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Der Schmerzsammler: Thriller (German Edition)

Der Schmerzsammler: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schmerzsammler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Conrath
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richtig erinnerte, gab es sogar einen Interviewbogen, in dem sie erwähnt wurde.
    Sirenengeheul durchschnitt die Stille des Sonntagmorgens, riss Fran aus ihren Gedanken, zwei Löschzüge der Feuerwehr rasten die Kruppstraße entlang.
    »Wirklich ein schöner Sonntag heute«, sagte Senior und zog sein Handy aus der Tasche, das vibrierte. Er lauschte einen Moment, steckte es wieder ein. »Wir haben ihn. Kommst du mit?«
    »Den dringend Verdächtigen?«
    »So ist es. Lars Rüttgen. Der Guru.«
    »Hohepriester. Oder Meister. So heißen die Gurus der Satanisten. Meistens.«
    Senior schluckte die Belehrung ohne Reaktion. »Er ist mit Johanna Magold gesehen worden, gestern Abend. Sie haben heftig gestritten, jetzt ist er zu Hause, Solig ist mit ein paar Kollegen vom SEK vor Ort und hat die Lage sondiert.«
    »Und Rüttgen lebt noch?«
    Senior lächelte schwach. »Solig wartet auf Freigabe von Böhrerjan.«
    »Dann nichts wie hin.«
    *
    Es hörte sich an, als würden die Säulen der Erde einstürzen. War Luzifer auf dem Weg? Lars horchte. Nein. Schläge an die Tür. Brutale Schläge, als wolle jemand die Tür zerstören. Wo war er? Zu Hause? Verflucht, es war schon wieder passiert. Totaler Blackout. Er öffnete die Augen. Ja. Der Flur. Er lag bäuchlings im Flur, und jetzt hörte er seinen Namen. Eine harte Stimme brüllte ihn immer wieder, und noch etwas drang in sein Bewusstsein: »Polizei! Öffnen Sie, oder wir brechen die Tür auf.« Lars verstand nichts. Was sollte das?
    Er rappelte sich hoch, wieder donnerte es an der Tür. Er drückte die Klinke, und noch bevor er die Tür öffnen konnte, flog sie ihm entgegen. Schwarz gekleidete Gestalten stürzten sich auf ihn, hielten ihm Pistolen vor die Nase, schrien, er solle sich sofort hinlegen, sofort, sonst würden sie schießen. Dann brüllten sie: »Flur gesichert!«
    Lars ließ sich fallen, was wollten die von ihm, er war doch kein Terrorist. So ging man doch nur mit Terroristen um. Er spürte harte Stiefel auf seinem Rücken, harte Hände an seinen Armen und Beinen und an seinem Kopf, nur mit Mühe konnte er atmen, Speichel tropfte aus seinem Mund, weil er seine Lippen nicht schließen konnte, so fest drückten sie ihn auf den Boden. Selbst wenn er gewollt hätte, er hätte sich nicht mehr bewegen können. Seine Arme wurden ihm auf den Rücken gerissen, er stöhnte, der Schmerz fuhr ihm von den Schultern aus durch den ganzen Körper. Als wenn das noch nicht genug gewesen wäre, schnitt ihm etwas Scharfes in die Handgelenke.
    »Zielperson gesichert«, schrie einer, als ob er die Stimmen von tausend Mann übertönen müsste.
    »Wohnung sicher«, brüllte ein anderer.
    Wenn sie Mutter etwas taten, dann   …
    Lars wurde hochgerissen, er schwitzte am ganzen Körper, Angst schnürte ihm die Kehle zu, seine Blase drückte, er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Vor ihm stand ein bulliger Typ. War das hier versteckte Kamera? Vom Flur her hörte er eine verärgerte Frauenstimme.
    »Solig, Sie Vollidiot, was wird das hier?«
    Der Mann, der vor ihm stand, drehte sich um. »Zugriff, wie angeordnet.«
    Die Frau drängte sich durch die Horde der schwarz Gekleideten. »Von wem?«
    »Von Staatsanwalt Böhrerjan«, bellte der Typ zurück.
    Ein älterer dicker Mann kam hinter der Frau her und schob sich vor sie. »Der leitet aber nicht den Einsatz, oder siehst du ihn irgendwo?«
    Der Typ zuckte nur mit den Achseln.
    »Nehmt ihm die verdammten Kabelbinder ab, und legt ihm Handschellen an«, befahl der ältere Mann mit harter Stimme.
    Sein Befehl wurde augenblicklich ausgeführt.
    An den musste er sich halten. Das war der Leitwolf.
    »Danke«, sagte Lars zu dem älteren Mann und setzte ein dankbares Lächeln auf.
    Aber der Mann lächelte nicht zurück, sondern hielt ihm eine Plastikkarte vor die Nase.
    »Ich bin Kriminalhauptkommissar Benjamin Haller. Ich nehme Sie vorläufig fest wegen des dringenden Verdachts, Johanna Magold erdrosselt zu haben.«
    Johanna erdrosselt? Was war das denn für eine Scheiße? Da steckte doch die Selm-Böden dahinter! Er hatte Johanna eine Backpfeife verpasst, ja, aber sonst nichts. Außerdem konnte Johanna nicht tot sein. Sie durfte nicht tot sein. Er brauchte sie.
    Der Kommissar drehte sich zu Solig um. »Schafft ihn ins Präsidium, aber behandelt ihn wie einen Verdächtigen und nicht wie einen Massenmörder, oder ich reiße euch den Arsch auf, kapiert?«
    Niemand sagte etwas, der Typ, der ihn niedergerissen hatte und anscheinend Solig hieß, drehte

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