Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der schüchterne Junggeselle

Der schüchterne Junggeselle

Titel: Der schüchterne Junggeselle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. G. Wodehouse
Vom Netzwerk:
Hamilton Beamish.
    »Ja, Jimmy.«
    »Wir werden morgen heiraten.«
    »Ja, Jimmy.«
    »Du bist meine Gefährtin!«
    »Ja, Jimmy.«
    »Also gut«, sagte Hamilton Beamish.
    George erwachte aus seiner Erstarrung.
    »Hamilton, ich gratuliere dir!«
    »Danke, danke.«
    Mr. Beamish sprach etwas verwirrt und blinzelte; der Höhlenmensch Beamish machte allmählich wieder dem Beamish der Büchlein Platz. Er hatte eine unklare Ahnung, daß er sich zu hitzig und in einer Sprache ausgedrückt hatte, die er in ruhigeren Augenblicken nie gewählt hätte. Dann sah er, daß die Augen des Mädchens anbetend an ihm hingen, und bedauerte nichts.
    »Danke«, sagte er noch einmal.
    »May ist ein prächtiges Mädel«, sagte George. »Du wirst sehr glücklich sein. Ich spreche aus Erfahrung. Du warst doch immer so mitfühlend, May.«
    »Ja?«
    »Selbstverständlich. Weißt du nicht mehr, wie ich immer mit meinen Sorgen zu dir gekommen bin, und wie wir dann nebeneinander auf dem Sofa vor deinem Kamin gesessen haben?«
    »He!« rief Hamilton Beamish.
    »Und weißt du noch, wie dein kleiner Bruder mich immer Aprilregen nannte?«
    »So?« schnaubte Mr. Beamish. »Weshalb?«
    »Weil ich immer einen Blumensegen brachte.«
    »Jetzt ist es aber genug«, sagte Hamilton Beamish. »Ich möchte Sie daran erinnern, Finch, daß diese Dame mit mir verlobt ist.«
    »Oh, bitte«, sagte George.
    »Gib dir Mühe, es nicht zu vergessen. Und wenn du später zu einer bescheidenen Mahlzeit in unser kleines Heim kommen solltest, dann laß alle Reminiszenzen an die gute alte Zeit unter allen Umständen zu Hause. Verstehst du mich?«
    »Oh, bitte.«
    »Wir gehen jetzt. May muß augenblicklich nach New York zurück, und ich begleite sie. Du mußt dich um einen anderen Trauzeugen für deine Hochzeit umsehen. Es ist schon Glück genug für dich, daß du überhaupt eine Hochzeit hast. Auf Wiedersehen, George. Komm, Liebe.«
    Der Zweisitzer hatte sich schon in Bewegung gesetzt, als Hamilton Beamish sich an die Stirn schlug.
    »Ich hatte ganz vergessen«, rief er.
    »Was hast du vergessen, Jimmy?«
    »Bloß etwas, was ich George zu sagen habe, mein Herz. Warte hier auf mich.«
    »George«, sagte Hamilton Beamish, als er wieder in der Diele war. »Mir ist eben etwas eingefallen. Klingle Ferris und sag ihm, er soll im Zimmer mit den Hochzeitsgeschenken bleiben und es auch nicht für eine Minute verlassen. Die Geschenke sind nicht sicher. Ihr solltet einen Detektiv haben.«
    »Wir wollten auch, aber Mr. Waddington hat so nachdrücklich darauf bestanden, daß Mrs. Waddington sagte, es sei eine lächerliche Idee. Ich werde es Ferris sofort sagen.«
    »Tu das«, sagte Hamilton Beamish.
    Er ging in den Garten hinaus, und als er zum Rhododendrongebüsch gekommen war, pfiff er leise.
    »Was gibt es?« fragte Fanny, fragend den Kopf heraussteckend.
    »Ah, da sind Sie.«
    »Ja, da bin ich. Wann geht die Kiste los?«
    »Überhaupt nicht. Es sind Ereignisse eingetreten, die unsere kleine Kriegslist überflüssig machen. Sie können also zu Ihrem Mann nach Hause, sobald Sie wollen.«
    »So?«
    Fanny riß ein Rhododendronblatt ab und zerpflückte es nachdenklich.
    »Ich weiß nicht, ob ich es so eilig habe«, sagte sie. »Es gefällt mir hier draußen ganz gut. Die Luft und die Sonne und die Vögel und so weiter. Ich werde wohl noch eine Weile hierbleiben.«
    Hamilton Beamish musterte sie gelassen lächelnd.
    »Selbstverständlich, wenn Sie es wünschen. Ich möchte Sie aber darauf aufmerksam machen, wenn Sie noch einen Versuch mit diesem Schmuck machen wollen, täten Sie besser daran, diese Idee aufzugeben. Von jetzt an wird ein großer Hausmeister darauf achtgeben, und es könnte zu Unannehmlichkeiten kommen.«
    »So?« sagte Fanny überlegend.
    »Ja.«
    »Sie denken aber auch an alles.«
    »Vielen Dank für das Kompliment«, sagte Hamilton Beamish.

ELFTES KAPITEL
    George zögerte nicht und ließ Ferris sofort kommen. »Ach, Ferris«, sagte er, »Mr. Beamish hält es für besser, daß Sie im Zimmer mit den Hochzeitsgeschenken bleiben und achtgeben.«
    »Sehr wohl, Sir.«
    »Für den Fall, daß jemand sie stehlen wollte, wissen Sie.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Ein hübscher Tag, Ferris.«
    »Ja, Sir.«
    »Hübsches Wetter.«
    »Ja, Sir.«
    »Hübsche Gegend hier.«
    »Nein, Sir.«
    George war ein wenig verblüfft.
    »Sagten Sie: nein, Sir?«
    »Ja, Sir.«
    »Ach, ja, Sir? Ich dachte, Sie sagten, nein Sir.«
    »Ja, Sir. Nein, Sir.«
    »Sie wollen sagen, die Gegend hier gefällt Ihnen

Weitere Kostenlose Bücher