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Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Titel: Der schottische Seelengefährte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Wyler
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Außerdem war ich viel zu neugierig, Euch kennenzulernen und da mein Bruder gerade ausgeritten ist, habe ich die Gelegenheit genutzt, bevor er es mir wieder verbieten konnte.“
    „Und warum sollte dein Bruder dir einen Besuch bei mir verbieten?“ unterbrach Mary verwundert kauend den Redefluss des Mädchens.
    „Nun, er sagt, ich rede immer zu viel und bin viel zu neugierig und dass sich das nicht ziemt. Und da Ihr auch noch eine Fremde seit, sollte ich mich in Zurückhaltung üben.“ Bei diesen Worten verzog sie missmutig das Gesicht und Mary musste unwillkürlichschmunzeln. „Außerdem war er heute Morgen in wirklich sehr schlechter Stimmung, was eigentlich eher selten vorkommt.“
    „Nur wer neugierig ist, lernt etwas, hat mein Vater immer gesagt“ stimmte sie dem jungen Mädchen zu. Sie schien ein aufgewecktes nettes Mädchen zu sein. Und außerordentlich hübsch dazu mit ihrem fein geschnittenen Gesicht und den blausten Augen, die Mary jemals gesehen hatte. Die schwarzen langen Wimpern, die im starken Kontrast zu dem strahlenden Blau der Augen standen, waren eine absolute Sensation entschied Mary.
    „Sagst du mir denn auch deinen Namen?“
    „Ich bin Elizabeth. Und wer Ihr seit, habe ich schon von Mairi erfahren.“ Elizabeth stockte kurz. „Ist es wirklich wahr, dass Eure Mutter Megan McKinnon war? Und dass sie mit der Liebe ihres Lebens davongelaufen ist?“
    Unbehaglich rutschte Mary auf ihrem Stuhl hin und her. Sie wollte keine romantischen Ideen im Kopf des Mädchens bestätigen und womöglich irgendeine unbedachte Tat auslösen.
    „Nun, ja, so in etwa. Ich wusste bis vor kurzem gar nicht, dass meine Mutter mit einem anderen Mann verlobt gewesen ist, als sie meinen Vater kennengelernt hat. Doch die beiden müssen sich wohl nur angesehen und sich sofort ineinander verliebt haben. Meine Mutter meinte einmal, dass sie beim ersten Blick in die Augen meines Vaters erkannt hätte, dass er der Mann war, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen wollte.“
    Elizabeth seufzte verträumt. „Ich wünschte, ich hätte auch so ein Glück und könnte mir meinen Ehemann aussuchen. Aber ich bin schon Adam McGregor versprochen. Mein Bruder meint, es ist ein sehr gutes Bündnis, weil es uns damit die Fergussons vom Hals hält. Mit den McGregors als Verbündete werden sie uns wohl endlich in Ruhe lassen.“
    Mary schüttelte irritiert den Kopf. Gestern hat Mairi ihr von dem Bündnis ihrer Mutter erzählt, was ihr schon steinzeitmäßig vorgekommen war. Aber heute von einem jungen Mädchen das Gleiche zu hören, war ihr völlig unverständlich. Plötzlich nahm sie das äußerer Erscheinungsbild des Mädchens erst richtig war. Auch sie trug ein mittelalterliches Gewand, das aus blauem Stoff genäht war, aber reichhaltig mit Bändern und Bordüren verziert worden war. Mairis Kleid gestern war dagegen eher schlicht gehalten gewesen, so wie Marys. Anscheinend wollte sie eine höherrangige Persönlichkeit darstellen. Aber genau wie bei Mairi fiel ihr Elizabeths altmodische Sprachweise auf. Vielleicht gehörte das alles ja noch zum Mittelalterspektakel. Dann hätten sich die Organisatoren aber wirklich sehr viel Mühe gemacht.
    „Sind denn die großen Feierlichkeiten draußen noch nicht vorbei? Oder hast du mit den anderen wieder im Zelt übernachtet wie am Vortag? Susan, meine Gastwirtin, hatte erwähnt, dass die Veranstaltung nur am Sonntag stattfindet. Ich muss unbedingt gleich zurücklaufen. Ich hoffe, sie wird nicht allzu besorgt sein, dass ich länger fortgeblieben bin.“ Mary spülte mit einem letzten Schluck Gewürzwein ihren Bissen herunter.
    Wein am Morgen, wie dekadent war das denn, schmunzelte sie und stand auf, um ihren Mantel zu suchen.
    Elizabeth dagegen runzelte nur die Stirn.
    „Soweit ich weiß, schlafen noch einige ihren Rausch von gestern aus. Aber ich dachte, Ihr würdet bis zu meiner Hochzeit bleiben, die ist in drei Wochen. Es laufen auch schon die Vorbereitungen, um alles so perfekt wie möglich zu machen.“
    Na gut, dann spiele ich dieses Spiel mal mit, dachte Mary leicht genervt, während sie sich hinsetzte und sich umständlich an der ungewöhnlichen Schnürung ihrer Schuhe zu schaffen machte. Susan hatte ihr gestern - oder vorgestern? - die Schuhe gebunden, damit es schneller gegangen war, aber nun musste sie selber Hand anlegen.
    „Also, du sollst einen Mann heiraten, den dein Bruder für dich ausgesucht hat?“
    Elizabeth nickte.
    „Magst du diesen Adam denn?“ Leise vor sich hin

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