Der Schluss-Mach-Pakt
die spucken mir einfach keine passenden Paare aus. Da ist keine Logik dahinter.«
Ich brauchte nicht lang, um zu kapieren, dass es wieder mal um die Website für unsere Partnervermittlung ging.
»An der Partnervermittlung ist auch rein gar nichts Logisches«, sagte ich, während wir uns durch den Flur drängten. »Ist doch alles Beschiss, war es schon immer und wird es auch immer bleiben. Ein Computer kann doch nicht vorhersagen, ob zwischen zwei Menschen romantische Gefühle entstehen können.«
Molly zuckte mit den Schultern. »Du bist diejenige, die eine Partnervermittlungsagentur leitet. Ich bin nur für die Website zuständig.«
Ich fuhr mir mit den Fingern durchs Haar. »Ich leite keine Partnervermittlung. Das tut Zac. Ich bin bloß diejenige, die das Pech hatte, ihn als Partner für diese Pseudo-Agentur abzukriegen, die wirklich nur pseudo ist, auch wenn er das nicht zu schnallen scheint.«
Molly hielt mich mitten auf dem Flur an. »Hey, du wirst doch jetzt nicht in Flammen aufgehen, oder? Dein Gesicht ist nämlich wieder mal so rot wie dein Haar.«
Ich zwang mich, ein paarmal tief durchzuatmen. Phalanx distalis, Phalanx proximalis, Ossa metacarpi, Ossa carpi . Ich wiederholte die Worte in einem gleichförmigen Rhythmus und zwang mit einem langen Atemstoß die ganze Anspannung aus mir raus.
»Mir geht’s gut«, erklärte ich, als ich endlich das Gefühl hatte, dass ich nicht gleich noch den letzten Rest meines Verstandes verlieren würde, weil mir der Kopf platzte. Die vergangenen paar Wochen mit Zac hatten mich ganz schön geschlaucht. Er hatte meinen perfekten Schlafrhythmus ruiniert und mich in der Schule abgelenkt. Mein Blutdruck war vermutlich in ungeahnte Höhen hochgeschossen. Ich wünschte, Dad hätte auf mich gehört und dieses Blutdruckmessgerät gekauft, das ich mir letztes Jahr zum Geburtstag gewünscht hatte, statt mir einen Gutschein für Gap zu schenken.
»Gut, weil ich nämlich nicht will, dass dir hier mitten auf dem Schulflur die Sicherung durchbrennt.« Mollys Blick fiel auf etwas hinter mir und sie begann zu lächeln. »Hey, da ist ja Elliott.«
Meine Hände ballten sich zu Fäusten, und jetzt half auch alles Atmen nichts mehr, um mich zu beruhigen. »Wird denn dieser Vormittag von Minute zu Minute schlimmer?«
Molly zwickte mich in den Oberarm. »Sei nett.« Sie lächelte so breit, dass es fast den Anschein hatte, ihr würden jeden Moment die Zähne aus dem Mund fallen, während Elliott immer näher kam.
»Hallo, die Damen«, begrüßte er uns. Er wirkte wie eine hinterlistige Schlange, als er Mollys herzliches Lächeln erwiderte. Fast konnte ich sehen, wie er darauf lauerte, seine spitzen Fangzähne in der armen, naiven Molly zu versenken, sobald ich ihnen den Rücken zukehrte.
»Hey«, sagte sie. »Bist du auf den Mathetest vorbereitet?«
»Na ja, so gut es geht«, erwiderte er. »Ich war gestern bis zwei in der Nacht wach und hab gelernt. Entweder bestehe ich die Prüfung oder ich breche vor Müdigkeit einfach auf meinem Pult zusammen.«
»Wenn man übermüdet ist, kann das Gehirn Informationen nicht so gut behalten«, erklärte ich ihm. »Deshalb funktioniert es auch nicht, wenn man erst mitten in der Nacht büffelt.«
»Danke, Dr. James«, meinte Elliott. »Ich wüsste echt nicht, was wir ohne deine medizinischen Weisheiten täten.«
Ich stierte ihn finster an, als er in meine Richtung grinste. Warum erkannte Molly nicht, was für ein grässlicher Typ er war? Sie lachte über seinen bescheuerten Witz, obwohl daran rein gar nichts Komisches war. In puncto Witze konnte er sich mal eine Scheibe von Zac abschneiden. Wenigstens wusste der das ein oder andere über Comedy.
Warum dachte ich jetzt eigentlich an Zac?
Ich drängte mich an Elliott vorbei, und es war mir egal, dass ich ihm dabei meinen Rucksack in den Bauch rammte. »Ich muss in den Unterricht.«
»Bis später dann«, hörte ich Molly zu Elliott sagen. Dann war sie wieder neben mir und musste fast rennen, um mit mir Schritt zu halten.
»Was ist eigentlich dein Problem?«
Ich zog die Brauen hoch. » Mein Problem? Du bist doch diejenige, die ihm hinterherhechelt wie ein erbärmlicher liebeskranker Volltrottel.«
Sie trat vor mich und verstellte mir den Weg. Molly mochte zwar klein sein, aber wenn sie sauer war, war mit ihr nicht zu spaßen. »Du brauchst nicht die ganze Zeit so blöd zu Elliott zu sein.«
»Dann sollte er sich vielleicht besser von mir fernhalten, dann wäre das gar nicht nötig.« Ich
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