Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schockwellenreiter

Der Schockwellenreiter

Titel: Der Schockwellenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
Vom Netzwerk:
geht mir alles ein bißchen zu schnell. Ich weiß nicht genau, was für Pläne Sandy hat, aber ich muß jedenfalls in ein paar Tagen wieder in KC sein. Sie dagegen haben anscheinend geschlußfolgert, ich wolle mich auf Dauer hier niederlassen.«
    Sandy schloß sich ihrem Einspruch an. »Und obendrein auf der Grundlage der Meinung eines Hundes. Selbst wenn er modziert ist, wüßte ich doch nicht, wie er.«
    »Modziert?« unterbrach Horovitz. »Nein, keineswegs, Nat ist nicht modifiziert. Ich nehme an, daß man mit seinen werweiß-wie-vielen Großvätern ein wenig herumgepfuscht hat, aber er ist zu dem herangewachsen, was er jetzt ist. Zugegeben, er taugt von allen am meisten.«
    »Sie meinen«, erkundigte sich Kate, »es gibt in der Gegend von Abgrundsdorf viele derartige Hunde?«
    »Inzwischen fast zweihundert«, gab Suzy Dellinger Auskunft. »Nachkommen eines Rudels, das im Sommer 2003 in den Ort gewandert kam. Ein junger Rüde, zwei fruchtbare Weibchen mit je vier Welpen sowie eine alte sterile Hündin, die sie anführte. Sie war sterilisiert worden. Dr. Squibbs -unser Tierarzt - ist der Auffassung, daß sie sich aus irgendeinem Forschungsinstitut verdrückt haben müssen, um sich nach einem Aufenthaltsort umzuschauen, wo man sie besser behandelte. Und das war hier. Sie sind großartig im Umgang mit Kindern, können beinahe buchstäblich sprechen, und es hätte alles seine Ordnung mit ihnen, wären sie bloß langlebiger. Dummerweise schaffen sie nur im Höchstfall sieben oder acht Jahre, und das hat ja nicht seine Richtigkeit, nicht wahr, Nat?« Sie streckte eine Hand aus und kratzte Natty Bumppo hinter den Ohren, und er pochte geistesabwesend einmal mit seiner buschigen Rute auf den Fußboden. »Aber einige Freunde befassen sich mit diesem Problem, und wir geben uns alle Mühe, um sie auf Langlebigkeit zu züchten.«
    Erneut ergab sich ein Schweigen. »Nun gut, die Hunde sind also Wunderhunde«, sagte Sandy darauf mit Entschlossenheit. »Aber uns ein Haus zu übergeben, ohne uns auch nur zu fragen, was wir zu tun beabsichtigen, während wir hier sind, das.«
    Brad Compton stieß einen Heuler von Gelächter aus. Dann riß er sich verlegen zusammen. »Verzeiht unserem Brad«, sagte Horovitz. »Ich dachte allerdings auch, das wäre bereits geklärt. Habt ihr mich diesbezüglich nicht verstanden? Ich habe doch erwähnt, daß wir hundertmal soviel Möglichkeiten bieten wie eine mittelalterliche Stadt in gleicher Größe. Man kommt nicht einfach her, bezieht ein Haus und lebt dann in alle Ewigkeit von den Pauschalen der Regierung, und aus und Amen. Dann und wann versuchen Leute das, aber sie werden unweigerlich unzufrieden, sind dann enttäuscht und wandern wieder ab.«
    »Gewiß, klar. Ich meine, ich verstehe durchaus, daß Sie hier eine große Auswahl möglicher Tätigkeiten haben. aber darauf wollte ich an sich gar nicht hinaus. Ich möchte wissen, was zum Teufel diese Gemeinde eigentlich trägt?«
    Die drei Abgrundsdorfer lächelten einander zu. »Soll ich's ihnen verraten?« fragte Suzy Dellinger.
    »Klar, das ist ja eine Aufgabe für den Bürgermeister«, meinte Compton.
    »Gut.« Sie wandte sich wieder Kate und Sandy zu. »Wir betreiben ein Unternehmen, das kein Kapital hat, keine Aktionäre und keine Fabrik. Und doch haben wir Gesamteinkünfte in fünfzehnfacher Höhe unserer gemeinsamen Pauschalzuwendungen.«
    » Was?«
    »Sie hören richtig.« Ihr Tonfall war völlig ernst. »Wir bieten eine Dienstleistung, die manche Leute - einige in der Tat sehr reiche Leute - als so wertvoll empfanden, daß sie dazu bereit waren, uns einen Anteil ihres Einkommens abzutreten, solange sie leben. Einmal erhielten wir den Gewinn aus einem Sechzig-Millionen-Laden vermacht, und obwohl die Familie nichts unversucht ließ, um das Testament auf gerichtlichem Wege für ungültig erklären zu lassen. Aha, ich glaube, jetzt sind wir erkannt, was?«
    Sandy zitterte, seine Hände ballten sich zu Fäusten, und sein Mund war plötzlich so ausgetrocknet, daß er kaum die Wörter auszusprechen vermochte, als er mit seiner Vermutung herausplatzte. »Dann könnt ihr nur eines sein. Aber. O mein Gott! Seid ihr wirklich das Offene Ohr?«
Nebengespräch
    »Daraufhin fragte ich natürlich unverzüglich, wie sie es denn schafften, ihr unwahrscheinliches Versprechen einzuhalten, aber.«
    »Warten Sie, warten Sie!« Freeman erhob sich halb aus dem Sessel und starrte seine Daten-Konsole aus der Nähe an, als könne er durch die Verringerung des

Weitere Kostenlose Bücher