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Der Schmetterlingsthron

Der Schmetterlingsthron

Titel: Der Schmetterlingsthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Neugier geweckt wird. Wenn Ihr gestattet, möchte ich ihn bis dahin weiter meinen Lehrling nennen, um ihm den Zugang zu erleichtern.«
    »Einverstanden«, sagte Vorko. »Die Vorschriften sind in diesem Punkt ja ziemlich weit gefasst. Aber was ist mit Eurer Mission?«
    »Geschätzter Kollege – wir hatten Erfolg! Jorian, die Truhe!«
    Jorian löste die kleine Truhe von seinem Rücken und reichte sie Vorko. »Das wäre es, werter Herr«, sagte er. »Und da ich nun die Aufgabe erfüllt habe, wegen der Ihr mir den Zauber auferlegt habt, bitte ich Euch, mich davon zu befreien.«
    »Oh, dazu habt Ihr jedes Recht«, sagte der Zauberer, »aber aus Zeitgründen kann das nicht sofort geschehen. Wir müssen schnellstens zum Turm; wir sind sowieso spät dran. Die Truhe ist bei meinen Dienern hier in Sicherheit.«
    »Was sind das für Wesen?« fragte Jorian.
    »Dämonen aus der Zwölften Ebene. Zoth und Frig heißen sie, die sich in dieser Ebene auf neun Jahre materialisiert haben und an meinen Dienst gebunden sind. Aber wir müssen uns beeilen, der Fährdienst ist fürchterlich!« Vorko wandte sich in einer fremden Sprache an Zoth und Frig, die bestätigend mit dem Kopf nickten. Zoth nahm das Gepäck der beiden Reisenden und folgte ihnen durch die Stadt.
     
    Am Seeufer gab es mehrere Bootshäuser für kleine Wasserfahrzeuge, ein Stück Badestrand und einige Piers für Rundfahrtboote; Handelsverkehr fand auf dem kleinen Gewässer nicht statt. Auf einem Pier stand eine Gruppe dunkelgekleideter Männer Schlange. Jorian, Karadur und Vorko schlossen sich an. Der Pier zeigte zum Trollturm hinüber, eine Bogenschußweite entfernt. Zwei Ruderboote, von je einem Mann bedient, fuhren zwischen dem Pier und der Inselburg hin und her; in ein Boot passten drei Passagiere.
    »Wir haben uns schon bei den Gesichtslosen Fünf beklagt, die uns aber nur aufforderten, das Konklave woanders abzuhalten, wenn uns das nicht gefiele.«
    »Die Metourer wirken recht bedrückt.«
    »Kein Wunder – sie müssen sich bei jedem Wort in acht nehmen, denn ihr Staat wird von einer Geheimgesellschaft gelenkt. Misstrauen ist hier das halbe Leben. Man wollte uns erst gar nicht in Metouro haben, bis wir versprachen, uns auf den Turm zu beschränken. Man erinnert sich an die Ereignisse, die zum Bau des Turms führten.«
    »Die Geschichte kenne ich nicht«, sagte Jorian.
    In diesem Augenblick schwebte mit flatternder Robe ein Zauberer auf einem Besenstiel heran und landete am Ufer.
    »Heil, Herr Fenxi!« rief Vorko und wandte sich wieder an Jorian. »Ich erzähle Euch gern die Geschichte … Guten Tag, guter Dr. Bhulla! Was macht die Zauberkunst in Janareth? Ja, Herr Jorian – es gab einmal eine Zeit, da war Metouro eine Republik mit einer Verfassung, wie sie heute Vindium hat. Es gab einen gewählten Archont und einen Senat und eine Volksversammlung. Das System klappte viele Jahre gut, solange Metouro arm und rückständig war. Ah, seid gegrüßt, Herr Nors!«
    Dieser Gruß galt einem Zauberer, der in Form eines Staubwirbels am Ufer erschien und sich als braungekleideter Mann entpuppte.
    »Das Negative bei diesen Flugzaubern ist, dass der Betroffene hinterher tagelang erschöpft ist. Wie ich sagte – die Republik funktionierte, bis sich Reichtum anhäufte. Dann rafften die reichen Familien immer mehr Land und Vermögen zusammen, bis eine kleine Clique den Stadtstaat regierte und die größere Zahl der Armen ausbeutete, bis diese kaum noch existieren konnten. Ah, da kommt Antonerius aus Ir auf seinem Drachen! Seine Ankunft ist immer sehenswert – aber ich möchte wetten, er hat Mühe, das Ungeheuer unterzustellen!«
    »Warum landen alle Zauberer hier und nicht beim Turm?« fragte Jorian.
    »Weil unser guter Präsident Aello aus Gortii einen Sperrzauber über die Burg verhängt hat, damit nicht in der Hitze des Gefechts ein Kollege den anderen mit einem Blitzschlag niederstreckt oder sonst wie mit Zaubermitteln droht. Im Turm funktioniert also kein Zauber. Würde Dr. Fenxi versuchen, auf seinem Besen neben dem Turm zu landen, könnte sein Stab über dem Turm die Zauberkraft verlieren und ihn abstürzen lassen. Aber zurück zur metourischen Geschichte. In Metouro kam ein Mann auf der Charens hieß, ein Kind von Reichen, die ihr Vermögen verloren hatten. Er behauptete, die anderen Oligarchen hätten ihm sein Geld abgeschwindelt. Dagegen stand die Behauptung, er habe sich seine Lage in seiner Verschwendungssucht selbst zuzuschreiben – und wir können nicht mehr

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