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Der Schmerzsammler: Thriller (German Edition)

Der Schmerzsammler: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schmerzsammler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Conrath
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Spitze. Ich denke an Franziskas Brüste, jage mir die Nadel in den Arm. Mein Schrei erschreckt mich selbst. Aber die Brüste verschwinden nicht. Im Gegenteil. Ich habe eine Erektion. Verflucht! Der Schmerz hat das Gegenteil ausgelöst. Dann muss es sein. Dann muss ich die Dienste einer Prostituierten in Anspruch nehmen.
    Auf der Fährstraße stehen sie immer mit ihren Campingwagen. Es dauert eine Weile, bis ich eine gefunden habe, die keine Probleme hat, wenn es ein bisschen wehtut. Dafür gibt es auch einen Hunderter extra. Sie ist geschickt, das Kondom flutscht nur so über meine Latte, sie kniet sich hin, ein echter Profi, lässt mich nur mit Kondom rein, prüft, ob ich es mir nicht vielleicht runterziehe im letzten Moment, aber ich bin ja nicht verrückt. Es fühlt sich an, als wäre ich in einen Schraubstock eingespannt, meine Hoden sind hart, die Nutte ist eng und trocken. Mit beiden Händen schlage ich ihr auf die Hinterbacken, sie werden rot, die Nutte stöhnt, ruft: »Mehr, mehr, mehr.«
    Ich komme so plötzlich, dass es mich fast umhaut, es wirkt sofort. Franziska verschwindet.
    Ich bezahle die Nutte, sie hat eine hässliche Stimme, sie wird nie erfahren, dass das einmal in ihrem Leben ein Vorteil war.
    Ich hätte nicht gedacht, dass es so gut ist mit einer Hure. Es war das erste Mal, aber gewiss nicht das letzte. Neue Erfahrungen erweitern den Horizont. Ich werde in Zukunft noch mehr neue Erfahrungen wagen. Vielleicht muss ich meine Grenzen überschreiten und doch eine Frau gegen ihren Willen nehmen. Nein. Es gibt Dinge, die darf ich nicht tun. Nicht, wenn ich ein aufrechter Mensch bleiben will.
    *
    Fran und Senior warteten, bis sie wieder im Auto saßen.
    »Denkst du dasselbe wie ich?«, fragte Senior.
    »Was Friedrich von Solderwein angeht?«
    Senior hob die Schultern, was so viel hieß wie: »Was glaubst du denn?«
    Fran stieß ein kurzes Lachen aus.
    Senior nahm sein Handy und wählte, nach einem kurzen Gespräch wandte er sich an Fran. »Dann schauen wir mal, was uns Sybille Anselm zu sagen hat. Sie ist zu Hause, und es macht ihr nichts aus, dass wir sie um acht Uhr am Abend stören. Es ist nicht weit. Sie wohnt ebenfalls in Kaiserswerth, allerdings in einer anderen Ecke.«
    »Und dann nehmen wir uns Anton Mocher vor«, sagte Fran und wunderte sich, dass Senior ihr das letzte Wort ließ.
    Senior fuhr los.
    Fran war es recht, so konnte sie sich in aller Ruhe das Gespräch mit Bonaventura noch mal durch den Kopf gehen lassen.
    Ägidius Bonaventura hatte ihre These bestätigt: Friedrich von Solderwein war mit Satanisten im Bunde gewesen oder zumindest mit ihren Lehren. Als Chef einer der größten Banken Europas ein Unding. Wäre das aufgeflogen, er wäre augenblicklich aus allen Positionen rausgeflogen, die Aktien hätten nachgegeben, Verluste in zweistelliger Millionenhöhe wären wahrscheinlich gewesen. Ägidius Bonaventura musste einen unglaublichen Schutzwall aus Täuschungen um Friedrich von Solderwein errichtet haben.
    Welche Rituale hatten sie gefeiert? Was war von Solderweins Ziel gewesen? Wem war er vielleicht auf die Füße getreten? Hatte er so etwas wie ein Testament hinterlassen? Ein Kreis begann sich zu formen. Sie musste herausfinden, wer der Erbe des Friedrich von Solderwein war, wer sein Vermächtnis oderseine Träume zu erfüllen versuchte oder ihn auch im Tod zu vernichten suchte.
    Sie hatten drei Mordfälle und eine schwarze Messe für einen Banker mit satanischen Anwandlungen. Es muss Zusammenhänge geben, dachte Fran. Das war alles kein Zufall. Wenn es einen Zufall gab, dann den Umstand, dass die Verbindungen jetzt erst zutage traten. Als hätte alles im Dunkeln gelauert, um plötzlich hervorzubrechen, um sie zu prüfen. Sie atmete tief durch. Zurück zu den Fakten, mahnte sie sich. Wenn die Hamburger Kollegen sich nicht geirrt hatten, dann hatten sie immer noch Frank Bredows und Helena Meier, die eine Gemeinsamkeit hatten, auch wenn die Gerichtsmedizin bei Bredows noch nicht sicher war: Sie wurden mit Stromstößen gefoltert. Und bei beiden zeigte ein dicker roter Pfeil auf Satan, die Zeichen waren unübersehbar. Der Maskierte am Unterbacher See hatte jedoch eindeutig auf sie gezeigt. Wenn es ein Einzeltäter war, was wollte er dann von ihr? War sie wirklich nur die Übersetzerin, die Platzhalterin für die Polizei, oder war sie persönlich im Fadenkreuz?
    »Fran!«
    Sie schreckte aus ihren Gedanken hoch.
    »Da vorne rechts. Das weiße Haus.«
    Fran reckte den Hals. Haus? Das war

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