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Der Schmerzsammler: Thriller (German Edition)

Der Schmerzsammler: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schmerzsammler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Conrath
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sich zu Lars um, setzte ein falsches Grinsen auf und zeigte auf die Tür. »Wenn Sie so nett wären, mir zu folgen.«
    Aber das ging nicht. Er musste sich um Mutter kümmern, man konnte sie doch nicht alleine lassen.
    »Nein«, rief Lars. »Meine Mutter, sie ist krank. Ich muss mich um sie kümmern.«
    Solig wiegte den Kopf. »Was glaubst du, wie viele Leute, die ich abhole, plötzlich eine kranke Mutter haben?«
    Ein schwarz Gekleideter griff Solig an die Schulter und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    »Okay, alles klar. Pass auf   …«, sagte er.
    Lars konnte seine Worte nicht verstehen, aber er spürte, dass sich die Haltung des Mannes geändert hatte. Er schien verunsichert. Sie hatten Mutter gefunden. Gut. Dann würden sie einsehen, dass er nicht wegkonnte. Und was sollte überhaupt diese irrsinnige Anschuldigung?
    »Wir kümmern uns um deine Mutter, aber du musst mitkommen. Da führt kein Weg dran vorbei«, sagte der Bulle.
    Lars versteifte sich, aber er wurde von vielen Händen weggezerrt, es machte keinen Sinn, sich zu wehren, er würde bald wieder hier sein, schließlich hatte er nichts getan. Und wenn es wegen der Messe war, das war eine Lappalie.
    Vier Mann eskortierten ihn zu einer schwarzen Limousine, vor dem Haus war eine Menschenmenge zusammengelaufen, Blitzlichter zuckten, Polizisten in Uniform versuchten, die Leute zu verscheuchen, die wie ein Schwarm Schmeißfliegen zurückwichen, aber sofort wieder herbeiflogen, um sich über ihr Opfer hermachen zu können. Dieser Hauptkommissar, dieser Haller, setzte sich zu ihm nach hinten, einer der Schwarzen setzte sich auf die andere Seite. Mit Blaulicht und Sirene startete die Prozession, Lars sah einen Leichenwagen vorfahren. Was, bei Bucephalos, ging da vor?
    Die Fahrt dauerte nicht lange, sie fuhren zum Polizeipräsidium. Ein Tor öffnete sich, Lars schien es wie ein großes Maul, das ihn verschlingen wollte, er wollte seine Hände heben, um sich zu schützen, aber der Kommissar und der Schwarze hielten ihn unerbittlich fest.
    »Nur die Ruhe«, sagte der Kommissar. »Ihnen wird nichtsgeschehen, solange Sie friedlich bleiben, wir müssen uns nur unterhalten, wir müssen einige Dinge klären.«
    Lars glaubte kein Wort. Warum behandelten sie ihn wie einen Schwerverbrecher? Warum die Handschellen? Warum schwarze Rambos? Sein Herz raste.
    »Was ist mit meiner Mutter?«, fragte Lars, und er bemühte sich, leise zu sprechen, damit sich seine Wächter nicht erschraken.
    »Wir kümmern uns um sie, darauf können Sie sich verlassen«, sagte der Schwarze.
    Der Kommissar schaute aus dem Fenster.
    Lars spürte Panik aufsteigen. Der Kommissar sah ihn nicht an, er verschwieg etwas.
    Der Wagen hielt an, sie stiegen aus, der Schwarze nahm Lars am Arm, vier weitere eskortierten ihn. Sie durchquerten einen Hof, der wie ein Gefängnishof aussah, gingen auf eine vergitterte Tür zu.
    »Warum der Leichenwagen?«, fragte Lars in die Luft.
    »Na, wegen der toten Frau in der Wohnung«, kam es von hinten.
    Mutter war tot! In Lars’ Kopf explodierte etwas. Sie hatten sie umgebracht, es war eine Verschwörung, sie wollten ihn daran hindern, Luzifer zu rufen. Er riss sich los, trat dem Schwarzen zwischen die Beine, der röchelnd in die Knie ging. Der Kommissar wich zurück, sein Gesicht war verzerrt vor Wut, sofort stürzten sich die anderen Schwarzen auf Lars. Er versuchte, sie zu erwischen, aber bevor er zutreten konnte, schoss Schmerz durch seinen Kopf, und er verlor das Bewusstsein.
    *
    Der Notarzt war in zwei Minuten bei Rüttgen, er hatte es nicht weit von seiner Bereitschaftsstelle im Präsidium.
    Fran kämpfte sich zu dem Vollidioten in schwarzer Uniform durch, der den Tod von Rüttgens Mutter ausposaunt hatte. Sie schlug ihm mit der Faust vor die Brust. Er taumelte einen Schritt zurück. Sofort ging Solig dazwischen.
    »Wie bescheuert seid ihr eigentlich?«, brüllte sie, und Speichelfetzen flogen Solig ins Gesicht.
    Er hob die Arme. »Ja, ja, das war echt Scheiße, ich werde dem Vollpfosten schon noch die Leviten lesen.«
    »Der gehört aus dem Dienst geworfen«, schrie Fran und stach über die Schulter von Solig hinweg mit dem Zeigefinger auf den Hohlkopf in Schwarz. Fran konnte es nicht fassen. Das Arschloch hatte fast eine Katastrophe ausgelöst. Der gehörte suspendiert. So wie sie selbst, dachte sie und ließ die Arme sinken. »Schon gut, Solig. Schon gut.« Sie entspannte sich etwas. Ihr Puls war zwar immer noch auf hundertachtzig, aber die Wut war verraucht, ihr

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