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Der Schoenste Fehler Meines Lebens

Der Schoenste Fehler Meines Lebens

Titel: Der Schoenste Fehler Meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Ellenbogen anschlug, doch es dauerte nicht lang, bis er jegliches Unbehagen vergaß und sich mit ganzer Seele darauf konzentrierte, die rätselhaften Unzulänglichkeiten seiner Liebesspieltechnik zu beheben.
    Sie gab sich ihm hin wie immer. Von der Couch rollten sie auf den harten Boden. Die Ventilatoren fächelten Luft über ihre nackten Körper, während er alle Schritte des offenbar in seinem Kopf abgespeicherten Sex-Manual-Videos abhakte. Lichter blitzten auf und zogen einen Bogen über die Blechdachdecke. Sie klammerte sich an ihn. Flehte. Befahl. Gab nach.
    Als sie fertig waren, fragte er erschöpft, aber zugleich auch ein wenig gereizt: »War das jetzt gut genug für dich?«
    »Mein Gott, ja!«
    »Genau. Fünf! Und versuch nicht, das abzustreiten.«
    »Hör auf, meine Orgasmen zu zählen.«
    »Ich bin Ingenieur. Ich liebe Statistik.«
    Lächelnd stupste sie ihn an. »Hilf mir bitte, mein Bett nach unten zu holen. Dort oben ist es zum Schlafen viel zu heiß.«
    Dieses Thema hätte sie nicht ansprechen dürfen, denn er sprang sofort auf. »Hier ist es überall zu heiß. Und das ist auch kein Bett, es ist ein armseliger Futon, genau das Richtige, wenn man neunzehn ist, was wir aber nicht mehr sind.«
    Sie blendete seine sehr Ted-untypische Schimpfkanonade aus, um den uneingeschränkten Anblick seines Körpers zu genießen. »Ich habe jetzt doch endlich Mobiliar, also hör auf, dich zu beschweren.«
    Die Damengarderobe war vor Kurzem neu eingerichtet worden, und sie hatte das ausrangierte Inventar mitnehmen können. Die abgewetzten Korbmöbel und die alten Lampen schienen wie gemacht für ihre Kirche, aber er blieb unbeeindruckt. Ein Erinnerungsfetzen störte sie bei der Betrachtung seines Körpers, und sie erhob sich vom Fußboden. »Ich habe Lichter gesehen.«
    »Freut mich zu hören.«
    »Nein. Als wir miteinander zugange …« Als du mit mir zugange warst. »Ich habe Scheinwerfer gesehen. Ich glaube, jemand ist an der Kirche vorgefahren.«
    »Ich habe nichts gehört.« Trotzdem zog er seine Shorts an und ging hinaus, um nachzusehen. Sie folgte ihm, aber dort standen nur ihr Wagen und sein Laster.
    »Sollte jemand da gewesen sein«, sagte er, »dann hat er gut daran getan, wieder wegzufahren.«
    Die Vorstellung, jemand könnte sie zusammen gesehen haben, beunruhigte sie. So zu tun, als wäre sie in Ted verliebt, war erlaubt. Allerdings sollte keiner erfahren, dass sie es nicht mehr nur vortäuschte.

    Der Sex mit einem legendären Liebhaber war nicht so erfüllend, wie sie es gern gehabt hätte, aber zwei Tage später verkaufte sie ihr teuerstes Stück, einen römischen Cabochon aus Blauglas, den sie mit feinem Silber umwickelte, eine Technik, die sie sich von einem Silberschmied in Nepal abgeschaut hatte. In ihrem Leben lief alles derart glatt, dass sie beim Verlassen des Clubs am nächsten Abend fast mit Erleichterung auf den Kratzer reagierte, den jemand mit einem Schlüssel im Lack ihrer Rostlaube hinterlassen hatte.
    Der Kratzer war lang und tief und reichte vom vorderen Kotflügel bis zum Kofferraum, war aber in Anbetracht des allgemein schlechten Zustands des Wagens keine Katastrophe. Dann wurde sie aus unerfindlichen Gründen von den anderen Autos angehupt. Daraufhin stieg sie aus und entdeckte die ordinären Aufkleber auf ihrer Stoßstange.
    Bin nicht umsonst, aber billig.
Ich lutsch nicht nur, ich schluck auch.

    Ted stieß zu ihr, als sie auf dem Angestelltenparkplatz vor der Stoßstange hockte und die widerlichen Aufkleber abzuziehen versuchte. Sie wollte nicht laut werden, konnte sich aber nicht zurückhalten. »Warum tut jemand so etwas?«
    »Weil er fies ist. Komm, lass mich mal.«
    Die Sanftheit, mit der er sie beiseiteschob, hätte sie fast sentimental werden lassen. Sie holte ein Taschentuch aus ihrer Tasche und schnäuzte sich. »Unter einem Scherz stelle ich mir was anderes vor.«
    »Ich auch«, erwiderte er.
    Sie wandte sich ab, während er methodisch die Ränder des zweiten Aufklebers ablöste. »Die Leute in dieser Stadt sind gemein«, sagte sie.
    »Das war bestimmt ein Halbstarker. Was es aber nicht entschuldigt. «
    Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust, um sich zu beruhigen. In den Blumenbeeten gingen die Wassersprenger an. Sie schnäuzte sich zum zweiten Mal.
    »Hey, du weinst doch nicht etwa?«
    Nicht direkt, aber sie war nah dran. »Ich bin keine Heulsuse. War ich nie. Werd ich auch nie sein.« Sie hatte bis auf die letzten paar Monate auch nie viel Grund gehabt, Tränen zu

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