Der schottische Seelengefährte (German Edition)
Bettkante und musste feststellen, dass auch Mairi nicht mehr so deutlich zu sehen war. Benommen schüttelte sie den Kopf, aber der Nebel in ihrem Kopf wurde nur noch dichter.
„Was wa da din“ konnte sie nur noch undeutlich nuscheln, während Mairi sie sanft ins Bett legte und sie zudeckte.
„Nur etwas zum Einschlafen, damit Ihr Euch ausruhen und erholen könnt“ beschwichtigte Mairi sie. „Wenn Ihr aufwacht, seid Ihr so gut wie neu.“
Doch das hörte Mary schon nicht mehr.
„Verzeiht mir, aber es ist wichtig, dass Ihr hierbleibt, Ihr wisst es nur noch nicht.“
Leicht benebelt öffnete Mary ihre schweren Lider und schaute in braune, mit dichten schwarzen Wimpern umrandete Augen, die sie ruhig musterten. Ein Traum dachte sie, hob ihre rechte Hand und fuhr mit den Fingern über das kantige Gesicht. Es besaß ausgeprägte Wangenknochen, eine gerade Nase und unverschämt schön gezeichnete Lippen. Ihre Finger folgten ihren Blicken und fuhren leicht über den geschwungenen Mund. Ein Kuss von ihm würde mich wahrscheinlich in die Knie zwingen seufzte Mary genießerisch. Ihr Blick wanderte weiter und blieb an seinem Kinn hängen. Oh, ein niedliches Grübchen! Was seiner Männlichkeit jedoch keinerlei Abbruch tat. Mit den schulterlangen schwarzen Haare fiel ihr nur ein Wort zu diesem Mann ein: „Wow!“ Sie verzogihren Mund zu einem sinnlichen Lächeln, bevor ihr wieder die Augen zufielen und sie weiter von diesem umwerfenden Mann träumen konnte.
Iain starrte verdrossen auf diese seltsame Frau, die allen hier Rätsel aufgab. Wer war sie und woher war sie gekommen? Nun, laut seiner ehemaligen Kinderfrau Mairi konnte wenigsten die erste Frage beantwortet werden. Angeblich war sie die Tochter ihrer bester Freundin und Cousine Megan McKinnon. Und an den Skandal um Megan McKinnon konnte er sich noch gut erinnern, obwohl er damals noch ein kleiner Junge gewesen war. Er betrachtete die schlafende Frau und tastete mit den Fingern über seinen Mund, der noch immer von ihrer zarten Berührung zu kribbeln schien. Sie war ungewöhnlich groß für eine Frau und zwei Knaben waren nötig gewesen, sie zur Burg zu tragen. Ein paar Strähnen ihrer lockigen Haare hatten sich aus dem geflochtenen Zopf gelöst und leuchteten im Kaminfeuer in vielen verschiedenen warmen Rotund Brauntönen. Die katzenhaften smaragdgrünen Augen dazu waren eine faszinierende aber gefährliche Kombination. Er konnte der Versuchung nicht widerstehen und strich ihr ganz sanft über die leicht gebräunte Wange, deren Haut sich so weich wie das Unterfell von jungen Lämmern anfühlte. Obwohl er sie noch nie gesehen hatte, fühlte er eine seltsame innere Verbindung zu dieser wildfremden Frau. Unbehaglich bewegte er seine Schultern im Kreis. Ich kann keine Ablenkung gebrauchen, nicht gerade jetzt.
Iain fand Mairi im Nordturm in ihrem Zimmer, wo sie mit einem zu flickenden Kleid von Elizabeth, seiner jüngeren Schwester, auf dem Schoß am Fenster saß und gedankenverloren aus dem Fenster starrte. Ruhig blickte sie auf als Iain das Zimmer betrat und die Tür hinter sich schloss.
„Ich wusste, Ihr würdet kommen und Antworten fordern.“
Iain setzte sich auf einen Stuhl und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich höre.“
Mairi blickte wieder aus dem Fenster, aber sie nahm weder die untergehende Sonne und die vielfältigen Farbenspiele des Himmels noch den kühlen Luftzug war, der mit der Abenddämmerung hereingeweht wurde.
„Ich werde Euch erzählen, was ich kann. Es wird nicht alles sein, da ich an meinen Eid Megan gegenüber gebunden bin, auch wenn sie mittlerweile tot ist. Aber das Wichtigste sollt Ihr wissen, denn nun müssen wir Mary schützen.“ Sie blickte in Iains wachen Augen und wusste, sie hatte seine volle Aufmerksamkeit.
„Megan hasste Ewan Fergusson. Schon vor der Hochzeit hat er ihr immer nachgestellt, so dass sie sich nicht mehr getraut hat, sich inihrem eigenen Zuhause alleine zu bewegen. Ihrem Vater war nur das Bündnis wichtig, dass er mit den Fergusson geschlossen hatte. Sie sah keinen anderen Ausweg, als zu fliehen. Als einziges Zugeständnis ihres Vaters konnte sie erreichen, dass die Hochzeit nach Beltane stattfinden sollte. Ich weiß, Ihr glaubt nicht daran, aber in diesen besonderen Nächten ist vieles möglich. Daran hat auch Megan geglaubt. Sie meinte es wäre ihre einzige Chance, einem elendigen Leben mit Ewan zu entfliehen.“
Mairi blickte gedankenverloren aus dem Fenster. „Sie hat so sehr an die wahre Liebe
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