ihn seiner Freundin auszuspannen, rief ich mir ins Gedächtnis. Da durfte ich mir keinerlei Gefühle für das Opfer meines Auftrags leisten. Ich hatte eine geschäftliche Vereinbarung getroffen, sonst nichts. Außerdem war ich nicht die Sorte Mädchen, das auf Typen hereinfiel, die absolut nicht gut für sie waren und die noch dazu zum absolut falschen Zeitpunkt auftauchten. Ich konnte mir in meinem momentanen Leben nämlich wirklich keine Ablenkungen leisten.
Und dass Zac Greeley eine Ablenkung war, war nicht zu übersehen.
Sechzehn
»Wichtig ist, dass man das Verhältnis richtig hinkriegt«, meinte Zac, während er an dem Hebel für den Slushie mit Kirschgeschmack zog. Er füllte den Pappbecher zu einem Drittel, dann bewegte er sich weiter zum Spender mit dem Zitronenzeug. »Wenn man von einer Geschmacksrichtung zu viel erwischt, dann ist alles ruiniert.«
Nachdem wir von der Comedyshow verschwunden waren, hatte Zac darauf bestanden, dass wir uns bei der Tankstelle einen seiner berühmten Kirsch-Limetten-Trauben-Slushies besorgten. »Das hat Tradition nach jeder Vorstellung«, erklärte er mir. Und zwar musste es die Tankstelle auf der Miller Street sein, sechs Blocks von hier, und keine von denen in der Nähe des Diners.
»In den anderen Tankstellen haben sie die falschen Automaten«, sagte Zac, während er zu dem wilden Gemisch in seinem Becher noch Traubengeschmack hinzufügte. Er betrachtete das Gebräu, schwenkte es, dann fügte er noch ein bisschen mehr hinzu. »Da kommt viel zu viel Slushie auf einmal raus, das ruiniert die Mischung.«
Ich ballte die Hände zu Fäusten und kämpfte gegen den Drang an, die Zapfsäulen abzuwischen, an denen noch Slushie klebte. Zac schien die Sauerei gar nicht zu bemerken, die er auf der Ablage hinterließ.
Wir waren die einzigen Kunden im ganzen Laden. Der Typ an der Kasse hatte sein Kinn schläfrig auf seinen Ellbogen gestützt und die Augen nur einen Spalt weit geöffnet und Zac kurz zugewunken, als wir hereingekommen waren. Zac hatte mich dann sofort in den hinteren Bereich des Ladens geführt.
Nachdem Zac das Getränk so lange umgerührt hatte, bis er mit der Konsistenz zufrieden war, reichte er mir den Becher mit einem Lächeln, als würde er mir gleich das Geheimnis der Unsterblichkeit verraten.
Ich nahm den Becher entgegen und betrachtete die lila-schwarze Katastrophe darin. »Äh, nein danke.«
Zac schüttelte den Kopf, als ich ihm das Zeug zurückgeben wollte, und schnappte sich stattdessen noch einen Becher vom Stapel, um die ganze Prozedur zu wiederholen. »Der ist für dich. Extra gemacht. Ein Geschenk von mir.« Er streckte die Zunge zum Mundwinkel raus, während er konzentriert daran arbeitete, für seinen eigenen Slushie die richtige Mischung hinzubekommen.
Ich hielt den Becher fest, hatte aber Angst, davon zu trinken. »Ich glaube, ich hab noch nie an einer Tanke was gekauft. Abgesehen von Getränken in Flaschen und Chipstüten natürlich. Ich wusste ja noch nicht mal, dass es hier richtiges Essen und so gibt.«
Zacs Augen wurden ganz groß. »Im Ernst? Es gibt Tage, da ernähre ich mich
Weitere Kostenlose Bücher