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Der schottische Verfuehrer

Titel: Der schottische Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Cosby
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deren Helfer suchen. Außerdem ist es möglich, dass mich die Ritter, mit denen ich gekämpft habe, erkannt haben. Wenn dem so ist, hat Frasyer sicher eine Wache hier bei Lochshire Castle postiert, um ihm zu melden, wenn ich zu seiner Burg aufbreche oder einer von euch dies tun würde.“ „Das ist wahr“, stimmte Seathan ihm zu. „Aber in deiner Verkleidung als Priester wird dich vermutlich niemand erkannt haben. Sonst stünde Frasyer schon vor dem Burgtor, um die Herausgabe von dir und Isabel zu verlangen.“
    „Aye“, ließ sich Alexander vernehmen. „Dennoch wäre es leichtfertig, uns auf sein Gebiet zu begeben, solange sein Zorn noch frisch ist. Ob wir wollen oder nicht, wir müssen ein paar Tage warten.“
    Seathan trommelte mit den Fingern auf den Griff seines Schwerts. „Ich werde die Wachen um Lochshire Castle verstärken, für den Fall, dass Frasyers Leute frech werden.“
    „Es gefällt mir gar nicht zu warten, aber es ist die richtige
    Entscheidung.“ Alexander atmete kräftig aus, dann schritt er durchs Zimmer. An der Wand drehte er sich um. Er musterte Duncan, seine Miene war undurchdringlich. „Eine Frage von Seathan geht mir nicht aus dem Kopf. Duncan, du behauptest, nicht zu wissen, ob du Isabel traust. Aber glaubst du, dass sie sich verändert hat?“ Er trat vor das Bett. „Und hältst du dich für stark genug, um in Zukunft gegen jede Verletzung durch sie gefeit zu sein?“
    Duncan entging nicht, mit welchem Interesse Seathan auf seine Reaktion auf Alexanders Frage wartete. Mühsam stand er auf. Das Zimmer drehte sich um ihn, aber er riss sich zusammen. Auch wenn es all seine Willenskraft erforderte, blieb er stehen.
    „Glaubt etwa einer von euch, ich könnte je vergessen, was sie mir angetan hat?“, fragte er. Allerdings konnte er nicht verleugnen, dass ihr Verhältnis etwas Besonderes war, dass zwischen ihnen weiterhin jenes außergewöhnliche, vertraute Gefühl herrschte, das sie immer verbunden hatte. Er hatte sich lediglich vorgemacht, dass es vorbei war - bis er sie im Verlies in den Armen gehalten hatte. Seither begehrte er sie von Neuem, obwohl sie ihn betrogen hatte. Aber wenn er Isabel wieder in sein Leben ließ, dann konnte sie ihn auch wieder verletzen.
    Und er zweifelte daran, sich noch einmal davon zu erholen. „Auch wenn du es nicht zugibst“, sagte Alexander und unterbrach damit Duncans Überlegungen, „du empfindest weiterhin etwas für sie und bist machtlos dagegen. Man sieht es an dem, was du machst, darum brauchst du gar nichts sagen.“
    „Zum Teufel mit dir!“ Duncans Beine bebten von der Anstrengung des Stehens. „Ich schulde dir keine Erklärung außer der, die ich schon gegeben habe.“
    „Genug“, fuhr Seathan dazwischen. „Wenn ihr euch streitet, hilft das auch nichts.“
    Alexander errötete, und seine Gesichtszüge wurden wieder weich. „Ich habe das nur gesagt, weil ich mir Sorgen mache. Verdammt, Duncan, du bist fast gestorben!“
    Der beklommene Tonfall seines Bruders besänftigte Duncans Verärgerung. Müdigkeit überfiel ihn, und er rieb sich den Na-cken. „Ich weiß.“ Dennoch konnte er nicht verhindern, dass er sich schon wieder fragte, was in Isabels Kopf vorging. Sie hatte zwar nichts über ihr Verhältnis zu Frasyer verraten, aber sollte man nicht erwarten, dass eine Frau einen Liebhaber verließ, der sie ins Verlies sperrte, ihren Bruder getötet hatte und ihrem Vater mit dem Tod drohte? Inzwischen hatte er allerdings gelernt, von Isabel nicht das zu erwarten, was am naheliegendsten erschien.
    „Ruh dich aus, Bruder“, riet Alexander ihm, „bevor du noch zusammenbrichst und sich Isabels kunstvoller Verband löst.“ Duncan begab sich zurück ins Bett, während Seathan zum Tisch ging und ihm einen Becher mit Wein eingoss. „Hat Isabel dir erklärt, warum Frasyer sie gefangen gehalten hat?“
    Seine eigene Gedankenlosigkeit traf Duncan wie ein Schlag. So sehr hatten ihn seine Gefühle für Isabel beschäftigt, dass er ganz vergessen hatte, was er als Erstes hätte klären sollen. „Frasyer ließ sie einsperren, weil sie ihm nicht Wallaces Versteck verraten wollte.“
    „Sie kennt es?“, fragten Seathan und Alexander wie aus einem Mund.
    Die beiden Brüder waren genauso schockiert wie Duncan, als er es erfahren hatte. „Aye. Wahrscheinlich hat Symon es ihr verraten. Warum, das weiß ich allerdings nicht.“ Duncan zuckte mit den Schultern. „Schließlich war sie mit Frasyer zusammen. Da würde man doch erwarten, dass Symon

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