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Der Schreiber von Córdoba

Der Schreiber von Córdoba

Titel: Der Schreiber von Córdoba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Little
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geteilt,
    auf der Spanien liegt.
    Außerdem braucht dieses neue Kleinod von Kastilien
    Menschen, die es beleben. Wenn wir versprechen,
    wie gute Untertanen zu leben, was sollen wir dann fürchten?
    Die Frau neben mir ist nicht überzeugt.
    Stapeln sie nicht vielleicht einfach
    Brennstoff für ihre Feuer?
      
    Geschenke
    Wir sollen allesamt Sklaven werden.
    Die Bewohner von Málaga haben sich, wie der König sagt,
    dieses schreckliche Urteil durch ihre
    verstockten Herzen verdient.
    Was manche verstockt nennen,
    nennen andere tapfer.
    Schließlich ist das ihre Heimat!
    Oder war es.
    Ein Drittel der Gefangenen
    kommt nach Afrika. Sie haben Glück.
    Im Austausch werden christliche Sklaven
    freigelassen und zurückgegeben.
    Ein weiteres Drittel behält die Krone.
    Als Ausgleich für die hohen Kosten des Krieges.
    Die übrigen gehen an die Streitkräfte.
    Jeder edle Soldat, der an dieser Belagerung teilgenommen hat,
    wird einen als Geschenk erhalten.
    Ich blicke auf die Fußsoldaten, die auf
    den Mauern stehen. Edel?
    Ich bezweifle es.
    Sie lachen über unsere ausgezehrten,
    kummervollen Gesichter.
    Was für einem Herrn
    werde ich diesmal dienen?
      
    Nur Geld!
    Obwohl wir wie Vieh
    in diesem Hof zusammengepfercht sind,
    verrichten viele von uns doch ihre Gebete.
    Sind sie nun erhört worden?
    Ferdinand hat uns
    ein Fünkchen Hoffnung gegeben.
    Wenn die Malagueños – alle gemeinsam –
    eine halbe Million Maravedís zusammenbringen,
    dürfen sie damit ihre Freiheit zurückkaufen.
    Wir bekommen dafür neun Monate Zeit.
    Jeder Mann, jede Frau und jedes Kind
    muss der Krone eine genaue Aufstellung
    all dessen geben, was er besitzt.
    Dann wird uns die Krone wissen lassen,
    ob es genug ist.
    Niemand schläft.
    Ein Mann stellt sich auf die Schultern
    eines Freundes, damit er gehört wird.
    Reich und arm – wir werden alle unsere Mittel
    zusammenlegen. Wie können wir unsere Güter
    trennen, wenn wir ein gemeinsames Schicksal haben?
      
    Die Berechnungen der Notare
    Es gibt ein Problem.
    Die Notare, die die Aufstellungen machen,
    sind alle christliche Männer, im Dienste
    der Krone.
    Sie prüfen unsere Listen
    mit gerunzelter Stirn, wie Eltern,
    die schlecht gemachte Aufgaben ihrer Kinder beurteilen.
    Manche rümpfen sogar die Nase,
    als sie die Schätze inspizieren, die wir jetzt bei uns haben.
    Ich biete meine Feder an.
    Der Notar tut, als denke er nach, und nennt dann eine Summe,
    die weit unter ihrem Wert liegt.
    Und nicht nur Federn werden von ihnen unterbewertet.
    Feine Spitzen und schöne Seide, selbst Häuser und Obstgärten:
    Alles wird auf so lachhaft niedrige Summen geschätzt,
    dass die Malagueños Mühe haben, ihren Zorn zu bändigen
    und ihnen nicht in die blasierten Gesichter zu schlagen.
    Ich blicke auf diesen höhnisch grinsenden jungen Mann,
    der seine eigene Feder in der Hand hält.
    Ruhig schreibt er den Wert unseres Lebens nieder.
    Ich denke an mein Leben vor kurzer Zeit:
    Da habe ich Briefe und Bücher
    für weit bessere Männer zu Papier gebracht.
    Meine Finger hatten Tintenflecken,
    statt schmutzig zu sein, weil ich mich
    schon einen Monat nicht ordentlich waschen konnte.
    Wie kann jener Amir und dieser hier
    ein und derselbe sein?
      
    Der nasridische Emir
    Nicht einmal annähernd, sagt der Oberste Schatzmeister.
    Wir haben die Summe nicht erreicht.
    Die Leute jammern und ringen die Hände.
    So viel Verlust. Und jetzt das.
    Es bleibt noch eine Hoffnung.
    Granada selbst
    ist noch muslimisch.
    Es heißt, der Emir, Boabdil,
    sei so reich, dass er zehn
    goldene Ringe an den Zehen trägt.
    Gerade haben wir von ein paar Juden aus Málaga gehört,
    die von einem Mann aus Kastilien freigekauft wurden.
    Wenn Boabdil das hört,
    wird sein Stolz erwachen.
    Er wird sein Araberpferd satteln
    und uns das Geld persönlich bringen!
      
    Bitten
    Drei Boten sind
    nach Granada gegangen.
    Die ersten beiden kamen mit einem Versprechen zurück.
    Wir würden Hilfe bekommen.
    Wir müssten nur durchhalten.
    Der dritte kam am Ende einer langen Woche
    mit einem Nein zurück.
    Der vierte
    kam überhaupt
    nicht zurück.
      
    Freilassung (2)
    Ich habe eine Idee.
    Könnte Papas Schreiben – das, mit dem er
    erklärt, er lasse mich frei –
    meine Rettung sein?
    Wenn ich jetzt wieder versklavt würde,
    könnte ich zwei Wochen warten
    und dann in die Berge flüchten.
    Wenn ich dort ausgefragt werde,
    lege ich einfach das Papier vor.
    Málaga? Dort war ich nie.
    Dann fällt es mir wieder ein.
    Das Blut gefriert mir von

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