Der Schoenste Fehler Meines Lebens
durch die Tür war, würde Ted wissen, dass sie wegging. Einer weiteren Konfrontation fühlte sie sich nicht gewachsen.
Der einzige Briefkasten der Stadt stand vor der Treppe zum Postamt. Ihre Notizen zum Getränke-Cart und ihre Kündigung schickte sie an Barry, den stellvertretenden Manager. Während sie den Umschlag mit Tories Armband einwarf, hielt ein Wagen in der Parkverbotszone an. Das Fenster auf der Fahrerseite glitt nach unten, und Sunny Skipjack steckte ihren Kopf heraus. »Ich habe Sie gesucht und ganz vergessen, dass der Club heute geschlossen hat. Lassen Sie uns was trinken, damit wir reden können.«
Sunny mit ihrem glänzenden dunklen Haar und ihrem Platinschmuck war der Inbegriff unangefochtener Souveränität. Meg hingegen hatte sich noch nie zerbrechlicher gefühlt. »Das ist leider kein guter Zeitpunkt«, sagte sie. »Ich habe eine Unmenge zu erledigen.« Nämlich in meinen Wagen zu steigen und dem Mann, den ich so sehr liebe, den Rücken zu kehren.
»Vergessen Sie’s. Das hier ist wichtig.«
»Geht es um Ihren Vater?«
Sunny sah sie verdutzt an. »Was ist mit meinem Vater?«
»Nichts.«
Ein paar Leute auf dem Gehweg blieben stehen, um sie zu beobachten, und keiner tat dies sonderlich diskret. Sunny, die vielbeschäftigte Geschäftsfrau, klopfte ungeduldig mit ihren Fingern aufs Lenkrad. »Können Sie wirklich nicht ein paar Minuten Ihrer kostbaren Zeit erübrigen, um eine mögliche Geschäftsidee zu besprechen?«
»Eine Geschäftsidee?«
»Ich habe Ihren Schmuck gesehen. Ich möchte mit Ihnen reden. Steigen Sie ein.«
Megs Zukunftspläne lagen bestenfalls im Nebel. Sie wog das Risiko, ihre Abreise um eine Stunde zu verschieben, gegen den Nutzen ab, sich anzuhören, was Sunny zu erzählen hatte. Sunny war sicherlich eine Nervensäge, aber gleichzeitig auch eine kluge Geschäftsfrau. Meg nahm Abstand von ihrem Vorsatz, sich nie wieder mit einem Skipjack in einen geschlossenen Raum zu begeben, und stieg in den Wagen.
»Haben Sie gehört, dass ausgerechnet im Wall Street Journal ein Artikel über Teds Gewinnspiel erschienen ist?«, erkundigte sich Sunny beim Losfahren. »Als Teil einer Serie über kreative Versuche der Beschaffung von Geldmitteln für wohltätige Zwecke.«
»Nein, habe ich nicht gehört.«
Sie fuhr mit nur einer Hand am Steuer. »Jedes Mal, wenn derartige Berichte erscheinen, gehen die Gebote in die Höhe. Dass inzwischen die ganze Nation darauf aufmerksam geworden ist, macht es teuer, aber ich habe mich schon lange nicht mehr in Unkosten gestürzt.« Sunnys Mobiltelefon klingelte. Sie schob es unter die Sichel ihres glänzenden dunklen Haars, die wippend über ihrem Ohr lag. »Hallo, Dad.«
Meg versteifte sich.
»Ja, ich habe das Memo gelesen und mit Wolfburg gesprochen«, sagte Sunny. »Ich werde Terry heute Abend anrufen.«
Sie unterhielten sich noch ein paar Minuten über Anwälte und den Landverkauf. Megs Gedanken kehrten zu Ted zurück, doch nur um gleich darauf von Sunnys Worten aufgeschreckt zu werden: »Ich muss das später überprüfen. Meg und ich vertreiben uns gerade die Zeit.« Sie schaute Meg an und verdrehte die Augen. »Nein, du bist nicht eingeladen, zu uns zu stoßen. Wir sprechen uns später.« Sie hörte noch einen Moment lang zu, runzelte die Stirn und legte auf. »Klang ganz so, als wäre er sauer. Was ist los mit Ihnen beiden?«
Meg begrüßte die in ihr aufwallende Wut. »Ihr Vater ist nicht sehr gut darin, ein Nein zu akzeptieren.«
»Deshalb ist er auch so erfolgreich. Er ist klug und zielorientiert. Ich verstehe wirklich nicht, warum Sie ihm das Leben so schwer machen. Oder vielleicht doch.«
Die Richtung dieses Gesprächs gefiel Meg ganz und gar nicht, und sie bereute bereits, in den Wagen gestiegen zu sein. »Sie wollten mit mir über meinen Schmuck sprechen«, erinnerte sie Sunny, als sie auf den Highway einbogen.
»Sie verkaufen ihn zu billig. Ihre Stücke sind unverwechselbar, und sie haben Snob-Appeal. Sie müssen sich umorientieren und den Luxusmarkt ins Auge fassen. Gehen Sie nach New York. Nutzen Sie Ihre Kontakte, um die richtigen Käufer zu finden. Und hören Sie auf damit, an die Einheimischen zu verkaufen. Im texanischen Hinterland können Sie sich unmöglich einen ernsthaften Ruf als Designerin erwerben.«
»Guter Rat«, erwiderte Meg, während sie am Roustabout vorbeifuhren. »Ich dachte, wir wollten was trinken gehen.«
»Mir machen nur kurz einen Umweg zur Deponie.«
»Die kenne ich bereits, und ich möchte jetzt
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