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Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.J. Ellory
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sie antwortete: gut. Oder dass es ihm besser ging. Manchmal sagte sie auch, es ginge ihm schlechter.«
    »Und weißt du, ob Rebecca jemals Drogen nahm?«
    »Auf keinen Fall. Nicht mal in einer Million Jahre. So war sie einfach nicht. Sie nahm solche Sachen ziemlich ernst.«
    »Gut, Brenda. Ich bin dir wirklich sehr dankbar.«
    »Ist das alles?«, fragte Brenda und erhob sich von ihrem Stuhl.
    »Eine letzte kleine Sache noch«, sagte Parrish. »Hat sie jemals Nagellack benutzt?«
    »Häh?«
    »Nagellack. Um sich die Nägel anzumalen, du weißt schon.«
    »Nein, ich glaube nicht. Sie benutzte überhaupt nur wenig Make-up und solche Sachen. Sie hatte eine richtig tolle Haut …«
    Brenda zögerte. Für einen Moment wirkte sie durcheinander. »Sie hatte eine richtig tolle Haut«, wiederholte sie, und Parrish spürte, dass sie gleich weinen würde. Es schien, als hätte sie alles zurückgehalten und als würde ihr jetzt – in diesem Moment, wo sie sich an so vieles von ihrer Freundin erinnern sollte – endlich die Tatsache bewusst, dass diese Freundin tot war. Sie begriff mit einem Mal, dass Becca niemals wiederkommen würde, weil irgendjemand sie erdrosselt hatte.
    17
    Parrish verließ die Francis of Assisi School um Viertel vor vier. Er hätte Radick anrufen und ihn bitten sollen, vorbeizukommen und ihn abzuholen. Stattdessen ging er zu Fuß bis zur U-Bahn und fuhr bis zur Haltestelle Grand Street. Er fand die Waterbury School problemlos, stellte sich vor, präsentierte seine Dienstmarke und bat darum, den Direktor sprechen zu dürfen.
    Direktorin Bergen, auch sie ein kompetent wirkender, offener, unkomplizierter Charakter, nahm sich ohne Zögern Zeit für Parrish. Sie war eine attraktive Frau und trug einen Ehering.
    »Ich untersuche einen Mordfall«, erklärte Parrish. »Eine Schülerin der St. Francis School wurde erdrosselt. Ich habe mit einem Freund von ihr gesprochen, der erwähnte, dass Sie hier vielleicht …«
    »Karen Pulaski«, fiel ihm Bergen ins Wort. »So hieß das Mädchen, von dem Sie reden.«
    »Was ist passiert?«
    »Letzte Weihnachten, ein paar Tage nach dem Fest, ich glaube, am achtundzwanzigsten, fand man sie erwürgt auf. Sie war noch nicht lange unsere Schülerin gewesen, vielleicht sechs oder neun Monate, ich bin nicht ganz sicher. Es war eine schreckliche, schreckliche Angelegenheit.«
    »Und der Fall wurde nie aufgeklärt?«
    »Nicht dass ich wüsste, Detective. Ich habe jetzt seit mehreren Monaten nichts mehr gehört. Ich kann nur vermuten, dass die Polizei so höflich gewesen wäre, mir Bescheid zu geben, wenn man den Täter gefasst hätte.«
    »Dafür gibt es keine Garantie, Mrs Bergen«, erwiderte Parrish. »Ich kann aber gern nachfragen und Sie dann informieren.«
    »Machen Sie sich keine Mühe, Detective. Vielleicht ist es besser, einfach zu glauben, dass alles schnell aufgeklärt wurde und dass die zuständigen Detectives derart mit anderen Ermittlungen beschäftigt waren, dass sie mich vergessen haben.«
    Parrish antwortete nicht. Er wusste, dass der Fall noch offen war. Er spürte es einfach.
    »Wer waren die ermittelnden Beamten in dem Fall?«, fragte er.
    Bergen schüttelte den Kopf. »Ich kann mich im Moment nicht erinnern. Ich glaube, sie kamen vom nächstgelegenen Revier, drüben an der Ecke Gardner und Metropolitan Avenue.«
    »Ich werde es schon herausfinden«, sagte Parrish.
    »Glauben Sie, dass Ihr Mädchen und unsere Schülerin vom selben Täter ermordet wurden?«, fragte Bergen.
    Parrish zuckte die Achseln. »Wahrscheinlich nicht, Mrs Bergen, aber ich muss jedem Hinweis nachgehen, verstehen Sie? Manchmal bleibt es mehr oder weniger eine Formsache, aber manchmal führen die Hinweise auch zu einer echten Spur.«
    Bergen erhob sich und brachte Parrish zur Tür.
    »Vielen Dank für Ihre Zeit«, sagte er.
    »Gern geschehen, Detective. Viel Glück.«
    Parrish rief Radick von einer Telefonzelle aus an.
    »Fahren Sie schon nach Hause, Jimmy«, sagte er. »Ich bin immer noch in Williamsburg und nehme die U-Bahn zurück. Hauen Sie ab, und machen Sie sich einen schönen Abend. Ich schreibe den Zwischenbericht, wenn ich zurückkomme.«
    »Machen Sie da drüben irgendwelche Fortschritte?«
    »Nicht wirklich. Ich muss noch ein paar Kleinigkeiten überprüfen, aber bis jetzt hab ich nichts Handfestes.«
    »Danke, dass Sie den Bericht übernehmen, Frank.«
    »Klar. Kein Problem. Wir sehen uns morgen.«
    Parrish ging drei Blocks zu Fuß, bis er ein Diner entdeckte. Er war kurz vor dem

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